Von Quantencomputern, Landminen und Drachen ... - Impulsiv - TUM
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Casts noch verstärkt wird <strong>und</strong> von seinem<br />
Stil dann die Krone aufgesetzt bekommt,<br />
sodass man nur von einem gelungenen<br />
Gesamtwerk reden kann.<br />
Real Time<br />
(Canada - 2008 - Regie: Randall Cole - mit<br />
Randy Quaid, Jay Baruchel)<br />
Real Time ist ein kanadisches Drama, das<br />
nach seinem für einen Film sehr eigenen<br />
Konstrukt der Zeitdeckung – sprich: man<br />
sieht die gesamten Geschehnisse in Echtzeit<br />
– benannt ist. Somit ist er einer der<br />
Filme, für die man sich die Zeit nehmen<br />
sollte <strong>und</strong> sie sich bewusst angucken<br />
sollte, da er nur von seiner Stimmung <strong>und</strong><br />
seinen Dialogen lebt. Diese sind dafür<br />
aber um so intensiver, weil die wenigen<br />
Darsteller in diesem Film dafür absolut<br />
überzeugen. Aber erstmal zur Handlung:<br />
Der heruntergekommene Spielsüchtige<br />
LEBEN<br />
Andy hat Schulden bei dem lokalen<br />
Verbrecherboss. Bedingt durch sein loses<br />
M<strong>und</strong>werk will dieser nun ein Exempel<br />
an ihm statuieren <strong>und</strong> schickt seinen Killer<br />
Reuben, um Andy zu töten. Die erste<br />
Szene des Films zeigt, wie Reuben Andy<br />
ins Auto lädt <strong>und</strong> ihm erzählt, dass er ihn<br />
töten muss, aber ihm noch eine St<strong>und</strong>e<br />
zu leben gibt, in der er Andy alles was<br />
er will machen lässt. So beginnt nun –<br />
die hoffnungs lose Lage Andys immer im<br />
Hinter gr<strong>und</strong> – die eigentliche Handlung,<br />
in der Reuben Andy durch die Gegend<br />
fährt <strong>und</strong> mit ihm währenddessen über die<br />
Wahl seiner letzten Aktivitäten <strong>und</strong> Andys<br />
bisheriges Leben diskutiert. Zwischendurch<br />
besuchen sie unter anderem Andys<br />
Großmutter <strong>und</strong> Andys alte Arbeit, was<br />
einen sehr guten Blick in Randys Vergangenheit<br />
ermöglicht.<br />
Die bedrückende Stimmung wird verstärkt<br />
durch das gute Spiel der beiden<br />
Akteure <strong>und</strong> die bedrückende Atmo sphäre<br />
innerhalb des Autos in einer grauen kanadischen<br />
Vorstadt. Somit entsteht eine sehr<br />
dichte Atmosphäre, die, kombiniert mit<br />
den Dialogen, immer wieder nachdenklich<br />
stimmt. Denn eigentlich handelt der Film<br />
einfach nur von den falschen Entscheidungen,<br />
die Andy getroffen hat, lässt somit<br />
auch sehr viel Raum zum reflek tieren<br />
<strong>und</strong> lässt einen über das eigene Leben<br />
<strong>und</strong> seine beschränkte Zeit nachdenken,<br />
da er einfach den bevorstehenden Tod<br />
durchgehend thematisiert.<br />
Nach dem Showdown kommt man dann<br />
einfach nicht mehr um eine große Befriedigung<br />
herum, da sich während der Handlung<br />
dann doch vieles als etwas anders<br />
herausstellt, als es zu Beginn scheint.<br />
Insgesamt muss man zu dem Film sagen,<br />
dass er ein sehr nachdenklicher,<br />
aber lebens bejahendes Drama ist, das es<br />
durchaus wert ist, angesehen zu werden.<br />
Philipp Krenz<br />
studiert Mathematik im 2.<br />
Semester<br />
* philipp.krenz@in.tum.de<br />
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