SPORT
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
MOTO2 DIE SCHNELLSTEN SCHWEIZER<br />
«WIR HABEN UNS BESSER KENNEN<br />
GELERNT. WIR WOLLEN BEIDE RENNEN<br />
GEWINNEN. DAS IST KLAR. ABER WIR<br />
KÖNNEN MITEINANDER WACHSEN»<br />
TOM LÜTHI ÜBER DIE ZUSAMMENARBEIT MIT DOMINIQUE AEGERTER<br />
87<br />
ERNSTHAFT<br />
Der stechende Blick<br />
von Tom Lüthi nach<br />
ein paar schnellen<br />
Runden und beim<br />
Relaxen auf seiner<br />
Couch im Team-<br />
Truck (r.).<br />
Struktur.<br />
Konzentration nach der Höchstbelastung.<br />
Die Blicke sind stechend. Tom Lüthi hat sein<br />
Motorrad einem Mechaniker übergeben,<br />
geht sofort zu seinem Stuhl. Ohne den Helm<br />
auszuziehen, beginnt er zu reden, die Techniker<br />
hängen an seinen Lippen, ihre Stifte<br />
fliegen über die Notizblöcke. Das Feedback<br />
ist der Schlüssel zur Bestzeit. Er erzählt, wie<br />
der Grip der Reifen ist, ob er mehr Druck auf<br />
dem Hinterrad braucht, ob sie die Maschine<br />
absenken sollen. Tausend kleine Dinge<br />
können die Differenz machen. Das Talent fürs<br />
Motorradfahren ist das eine. Damit kann man<br />
gute Rennen abliefern, vielleicht eines<br />
gewinnen. Das Gespür für die Maschine, die<br />
Rückmeldung, wie die Techniker sie perfekt<br />
einstellen, von Tag zu Tag verbessern, macht<br />
aber den Champion aus.<br />
RIVALEN UNTER EINEM DACH<br />
Es läuft gut für Lüthi an diesem Tag. Der<br />
Emmentaler kommt in jeder der drei Teststunden<br />
unter die besten drei. Trotz den<br />
kühlen Bedingungen fährt er hier so schnell<br />
wie noch nie in seiner Karriere. Das sind viel<br />
versprechende Zeichen für den Saisonstart<br />
von Ende März in Katar. Denn für den WM-<br />
Vierten der vergangenen Moto2-Saison hat<br />
sich einiges geändert. Statt einer Suter fährt<br />
er nun wie die grosse Mehrheit der Piloten<br />
eine Kalex, dazu spannt sein Team mit jenem<br />
der beiden Schweizer Dominique Aegerter<br />
und Robin Mulhauser zusammen. Faktisch<br />
bleiben es zwar zwei Teams mit eigenen Mechanikern<br />
und Cheftechnikern, die Daten<br />
werden jedoch ausgetauscht. Und die zählen<br />
sonst zu den gut gehüteten Geheimnissen.<br />
«Es ist cool», sagt Lüthi. «Jeder fokussiert<br />
zwar auf sein Team, aber wir sind breiter abgestützt,<br />
haben mehr Zahlen, mehr Ideen.»<br />
Wenn der eine in eine Richtung tüftelt, die<br />
sich als falsch erweist, muss der andere die-<br />
März 2015· SCHWEIZER ILLUSTRIERTE <strong>SPORT</strong>