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Von Quantencomputern, Landminen und Drachen ... - Impulsiv - TUM

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<strong>und</strong> sich in einem bestimmten Fach gebiet<br />

zu entfalten, in dem man sich wohl fühlt,<br />

lernen die neuen Bachelorstudenten<br />

hauptsächlich für ihre Noten <strong>und</strong> einen<br />

berufsqualifizierenden Abschluss hin. Es<br />

entsteht ein verschultes System, das uns<br />

zwingt, irgendwelche Punkte zu sammeln.<br />

Das ist ein Trend, dem wir natürlich entgegenwirken<br />

wollen. Dazu überlegen wir<br />

uns, was die Gründe für diesen Trend sind,<br />

wo die Probleme liegen <strong>und</strong> welche Mittel<br />

<strong>und</strong> Maßnahmen wir ergreifen können,<br />

um einen Weg zur Verbesserung dieses<br />

Systems zu finden.<br />

impulsiv: Was sind da eure bisherigen<br />

Ansätze? Welche Probleme habt ihr identifizieren<br />

können?<br />

Philip Heurich: Es gibt allgemein das<br />

Problem der Komplexität der Umstellung.<br />

Wir haben nicht die nötige Erfahrung in<br />

der Lehre, als dass wir konkret die Ansätze<br />

finden könnten, die uns das alte Stadium<br />

wiederherstellen würden. Und dadurch<br />

sind wir in Verbindung mit der Fakultät getreten,<br />

damit wir deren Know-How nutzen<br />

können, um zu schauen, was im Rahmen<br />

der Bologna-Reform überhaupt möglich<br />

ist. Ein konkretes Problem sind da zum<br />

Beispiel die Auslandserfahrungen. Es gibt<br />

die Möglichkeit ein Auslandssemester zu<br />

machen, aber die Anrechenbarkeit der gehörten<br />

Vorlesungen ist vollkommen offen.<br />

Durch Bologna-Reform wurde, statt dass<br />

die Mobilität in Europa gefördert wurde,<br />

vielmehr schon die lokale Mobilität verschlechtert.<br />

Es fällt ja jetzt schon schwer,<br />

zwischen deutschen Universitäten zu<br />

wechseln, durch die Regu larien <strong>und</strong> die<br />

Probleme, die die Modu larisierung <strong>und</strong><br />

die Nichtabstimmung der Lehrinhalte mit<br />

sich bringen.<br />

impulsiv: Und wie genau, mit welchen<br />

Aktivitäten, versucht der AK sich jetzt in<br />

die Problemlösung einzubringen?<br />

Philip Heurich: Nun ja, man hat ja verschiedene<br />

Akteure in der Ausbildung, es<br />

geht los in der Schule, die einem gewisse<br />

Gr<strong>und</strong>lagen liefert, dann an die Universität,<br />

die einem erlaubt, sein Wissen in<br />

eine Richtung zu steuern <strong>und</strong> weiterzu-<br />

HOCHSCHULE<br />

entwickeln <strong>und</strong> dann die Arbeitgeber, die<br />

sich für die Studenten interessieren. Die<br />

Überlegung war nun, wo können wir in<br />

dieser Kette etwas bewegen, an welche<br />

Akteure kommen wir ran? An den Schulen<br />

können wir als studentische Initiative<br />

wenig beeinflussen, dann gibt’s die Universitäten,<br />

dabei ist es jedoch schwierig,<br />

verschiedene Hochschulen an einen Tisch<br />

zu bringen, da können wir erstmal nur auf<br />

uns selbst eingehen, was in Ordnung ist<br />

<strong>und</strong> was wir auch tun werden. Es bleibt<br />

also als letztes Glied in der Kette der spätere<br />

Arbeitgeber. Das ist eine pragmatische<br />

Gruppe, die Unternehmen haben<br />

klare Ziele <strong>und</strong> somit auch Wünsche <strong>und</strong><br />

Vorstellungen, was die Absolventen angeht,<br />

<strong>und</strong> sind bereit, diese auch relativ<br />

offenzulegen. Der Bologna-Prozess <strong>und</strong><br />

so auch die bisher umgesetzten Maßnahmen<br />

richten die Ausbildung stark auf die<br />

Unternehmen aus, was oft kritisiert wird.<br />

Sie sind allerdings Dialogbereiter <strong>und</strong><br />

wir glauben, dass sie uns deswegen kurz-<br />

<strong>und</strong> mittelfristig die richtigen Ideen zur<br />

Lösung der Probleme geben können. Aus<br />

diesem Gr<strong>und</strong> wollen wir eine Konferenz<br />

organisieren, die Großunternehmen, aber<br />

auch die KMU in einen Raum <strong>und</strong> an einen<br />

Tisch bringt, um zu diskutieren, was sie<br />

gerne in Studenten sehen würden.<br />

impulsiv: Aber das führt uns doch in der<br />

Tat noch weiter weg von der Universität,<br />

die nicht einfach nur zu einem Abschluss<br />

hinführt, sondern vielmehr ein Ort der<br />

persönlichen Weiterbildung ist?!<br />

Philip Heurich: Das ist wahr, aber die<br />

Idee ist folgende: Wenn wir von dieser<br />

einen Gruppe, an die wir wirklich herankommen,<br />

mal erfahren, was die überhaupt<br />

von uns will, dann wissen wir zwei Dinge:<br />

Erstens, ob die bisherigen Anstrengungen<br />

der Bologna-Reform überhaupt in die<br />

richtige Richtung gehen. Zweitens könnte<br />

uns das dann die Bereiche aufzeigen, in<br />

denen es wirkliches Verbesserungspotenzial<br />

gibt <strong>und</strong> somit tatsächlich Ideen geben,<br />

was die Berufsqualifikation der <strong>TUM</strong><br />

Studenten steigert. Wenn wir das wissen,<br />

dann können wir auch mit vollem Vertrauen<br />

sagen, welche Maßnahmen überhaupt<br />

sinnvoll sind <strong>und</strong> haben starke Argumente<br />

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