Dieter ist ein Arsch. - Rowohlt Theaterverlag
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Mülheimer Dramatikerpreis 2011<br />
«Beste deutschsprachige Dramatikerin des Jahres 2011»<br />
Kritikerumfrage von Theater heute<br />
«Da muß jetzt etwas zerfallen s<strong>ein</strong>,<br />
glaube ich, in sich und mit uns<br />
hoffnungslos zerfallen, geflohen<br />
<strong>ein</strong> flinkes Elektron vom Kern, das<br />
vorher aber gar nicht da war, erst<br />
im Zerfall entstanden.»<br />
Elfriede Jelinek<br />
K<strong>ein</strong> Licht.<br />
Besetzung variabel,<br />
mind. 2 Darsteller/innen<br />
Das Wasser <strong>ist</strong> an Land gekommen,<br />
<strong>ein</strong>e gewaltige Flutwelle hat alles mit<br />
sich fortgerissen. Energie wurde geraubt:<br />
Eine Anlage <strong>ist</strong> ausgefallen oder<br />
hat sich automatisch abgeschaltet. Nur<br />
noch ohrenbetäubende Stille erfüllt die<br />
Luft, <strong>ein</strong> Lärm, der die Welt lautlos unter<br />
sich begräbt, jedes Gehör taub macht,<br />
<strong>ein</strong>em kollektiven Tinnitus gleich. Etwas<br />
hat sich grundlegend verändert – aber<br />
was? Etwas, das der Mensch erschuf, hat<br />
sich unumkehrbar gegen ihn gewandt,<br />
und das Licht, das früher auf ihn schien,<br />
muss er nun selbst abstrahlen, bläulich<br />
leuchtend aus den Knochen s<strong>ein</strong>es<br />
Körpers …<br />
Zwei Musiker (erste und zweite Geige),<br />
die wie die Band auf der Titanic weiterspielen,<br />
während das Schiff im Meer<br />
versinkt, versuchen in Elfriede Jelineks<br />
neuem Stück das Unfassbare zu fassen.<br />
Ohne dass die Worte Fukushima oder<br />
Atomkraft fallen, <strong>ist</strong> K<strong>ein</strong> Licht. <strong>ein</strong><br />
Ge<strong>ist</strong>erszenario nach dem SuperGAU,<br />
<strong>ein</strong> Becketthaftes Endspiel, das abrechnet<br />
mit unserem bedingungslosen Glauben<br />
an die Beherrschbarkeit der Technik<br />
und in dem die Schreie der totgeschwiegenen<br />
Opfer gespenstisch widerhallen.<br />
K<strong>ein</strong> Licht. entstand auf Anregung des<br />
Schauspiels Köln, wo im September<br />
2011 in der Regie von Karin Beier die<br />
Uraufführung war.<br />
FaustIn and out<br />
Besetzung variabel<br />
Wie Abraumhalde zu Lessings Nathan<br />
der Weise <strong>ist</strong> FaustIn and out <strong>ein</strong> «Sekundärdrama»<br />
zu Goethes Urfaust, das<br />
nur in Verbindung mit dem Klassiker gespielt<br />
werden soll. Die Gretchentragödie<br />
wird darin von Jelinek <strong>ein</strong>em radikalen<br />
Perspektivwechsel unterzogen und u. a.<br />
zusammengedacht mit dem Fall Josef<br />
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