Dieter ist ein Arsch. - Rowohlt Theaterverlag
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sönliche Dinge von<strong>ein</strong>ander. Ross <strong>ist</strong><br />
verblüfft, dass es in über 50 Ehejahren<br />
mit Mr. Greens kürzlich verstorbener<br />
Frau Yetta k<strong>ein</strong>en <strong>ein</strong>zigen Streit gegeben<br />
haben soll. Und Mr. Green horcht<br />
zum ersten Mal auf, als er erfährt, dass<br />
Ross auch Jude <strong>ist</strong>, selbst wenn er den<br />
Unterschied zwischen milchick und flaychick<br />
nicht kennt – vielleicht lässt sich<br />
doch noch <strong>ein</strong> Mensch aus ihm machen.<br />
Aber dann muss Ross plötzlich feststellen,<br />
dass s<strong>ein</strong>e Ignoranz gegenüber jüdischem<br />
Brauchtum nicht das Einzige <strong>ist</strong>,<br />
was bei Mr. Green auf völliges Unverständnis<br />
stößt. Unversehens findet sich<br />
Ross in <strong>ein</strong>er Rolle wieder, mit der er<br />
schon seit Jahren hadert: Er muss sich<br />
für das rechtfertigen, was er <strong>ist</strong>. Dass es<br />
zwischen den beiden Männern schließlich<br />
doch noch zu <strong>ein</strong>er Versöhnung und<br />
vielleicht sogar zu <strong>ein</strong>em Moment tiefen<br />
Verständnisses kommt, hat nicht nur<br />
mit <strong>ein</strong>em dunklen Geheimnis von Mr.<br />
Green zu tun, sondern <strong>ist</strong> vielleicht sogar<br />
das Verdienst der sanftmütigen Yetta.<br />
Jeff Barons Komödie Besuch bei Mr.<br />
Green wurde zu <strong>ein</strong>em weltweiten Erfolg.<br />
In über 20 Sprachen übersetzt,<br />
erlebte sie mehr als 400 Produktionen<br />
und wurde mit zahlreichen Preisen<br />
ausgezeichnet. In Deutschland war das<br />
Stück bisher in über 30 Inszenierungen<br />
zu sehen. Zuletzt hatte im September<br />
2011 am Schlossparktheater Berlin die<br />
Inszenierung von Philip Tiedemann mit<br />
Michael Degen in der Rolle des Mr.<br />
Green Premiere. Jeff Baron hat s<strong>ein</strong> erfolgreichstes<br />
Stück überarbeitet und dabei<br />
den Text behutsam modernisiert. Im<br />
<strong>Rowohlt</strong> Theater Verlag liegt Besuch bei<br />
Mr. Green nun in der pointierten Neuübersetzung<br />
von Ulrike Syha vor.<br />
«Du läufst 42 Kilometer? Das <strong>ist</strong> das Verrückteste, was ich je<br />
gehört habe. Iss lieber was.»<br />
Mischpoke<br />
Neuer Besuch bei Mr. Green<br />
1D – 3H<br />
Deutsch von Ulrike Syha<br />
Mr. Green <strong>ist</strong> mittlerweile 92 und immer<br />
noch genauso starrköpfig wie vor<br />
sechs Jahren, als er Ross kennenlernte.<br />
Immerhin hat sich zwischen den beiden<br />
unterschiedlichen Männern <strong>ein</strong>e echte<br />
Freundschaft entwickelt, die auch Ross’<br />
Lebensgefährten Chris mit <strong>ein</strong>schließt.<br />
Mr. Green kann sich sogar mit der Idee<br />
anfreunden, dass Ross und Chris <strong>ein</strong><br />
Kind adoptieren wollen. Als auch noch<br />
Mr. Greens jüngste Enkelin Chana auftaucht,<br />
die sich über das Kommunikationsverbot<br />
zwischen ihrer säkularen<br />
Mutter und ihrem religiösen Großvater<br />
hinweggesetzt hat, sch<strong>ein</strong>t die neue<br />
Wahlfamilie komplett zu s<strong>ein</strong>. Doch<br />
wie das in Familien nun mal so <strong>ist</strong>, der<br />
erste handfeste Streit lässt nicht lange<br />
auf sich warten. Chana <strong>ist</strong> <strong>ein</strong>e streng<br />
gläubige Jüdin, die selbst ihren Großvater<br />
noch Mores lehren kann. Gegen<br />
über Ross’ und Chris’ Homosexualität<br />
kann sie sich gerade noch zu skeptischer<br />
Toleranz durchringen, doch als sie von<br />
den Adoptionsplänen hört, reißt ihr ohnehin<br />
schon gespannter Geduldsfaden.<br />
Ross wiederum beobachtet mit <strong>ein</strong>igem<br />
Misstrauen, wie Chana ihren Großvater<br />
für sich ver<strong>ein</strong>nahmt und ihn ihrem<br />
orthodoxen Verlobten als vorbildlichen<br />
Ahnen präsentieren will. Mr. Green<br />
steht zwischen den Fronten – bis der<br />
Familienkrach <strong>ein</strong> Ausmaß erreicht, das<br />
k<strong>ein</strong>er der Beteiligten absehen konnte.<br />
Die Fortsetzung von Besuch bei Mr.<br />
Green <strong>ist</strong> noch frei zur deutschsprachigen<br />
Erstaufführung.<br />
www.rowohlt-theater.de 25