Das elektronische Whisky-Buch
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<strong>Das</strong> Geheimnis der Mash Tuns<br />
Woher stammt der Zucker<br />
für den <strong>Whisky</strong>-Alkohol?<br />
Seit Heinz Rühmann unsere<br />
Eltern in dem Spielfilm ‚Die<br />
Feuerzangenbowle‘ über die<br />
Geheimnisse der alkoholischen<br />
Gärung aufklärte wissen wir,<br />
dass Zucker, Wasser und Hefe<br />
die erforderlichen Zutaten für<br />
einen erfolgreichen Schwips<br />
sind.<br />
Schon Römer und Germanen<br />
pflegten die Fertigkeiten um die<br />
Herstellung von alkoholischen<br />
Getränken. Süßer Traubensaft<br />
wurde so zu Wein und Honigwasser<br />
zu Met. Im heißen Afri-<br />
ka gab es ständig süße Früchte<br />
und Zuckerrohr, die sich als<br />
Rohstoff für alkoholische Getränke<br />
gut eignen. Doch in den<br />
nordischen Ländern waren diese<br />
Zutaten Mangelware. Was<br />
sollte man tun?<br />
Zu Hilfe kam den Menschen<br />
ein besonderes Getreide. Die<br />
Gerste enthält ein Enzym, das<br />
die im Korn enthaltene Stärke<br />
in Malzzucker aufspaltet. Man<br />
nehme ein Pfund Gerste, lasse<br />
sie keimen, mahlt dann das ganze<br />
und gibt heißes Wasser zum<br />
lösen des Malzzuckers zu und<br />
vergärt alles später mit Hefe.<br />
Schon fertig? Nicht ganz!<br />
<strong>Das</strong> alles wird, wenn überhaupt,<br />
nur zu einem sehr einfachen<br />
Bier mit geringem Alkoholgehalt<br />
führen. Wir brauchen<br />
eine höher konzentrierte Zuckerlösung<br />
für ein hochprozentiges<br />
Malz <strong>Whisky</strong> Bier.<br />
Früher füllte man das gemahlene<br />
Malz in eine große, nach<br />
oben offene Tonne und gab<br />
heißes Wasser zu. Mit einem<br />
einfachen, unverwüstlichen<br />
Knetwerk wurde die Masse<br />
durchgeknetet und die entstehende<br />
süße Flüssigkeit wurde<br />
zu den Wash Backs, den Gärbehältern,<br />
geleitet.<br />
Doch dieses Vorgehen hatte<br />
zahlreiche Nachteile. <strong>Das</strong><br />
Wasser erkaltete sehr schnell in<br />
der offenen Mash Tun und im<br />
Gestenmalz blieb viel Zucker<br />
zurück.<br />
Also gab man ein zweites<br />
Mal heißes Wasser zu und kne-<br />
Alte Mash Tun Ardbeg<br />
tete alles ein zweites Mal durch.<br />
<strong>Das</strong> Resultat war nicht mehr so<br />
süß wie das erste Mal und oft<br />
enthielt die Flüssigkeit nicht<br />
genug Zucker, um zu einem<br />
starken Bier mit über 6% zu<br />
vergären. Etwas anderes musste<br />
her. Man begann zu experimentieren.<br />
Zunächst bekamen die Mash<br />
Tuns einen Deckel, der den<br />
Energieverlust während des<br />
Durchknetens reduzierte. Man<br />
konnte das Rührwerk so länger<br />
laufen lassen, bevor die Flüs-<br />
<strong>Das</strong> <strong>elektronische</strong> <strong>Whisky</strong>-<strong>Buch</strong> V.4 Copyright © 1995-2010 The <strong>Whisky</strong> Store www.<strong>Whisky</strong>.de 87