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Dissertation Dr. med. Ekkehard Reischle - Privatklinik Dr. Reischle

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Nebenwirkungen: Unter 8-wöchiger Olanzapin-Behandlung wurde eine dosisabhängige<br />

Gewichtszunahme >10% der Patienten beschrieben 38 . Dies wird unter anderem auch auf<br />

antiserotonerge Effekte zurückgeführt. Weiterhin sind vorübergehende Transaminasenanstiege,<br />

Schwindel, orthostatische Dysregulation, anfängliche Obstipation, Mundtrockenheit<br />

und periphere Ödeme beschrieben worden. Selten (1%) zeigt sich Photosensibilität.<br />

Desweiteren treten asymptomatische Blutbildveränderungen auf, die aber keine klinische<br />

Relevanz haben. EPS liegen mit 1 - 10 % der Fälle im Bereich der Placebogruppe. Bei<br />

langfristigem Einsatz besteht ein erhöhtes Risiko für Diabetes mellitus.<br />

Kontraindikationen: Intoxikation, Harnverhalt, Engwinkelglaukom, Allergie gegen Inhaltsstoffe.<br />

Relative Kontraindikationen sind Prostatahyperplasie, schwere Leber- und Nierenerkrankungen<br />

und Epilepsie.<br />

Medikamenteninteraktionen: Carbamazepin führt zu einer Senkung der Olanzapin–<br />

Plasmaspiegel, Aktivkohle reduziert die Bioverfügbarkeit von Olanzapin um 50-60% und<br />

ist die Therapie der Wahl nach Überdosierung. Medikamente mit hoher Proteinbindung<br />

können in Kombination mit Olanzapin dieses in freier Form erhöhen 35 ,39,40 .<br />

Studienlage: Olanzapin wurde in plazebokontrollierten Studien und in Studien im Vergleich<br />

zu Referenzsubstanzen ausführlich geprüft. In einer großen multizentrischen Studie<br />

mit 1300 Patienten zeigte sich, dass 10 mg pro Tag Olanzapin einer Placebogabe eindeutig<br />

überlegen war: Negativsymptome wurden deutlicher reduziert als dies unter Haloperidol<br />

oder Placebo der Fall war 41 . Ähnlich wie für Risperidon gibt es auch bei Olanzapin Hinweise<br />

auf die Wirkung auf primäre Negativsymptomatik der Schizophrenie 42,43 .<br />

Bewertung (Benkert, Hippius 2005 ) 33 : „Atypisches Antipsychotikum“, auch bei Manien<br />

im Rahmen bipolarer Störungen wirksam.<br />

1.4 Risperidon (Handelsname Risperdal®)<br />

Substanzbeschreibung/Rezeptorenprofil/Pharmakodynamik: Risperidon gehört in die<br />

Gruppe der Benzisoxazolpiperidine, leitet sich von der Klasse der reinen 5HT2-<br />

Antagonisten ab und wurde 1994 auf dem deutschen Markt eingeführt. Risperidon blockiert<br />

D 2 -, alpha1-, alpha2-, 5HT2 A(C) - und 5HT 7 -Rezeptoren. Der Serotonin-<br />

Antagonismus ist in etwa 20 mal stärker ausgeprägt als der D 2 -Antagonismus 44 . H-<br />

Rezeptoren werden in nur geringem Ausmaß blockiert, Ach-M-Rezeptoren werden gar<br />

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