Von Quantencomputern, Landminen und Drachen ... - Impulsiv - TUM
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LEBEN<br />
Der Querdenker erzählt...<br />
... von Zwergen, Kugeln <strong>und</strong> Waagen.<br />
Nachdem Carl Georg Heise <strong>und</strong> Yimin Ge<br />
in unserer letzten Ausgabe uns zwei sehr<br />
rafinierte Rätsel über <strong>Drachen</strong> <strong>und</strong> Zwerge<br />
brachten, geht es diesmal um Gewichte.<br />
Viel Spaß beim knobeln. Die Auflösung<br />
wie immer im nächsten impulsiv.<br />
Teil 1<br />
Ein Zwerg hatte einmal eine große<br />
Balken waage. Eines Tages kam ein Fre<strong>und</strong><br />
zu ihm, mit neun Kugeln, von denen alle<br />
gleich schwer waren, bis auf eine schwerere.<br />
Sein Fre<strong>und</strong> wusste allerdings nicht,<br />
welche diese war, <strong>und</strong> so beschloss er,<br />
dies mithilfe der Waage herauszufinden,<br />
indem er nach einer geschickten Strategie<br />
die Kugeln auf der Waage verteilte.<br />
Er schaffte es mit zwei Wiegevorgängen.<br />
Wie hat er das angestellt?<br />
Teil 2<br />
Die Geschichte des geschickten Wiege-<br />
Zwergs sprach sich schnell herum <strong>und</strong><br />
kurz darauf kam ein weiterer Fre<strong>und</strong> von<br />
ihm, dieser brachte zwölf Kugeln mit sich.<br />
Davon waren elf gleich schwer, eine aber<br />
war anders, ob schwerer oder leichter<br />
konnte niemand sagen. Auch hier gelang<br />
es ihm, nach drei (!) Wiegevorgängen<br />
heraus zufinden, welche Kugel anders wog<br />
<strong>und</strong> ob sie schwerer oder leichter als die<br />
anderen war. Wie machte er das?<br />
Und hier die Auflösung des letzten Rätsels.<br />
Die online Ausgabe vom impulsiv 95 gibt<br />
es unter: http://mpi.fs.tum.de/ueber_uns/<br />
referate/impulsiv/impulsiv-online.pdf<br />
...von <strong>Drachen</strong> <strong>und</strong> Zwergen<br />
Teil 1<br />
Die Zwerge gehen einzeln auf die Wiese<br />
<strong>und</strong> stellen sich dabei folgendermaßen<br />
auf: Der erste Zwerg stellt sich irgendwo<br />
hin, der zweite neben den ersten Zwerg.<br />
Jeder nun herauskommende Zwerg stellt<br />
sich, falls die Zwerge, die bereits draußen<br />
sind, alle eine Hutfarbe haben, einfach<br />
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neben sie hin. Sind aber Zwerge zweier<br />
Hutfarben auf der Wiese, so stellt er<br />
sich genau zwischen die Zwerge mit<br />
blauem <strong>und</strong> rotem Hut. Unabhängig von<br />
der Hutfarbe des neuen Zwergs stehen<br />
nun rothütige <strong>und</strong> blauhütige Zwerge getrennt<br />
voneinander. Am Ende stehen sie<br />
in separaten Reihen, die zufällig auf einer<br />
Geraden liegen.<br />
Teil 2<br />
Die Lösung ist recht mathematisch,<br />
aber anders könnten die Zwerge wohl<br />
nicht überleben.<br />
Die Zwerge betrachten einfach alle möglichen<br />
„Hutverteilungen“ als Funk tionen<br />
f von der Menge der Zwerge Z in die<br />
Menge möglicher Hutfarben {rot, blau}.<br />
Die Menge all dieser Funktionen heiße F.<br />
F unterteilen sie nun in Äquivalenz klassen<br />
G, wobei zwei Funktionen f Î F äquivalent<br />
seien, wenn sie sich nur an endlich vielen<br />
Stellen unterscheiden. Aus jeder Äquivalenzklasse<br />
g Î G wählen sie nun einen<br />
Repräsentanten (Element) g f Î F, diese<br />
Re präsentanten müssen sich alle Zwerge<br />
merken.<br />
Nach der Beratung bekommen alle<br />
Zwerge ihre Zettel. Nun betrachtet jeder<br />
Zwerg die Hüte der anderen Zwerge, erkennt<br />
also (bis auf seine eigene Farbe)<br />
die Funktion f Î F, die der aktuellen Hutverteilung<br />
entspricht. Diese kann er, da<br />
ein einzelner Funktionswert hier egal ist,<br />
eindeutig einer Äquivalenzklasse g zuordnen,<br />
von der er nun den Repräsentanten<br />
g f betrachtet. g f ordnet dem Zwerg nun<br />
eine Hutfarbe zu, diese schreibt er auf<br />
den Zettel. Entsprechend der Wahl der<br />
Äquivalenzklassen liegen jetzt sicher nur<br />
endlich viele Zwerge falsch.<br />
Carl Georg Heise<br />
studiert Mathematik im 4.<br />
Semester<br />
* heisec@fs.tum.de