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1.2. Verwirklichung im LARP<br />

Im LARP ist Magie mit Sicherheit der Punkt, welcher die Phantasie aller Beteiligten am meisten<br />

strapaziert. Sogar im Papier-Rollenspiel, der herkömmlichen Art des Rollenspiels, in welchem<br />

die Charaktere, sowie alle Aktionen nur in der Vorstellung der Mitspieler existieren, werden<br />

Magie und Zaubersprüche bereitwilliger akzeptiert, als im LARP. Ist ja auch kein Wunder, wenn<br />

man sich sowieso ALLES vorstellen muss, von Astraldrachen, Grünschleim und anderen<br />

grotesken Monstren, über die NSC, welche alle von einer Person, dem Spielleiter, verkörpert<br />

werden, bis hin zu banalen Dingen wie den Kampfhandlungen, überfordert ein magischer<br />

Spezialeffekt hier und da sicherlich niemandes Phantasie.<br />

Anders im LARP. Hier ist ja alles real, quasi zum Anfassen. Die Monster (ja die armen Kerle mit<br />

den Latexmasken) springen einen tatsächlich nachts im Wald an, die NSC's sind reale Personen<br />

(na ja, meistens), und wenn es zum Scharmützel kommt, muss man sich wirklich mittels<br />

Latexschwert seiner Haut erwehren. Sogar die Schätze sind echt und man kann sie anfassen!<br />

Wenn vor so einem Hintergrund dann von einem Spieler verlangt wird, er müsse sich gefälligst<br />

einmal etwas vorstellen, dann ist dies für den Betreffenden erfahrungsgemäß eher schwer.<br />

In einem guten LARP sollte sich daher jeder, der einen magischen Effekt darstellen will,<br />

möglichst viel Mühe geben und versuchen, es den Mit- bzw. Gegenspielern so einfach wie<br />

möglich machen, einen Zauber auch als solchen zu erkennen und darauf entsprechend zu<br />

reagieren. Das macht die Sache für beide Seiten wesentlich einfacher. Für den Zaubernden,<br />

welcher dem "Bezauberten" nicht siebzehnmal auseinandersetzen muss, dass er fürderhin eine<br />

Kellerassel zu sein hat, und für das Opfer, welches nicht in Lachkrämpfe ausbricht, wenn ein wild<br />

dreinblickender Zauberer ihn, unverständliches Gebrabbel murmelnd, mit bunten<br />

Wattebäuschchen bewirft.<br />

Ein weiterer Nachteil dieser "Vorstellungs"-Geschichte ist, dass auf vielen LARPs die Meinung<br />

vertreten wird, mit Magie sei alles erlaubt, schließlich kann's ja keiner beweisen! Man braucht<br />

sich lediglich "Mumpo, der Magier" schimpfen, um sofort unbegrenzte Macht über alle Mitspieler<br />

zu erhalten, sowie über Spielleitung und Monster nach privaten Gutdünken zu verfügen. Mit<br />

anderen Worten, leider muss man immer wieder feststellen, dass auf vielen LARPs gerade mit<br />

dem Thema Magie gewaltiger Unfug getrieben wird, was vielen Mitspielern, besonders den<br />

Nicht-Zauberkundigen (ja, die gibt es!), ganz kollosal den Spaß verderben kann (verdirbt,<br />

verderben wird, etc., etc.).<br />

Einer der schwierigsten Ansprüche an ein Regelsystem für das LARP stellt es also dar, Magie<br />

richtig und spielbar abzuhandeln. Magie muss ein faires Instrument sein, welches den anderen<br />

Mitteln, welche echt ausgespielt werden müssen, wie etwa Kampf oder Bestechung, weder<br />

haushoch überlegen ist (wozu den Polstersäbel zücken, wenn ich den Gegner mit zwei Worten in<br />

Smarties-große Stückchen zerfetzen kann?), noch so schwach, dass jeder Vollblut-Magier erst<br />

einmal milde angelächelt wird ("Du willst wirklich ALLEIN in den Wald gehen??).<br />

Das zwingt uns zu einem Kompromiss. Wir haben also versucht, das Unmögliche möglich zu<br />

machen und ein einigermaßen faires, einleuchtendes, vor allem aber spielbares Magiesystem<br />

entwickelt, welches die zaubernde Zunft weder benachteiligt, noch bevorzugt, niemandes<br />

Vorstellungskraft überstrapaziert und, man höre und staune, auch versucht, den Zaubernden als,<br />

von allen ernstzunehmenden Charakter zu etablieren.

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