Dieter ist ein Arsch. - Rowohlt Theaterverlag
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mir fehlt <strong>ein</strong> Schicksal.»<br />
«Seit ich hier sitze, habe ich das Gefühl,<br />
Eine Stille für Frau Schirakesch, Theater Freiburg / Theater Osnabrück<br />
tertreffen 2011; im März 2012 hat das<br />
Stück Premiere am Schauspielhaus Graz<br />
(Österreichische Erstaufführung, Regie:<br />
Michael Simon) und am Theater Chemnitz<br />
(Regie: Enrico Lübbe).<br />
Zu den weiteren JelinekInszenierungen<br />
2011 / 12 gehören u. a. In den Alpen<br />
am Landestheater Linz (Regie: Chr<strong>ist</strong>ian<br />
Wittmann), Ulrike Maria Stuart<br />
am Schauspiel Essen (Regie: Hermann<br />
SchmidtRahmer) sowie Die Kontrakte<br />
des Kaufmanns an den Wuppertaler<br />
Bühnen (Regie: Chr<strong>ist</strong>ian von Treskow)<br />
und am Stockholmer Dramaten (Schwedische<br />
Erstaufführung, Regie: Mellika<br />
Melouani Melani).<br />
Theresia Walser<br />
Eine Stille für Frau<br />
Schirakesch<br />
4D – 2H<br />
In genau 77 Minuten soll auf dem Marktplatz<br />
von Tschundakar Frau Schirakesch<br />
gest<strong>ein</strong>igt werden. Zeitgleich beginnt im<br />
deutschen Fernsehen <strong>ein</strong>e Talkshow, die<br />
der grausamen Tat aus der Ferne still gedenken<br />
will. Eingeladen hat die Moderatorin<br />
Hilda Ludowsky dazu die junge<br />
Soldatin Rose, die kürzlich traumatisiert<br />
von <strong>ein</strong>em Militär<strong>ein</strong>satz zurückgekehrt<br />
<strong>ist</strong>, sowie ihren Vater Herrn Fahnenberg,<br />
der s<strong>ein</strong>em Namen alle Ehre macht. Daneben<br />
sitzen die Schönheitsköniginnen<br />
Ruth und Heidrun, die gerade mit <strong>ein</strong>er<br />
Bikiniparade in Tschundakar für Zündstoff<br />
sorgten, und Herr Gert, <strong>ein</strong> General,<br />
dessen Truppe auf dem Markt von<br />
Tschundakar immerhin <strong>ein</strong> DixieKlo<br />
aufbauen konnte, um den Frauen dort<br />
das Leben zu erleichtern. Noch bevor die<br />
Sendung losgeht, geraten die Gäste an<strong>ein</strong>ander.<br />
Schon an dem Begriff «Krieg»<br />
scheiden sich die Ge<strong>ist</strong>er, und von Stille<br />
kann in der eskalierenden Debatte um<br />
Aufklärung und Menschenrechte bald<br />
nicht mehr die Rede s<strong>ein</strong>.<br />
Mit Eine Stille für Frau Schirakesch<br />
hat Theresia Walser ihr bisher wohl<br />
politischstes Stück geschrieben: «Die<br />
gepfeffertste Satire seit langem. Denn<br />
Walser holt nicht nur weit aus, sondern<br />
trifft in ihrem virtuosen Rundumschlag<br />
auch die ganze Bandbreite des Politpalavers<br />
zwischen Arroganz und Zynismus,<br />
Verlegen und Verlogenheit, Opportunismus<br />
und Ohnmacht, Selbstdarstellungsdrang<br />
und Solidaritätsgesäusel.»<br />
(Frankfurter Allgem<strong>ein</strong>e Zeitung)<br />
«(Ihre Figuren) verlieren sich im aus<br />
Halbwissen geborenen Betroffenheitsgerede,<br />
das in sarkastischkomische<br />
Dialoge mündet und aus der westlichen<br />
Werte <strong>ein</strong>e groteske Wartegem<strong>ein</strong>schaft<br />
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