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H. Fahrner, Das Heilfasten<br />

Tab. II: Gegenindikationen des Fastens.<br />

irreversible katabole Prozesse<br />

zerebrovaskuläre Insuffizienz<br />

Dystrophie<br />

psychische Erkrankungen<br />

wie im therapeutischen Bereich verständlich.<br />

Sie umfaßt Risikofaktoren,<br />

ernährungsabhängige Krankheiten<br />

und chronische Leiden ebenso wie eine<br />

fehlgesteuerte Seelenproblematik mit<br />

ihren suchtähnlichen Kompensationsmechanismen<br />

(Tab. I).<br />

Notwendige Diagnostik<br />

zum Fasten<br />

Eine umfassende Diagnostik ist die<br />

Voraussetzung für die richtig gewählte<br />

Dauer und Intensität des Fastens in<br />

Verbindung mit allen an<strong>der</strong>en hilfreichen<br />

Naturheilmethoden und beson<strong>der</strong>s<br />

einer heilsamen Seelenführung.<br />

Dabei sind auch die Gegenindikationen<br />

zu beachten (Tab. II).<br />

Je kränker <strong>der</strong> Mensch ist und je länger<br />

das Fasten dauert, um so wichtiger<br />

wird die Verlaufskontrolle. Dadurch<br />

lassen sich Fastenkrisen vermeiden<br />

o<strong>der</strong> rasch beheben und ein optimaler<br />

Fastenerfolg gewährleisten.<br />

Die häufigste Ursache von Fastenkrisen<br />

ist wohl im körperlichen Bereich<br />

<strong>der</strong> ungenügend entleerte Darm, an intestinale<br />

Autointoxikationen ist dabei<br />

durchaus zu denken, jedoch reicht die<br />

Xanthoproteinreaktion nach Becher<br />

aktiv-progressive Tuberkulose, Hyperthyreose, Thyreotoxikose,<br />

expansiv konsumierende MaEgnome<br />

progressive Gefäßsklerose, degenerative Hirnerkrankungen,<br />

M. Alzheimer<br />

im hohen Alter, nach Fehl- und Unterernährung,<br />

progredienter indurieren<strong>der</strong> Hepathopathie, nach<br />

Darmoperationen,<br />

chronische Kardiomyopathie<br />

schizoide und paranoide Psychosen, Anorexia nervosa,<br />

fehlendes Verständnis<br />

zu ihrem Nachweis nicht aus. Die vollständige<br />

und möglichst schonende<br />

Darmreinigung hat deshalb im Fasten<br />

ihren beson<strong>der</strong>en Stellenwert. Im seelischen<br />

Bereich machen Fastenträume<br />

die seelische Problematik erst recht<br />

deutlich und bringen diese dem Verständnis<br />

und <strong>der</strong> Lösung näher, allerdings<br />

erfor<strong>der</strong>t die erfolgreiche Bearbeitung<br />

solcher Träume einen erheblichen<br />

Zeitaufwand.<br />

Mit den Worten Otto Buchingers sucht<br />

sein Konzept „die Übereinstimmung<br />

<strong>der</strong> innermenschlichen Form- und<br />

Heilkräfte (<strong>der</strong> Entelechie nach Aristoteles)<br />

mit dem schöpferischen Weltgeist<br />

<strong>der</strong> Heilkraft des Archäus (eines<br />

Paracelsus) als Voraussetzung für die<br />

leibliche und seelische Gesundung und<br />

Gesun<strong>der</strong>haltung des Menschen".<br />

Diese Vorstellung schließt die wissenschaftlich<br />

faßbaren Gesetzmäßigkeiten<br />

mit ein, übersteigt diese aber um die<br />

Dimension des Glaubens, <strong>der</strong> Religio.<br />

„Die Naturwissenschaften braucht <strong>der</strong><br />

Mensch zum Erkennen, den Glauben<br />

zum Handeln!" Dieses Wort von Max<br />

Planck kennzeichnet auch die Einstellung<br />

Otto Buchingers, sie hat ihn ja<br />

vom Fasten zum „Heilfasten" geführt.<br />

Dieses Heilfasten wird so zum stärksten<br />

Appell an die selbstheilerischen<br />

Kräfte im Menschen, körperlich, seelisch<br />

und geistig gesehen. Nach meinen<br />

bisherigen Erfahrungen ist <strong>der</strong> Mensch<br />

nur auf <strong>der</strong> Basis eines solch umfassend<br />

erlebten Fastens in <strong>der</strong> Lage, sein<br />

gesundheitsschädigendes, selbstzerstörerisches<br />

Verhalten im Alltag zu än<strong>der</strong>n,<br />

seine Willenskraft zu stärken und<br />

sich mit seinen guten Vorsätzen gegen<br />

den mächtigen Sog verführerischer<br />

Gewohnheiten und gegen den Wi<strong>der</strong>stand<br />

<strong>der</strong> eigenen Trägheit erfolgreich<br />

durchzusetzen. Dazu braucht <strong>der</strong> Fastende<br />

die Hinführung und die unablässige<br />

Bestärkung durch seinen Arzt.<br />

Deshalb for<strong>der</strong>t Otto Buchinger: „Ein<br />

Fastenarzt muß mehr sein als ein guter<br />

Medicus, er muß das Wesentliche begriffen<br />

haben, und dazu gehört die<br />

Theurgie als vollbringende Komponente."<br />

Literatur<br />

Buchinger, O., sen.: Vom Marinearzt zum<br />

Fastenarzt. Hyperion, Freiburg, 1955.<br />

Buchinger, O., sen.: Das Heilfasten. Hippokrates-Verlag,<br />

Stuttgart, 21. Auflage<br />

1991.<br />

Fahrner, H.: Fasten als Therapie. Hippokrates<br />

Verlag, Stuttgart, 2. Auflage 1991.<br />

Hufeland, C. W.: Makrobiotik o<strong>der</strong> die<br />

Kunst, das menschliche Leben zu verlängern.<br />

G. Reimer Verlag, Berlin, 1860.<br />

Möller, S.: Über spartanische Methoden in<br />

<strong>der</strong> Medizin. E. Pahl Verlag, Dresden,<br />

1937.<br />

Riedlin, G.: Kann ich genesen F. Funcke<br />

Verlag, Freiburg, 1913.<br />

Wendt, L.: Hypoporopathie, Krankheiten<br />

vermin<strong>der</strong>ter Kapillarmembranpermeabilitat.<br />

E. Koch Verlag, Frankfurt, 2.<br />

Auflage 1973.<br />

Anschrift des Verfassers:<br />

Dr. med. H. Fahrner, Arztl. Direktor a. D.,<br />

Klinik Buchinger am Bodensee<br />

Kleine Steinstraße 2<br />

D-88662 Überlingen<br />

Arztezeitschnft für Naturhellverfahren 35, 4 (1994) 285

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