SPORT
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ERFOLGS-GARANT<br />
Der 58-Jährige ist<br />
Geschäftsführer des<br />
VfL Wolfsburg.<br />
1980 wurde er mit<br />
Deutschland<br />
Europameister.<br />
Aber mir ist der Unfall so eingefahren, dass<br />
ich jetzt auch dort von selbst etwas vorsichtiger<br />
bin am Steuer.<br />
Ihr Leben ist nicht nur Fussball. Wovon<br />
träumen Sie?<br />
Den grössten Traum, den von der Fussballkarriere,<br />
habe ich mir erfüllt. Es gibt aber<br />
noch ein, zwei grössere Dinge, die ich im Leben<br />
erreichen möchte. Aber die gebe ich<br />
nicht preis.<br />
Und die kleineren?<br />
Ach, ich möchte endlich einmal ein Live-<br />
Konzert besuchen. Hip-Hop, Salsa – egal.<br />
Obwohl meine Familie nahe beim Hallenstadion<br />
wohnt, war ich noch nie an einem<br />
Konzert. Und einen Boxkampf von Floyd<br />
Mayweather würde ich auch gern einmal am<br />
Ring verfolgen. Und noch etwas: Ich war<br />
nie in der Heimat meiner Mutter, obwohl ich<br />
ja auch einen chilenischen Pass besitze.<br />
Da hin möchte ich unbedingt auch einmal<br />
reisen, allgemein nach Südamerika.<br />
Zurück zum Fussball. Sie sagten<br />
kürzlich in einem Interview, das was Sie<br />
spielten, sei noch nicht top. In welcher<br />
Hinsicht?<br />
Oh, ich kann mich überall verbessern. Noch<br />
mehr laufen, Flanken noch präziser schlagen.<br />
Oder zum Beispiel auch den rechten<br />
Fuss noch mehr einsetzen?<br />
Genau. Ich muss zwar auch am linken<br />
arbeiten, aber beim rechten gibt es noch<br />
viel mehr Potenzial zur Verbesserung.<br />
Früher nannten Sie einmal Dani Alves<br />
oder Carles Puyol als Vorbilder. Heute?<br />
Was heisst Vorbilder? Ihre Spielweise hat mir<br />
einfach gefallen. Heute blicke ich zu keinem<br />
anderen Spieler mehr hinauf. Ich habe das<br />
KLAUS ALLOFS<br />
DEN SCHWEIZER<br />
MARKT IM AUGE<br />
Klaus Allofs, Sie haben Ricardo<br />
Rodriguez unlängst für «unverkäuflich»<br />
erklärt. Weshalb?<br />
Das habe ich so wohl nicht gesagt, sondern<br />
einfach, dass wir ihn jetzt sicher nicht<br />
abgeben werden. Nun, wo der Vertrag<br />
bis 2019 verlängert wurde, ist es in der Tat<br />
so, dass wir ihn auch bei einem lukrativen<br />
Angebot nicht verkaufen wollen. Wir<br />
haben sportliche Ziele und brauchen die<br />
Mannschaft dazu. Ricardo ist einer der<br />
besten Linksverteidiger zumindest in<br />
Europa und ein Garant dafür, dass wir auf<br />
diesem hohen Level spielen können.<br />
Was macht ihn so wichtig für den VfL?<br />
Sicher einmal sein aussergewöhnlich<br />
starker linker Fuss, mit dem er brandgefährliche<br />
Standards spielen kann. Und dank<br />
seiner Antrittsschnelligkeit ist er nur sehr<br />
schwer zu umspielen. Er ist sehr ball sicher<br />
und mit seiner Ruhe enorm wichtig für das<br />
Aufbauspiel, in dem die Aussenverteidiger<br />
immer mehr Ballkontakte haben.<br />
Wo kann er sich steigern?<br />
Der rechte Fuss fällt natürlich ein bisschen<br />
ab, wenn man einen so exzellenten linken<br />
hat. Da hat er Potenzial. Zudem könnte<br />
er etwas mehr in die Tiefe spielen, vermehrt<br />
zur Grundlinie laufen.<br />
Wolfsburg hat nebst Rodriguez mit Diego<br />
Benaglio, Timm Klose und Goalietrainer<br />
Andreas Hilfiker drei weitere Schweizer<br />
unter Vertrag. Zufall oder System?<br />
Prinzipiell ist es sicher ein Vorteil, wenn die<br />
ausländischen Spieler aus dem gleichen<br />
Kulturkreis kommen. Aber im Fall unserer<br />
Schweizer ist es wohl eher Zufall. Klar ist<br />
dafür: Jeder Spieler, der es heute in die<br />
Schweizer Auswahl schafft, ist in der Lage,<br />
in allen grossen Ligen Europas zu spielen.<br />
Das war nicht immer so. Wir haben ein<br />
sehr starkes Kader beisammen. Trotzdem<br />
muss und will man es immer ergänzen,<br />
durch gestandene Spieler und durch junge<br />
Hoffnungsträger mit Perspektive. Deshalb<br />
haben wir auch den Schweizer Markt immer<br />
im Blickfeld. IN<br />
März 2015· SCHWEIZER ILLUSTRIERTE <strong>SPORT</strong>