Dieter ist ein Arsch. - Rowohlt Theaterverlag
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«Wenn man dir die Rolle des Godot anbieten würde, würdest du<br />
die dann übernehmen?» – «Na ja … find ich eher so ’ne typische Männerrolle. Und ich find<br />
das Stück auch <strong>ein</strong> bisschen überholt.»<br />
in die schamfreie Entblößung … (Ein<br />
Abend), der sich k<strong>ein</strong>en Illusionen mehr<br />
hingibt: Dieses seelische Prekariat rettet<br />
k<strong>ein</strong> Gott, k<strong>ein</strong> Geld und k<strong>ein</strong> guter Geschmack<br />
… Trostlos <strong>ist</strong> das, und ziemlich<br />
fesselnd anzuschauen.» (Theater heute)<br />
Dämonen hatte außerdem im November<br />
2010 am Akropolis Theater Helios<br />
in Athen, im Februar 2011 am Grand<br />
Théâtre de Luxembourg sowie im September<br />
2011 bei De Queeste in Hasselt,<br />
Belgien, Premiere und wird im November<br />
2011 auch am Staatstheater Kaunas<br />
in Litauen gezeigt. Im September bzw.<br />
Oktober 2010 war an den Städtischen<br />
Bühnen Münster und am Theaterlabor<br />
Darmstadt die Premiere von 20. November,<br />
das im Januar 2011 auch im<br />
Atelier Theater in Sopot, Polen, sowie<br />
im Frühjahr und Herbst 2011 in zwei<br />
Tourneeproduktionen in Portugal aufgeführt<br />
wurde. Im April 2011 zeigte das<br />
Orange Tree Theatre, Richmond / London,<br />
Lars Noréns Herbst und Winter.<br />
Maria Goos<br />
Der letzte Vorhang<br />
(Doek!)<br />
1D – 1H<br />
Deutsch von Rainer Kersten<br />
Die Bühnenstars Lies und Richard galten<br />
<strong>ein</strong>st als Traumpaar à la Liz Taylor<br />
und Richard Burton. Dann heiratete Lies<br />
<strong>ein</strong>en reichen Arzt, beendete ihre Karriere<br />
und zog nach Südfrankreich. Richard<br />
blieb dem Theater treu und tingelt nach<br />
wie vor über die Lande. Mit s<strong>ein</strong>en Allüren,<br />
s<strong>ein</strong>em Größenwahn und besonders<br />
s<strong>ein</strong>em Alkoholkonsum hat er<br />
allerdings schon so manche Partnerin<br />
vergrault. Ausgerechnet bei den Proben<br />
zu dem Stück, das Lies und ihn damals<br />
berühmt machte (und das fatal an Wer<br />
hat Angst vor Virginia Woolf? erinnert),<br />
kommt es zum Eklat: W<strong>ein</strong>end verlässt<br />
Jojanneke, die Richards Gattin spielen<br />
soll und leider ziemlich unbegabt <strong>ist</strong>, die<br />
Szene und kehrt nicht zurück. Kurzfr<strong>ist</strong>ig<br />
helfen kann jetzt nur noch Lies – die<br />
sich zum Glück in Frankreich längst<br />
<strong>ein</strong> bisschen langweilt. Nach über zehn<br />
Jahren treffen Lies und Richard erstmals<br />
wieder auf<strong>ein</strong>ander, und die Mischung,<br />
die dabei entsteht, <strong>ist</strong> hochexplosiv.<br />
Der letzte Vorhang <strong>ist</strong> <strong>ein</strong> Geschenk für<br />
zwei Schauspieler, die übergangslos in<br />
die unterschiedlichsten Rollen schlüpfen.<br />
In schnellem Tempo wechselt Maria<br />
Goos zwischen Vergangenheit und Gegenwart:<br />
Die Darstellerin von Lies spielt<br />
nicht nur sich selbst (als heute 50Jährige,<br />
als junge Frau, als Kate im Stückim<br />
Stück), sondern ebenso Jojanneke, die<br />
tölpelhafte Kollegin. Ebenso sieht man<br />
Richard in verschiedenen Stadien s<strong>ein</strong>er<br />
Biographie oder – in <strong>ein</strong>em genüsslichboshaften<br />
Porträt – als Lies’ unbedarften<br />
Ehemann. Wilder Slapstick wird von<br />
anrührenden Momenten abgelöst; alte<br />
Wunden reißen auf, und Lies und Richard<br />
müssen frühere Entscheidungen<br />
neu überdenken. Goos’ Stück gleicht<br />
<strong>ein</strong>er Achterbahnfahrt der Gefühle: <strong>ein</strong><br />
komisches Spiel der Kunst um die todernsten<br />
Dinge des Lebens.<br />
Der letzte Vorhang wurde im Oktober<br />
2010 an der Stadsschouwbourg Haarlem<br />
uraufgeführt, tourte anschließend<br />
durch Holland und hatte danach <strong>ein</strong>e<br />
ausverkaufte Vorstellungsserie am Amsterdamer<br />
DeLaMar Theater. Zurzeit<br />
sind zahlreiche internationale Produktionen<br />
in Vorbereitung, darunter in London<br />
und New York. Die deutschsprachige<br />
Erstaufführung <strong>ist</strong> im Dezember<br />
2011 am RenaissanceTheater, Berlin,<br />
mit Suzanne von Borsody und Guntbert<br />
Warns als Lies und Richard (Regie: Antoine<br />
Uitdehaag).<br />
Ebenfalls am RenaissanceTheater war<br />
2006 die deutschsprachige Erstaufführung<br />
von Goos’ Alte Freunde (Cloaca),<br />
das seither vielfach nachgespielt wurde<br />
und in Deutschland sowie in der Schweiz<br />
auf Tournee ging.<br />
www.rowohlt-theater.de 21