Die phasengerechte Wundbehandlung des Ulcus cruris ... - Bak-24.de
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Physiologie und Pathophysiologie<br />
<strong>des</strong> venösen Rückstroms<br />
Für den Rücktransport <strong>des</strong> Blutes zum rechten Herzen sind<br />
zur Überwindung <strong>des</strong> hohen hydrostatischen Gesamtdruckes,<br />
der auf dem Beinvenensystem bei aufrechter Körperhaltung<br />
lastet, verschiedene physiologische Antriebskräfte<br />
und Hilfsmechanismen erforderlich. Zur Wirkung kommen<br />
dabei das Prinzip der kommunizierenden Röhren mit dem<br />
postkapillaren Restdruck, respiratorische Druckschwankungen<br />
im Brust- und Bauchraum sowie die elastische Ansaugung<br />
<strong>des</strong> Herzens. Der leistungsfähigste Faktor aber ist die<br />
Funktionseinheit der Wadenmuskelpumpe.<br />
Bei Bewegung der Beine werden die tiefen Venen mit jeder<br />
Muskelkontraktion komprimiert. Das Blut wird auf diese<br />
Weise herzwärts gedrückt, wobei die Venenklappen ein<br />
Zurücksacken <strong>des</strong> Blutes verhindern. Während der Muskelrelaxation<br />
kommt es außerdem durch entsprechende<br />
Ausdehnung zu einem Unterdruck in den tiefen Venen,<br />
sodass aus den weiter distal angeordneten Venenabschnitten<br />
sowie aus den suprafaszialen Venengefl echten über<br />
die Perforansvenen Blut angesaugt wird. Ergänzt wird die<br />
wechselnde Druck-Saugwirkung der Muskelpumpe durch<br />
entsprechende Mechanismen an den Gelenken und durch<br />
das Widerlager der Faszie. Letztere sorgt dafür, dass der bei<br />
der Kontraktion aufgebaute Druck auch nach innen wirkt.<br />
Durch das Zusammenspiel dieser Mechanismen wird das<br />
Blut in mehreren hintereinander geschalteten und aufeinander<br />
abgestimmten Etagen aus dem Fuß, über das<br />
Sprunggelenk, durch die Wade, die Kniekehle, den Oberschenkel<br />
und die Leiste paternosterartig herzwärts gehoben<br />
und gleichzeitig auch durch die Perforansvenen aus dem<br />
suprafaszialen Gefl echt abgeschöpft. Das Blut fl ießt also<br />
von der Oberfl äche zur Tiefe und von distal nach proximal;<br />
der Venendruck sinkt ab.<br />
1 2<br />
Schematische Darstellung der<br />
Wadenmuskelpumpe bei Kontraktion<br />
(1) und Erschlaffung<br />
(Relaxation/2) der Muskeln:<br />
Krei se = Querschnitte durch entspannte<br />
und kontrahierte Mus keln<br />
mit intramuskulären Leitvenen<br />
und transfaszialen Venen auf<br />
verschiedenen Ebe nen,<br />
Faszie = grün<br />
Entstehungsursachen [8.9]