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Dissertation Dr. med. Ekkehard Reischle - Privatklinik Dr. Reischle

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individuelles Eindosieren des Medikamentes, eine bessere Verträglichkeit des Patientengutes<br />

(auch viele langzeitbehandelte Patienten) im Vergleich zu akut Neuerkrankten, die eine<br />

höhere Vulnerabilität gegenüber Antipsychotika-induzierten Nebenwirkungen besitzen<br />

sollen 111 , u.a.m. Eine Kombination antipsychotischer Medikamente erhöhte die Häufigkeit<br />

der Biperiden-Ko<strong>med</strong>ikation vor allem bei Perazin stark. Ob dies auf die Kombinationspartner<br />

zurückzuführen ist, war nicht Gegenstand der vorliegenden Arbeit, stellt jedoch die<br />

wahrscheinlichste Erklärung dar. Am Beispiel der Diagnose Schizophrenie verschlechterte<br />

sich die Verträglichkeit bei Perazin von der Mono- in Bezug auf die Kombinationstherapie<br />

von 8,7% auf 29, 9%. Die Häufigkeit der Biperiden-Ko<strong>med</strong>ikation bei den anderen<br />

Diagnosen (Manie von 4,0 auf 17,6% Biperiden- Ko<strong>med</strong>ikation, bei Oligophrenien von<br />

2,5 auf 33% Biperiden -Ko<strong>med</strong>ikation und Sucht von 1,5 auf 20,7% Biperiden-<br />

Ko<strong>med</strong>ikation, bei den restlichen Diagnosen wie Neurosen und Depressionen leichter Anstieg),<br />

passt zu diesem Befund.<br />

Bei Olanzapin und Risperidon findet sich der EPS verstärkende Effekt in neuroleptischer<br />

Kombinationstherapie auch, aber nicht so ausgeprägt wie bei Perazin: Bei Olanzapin für<br />

die Diagnose Schizophrenie 6,4% Biperiden Ko<strong>med</strong>ikation bei Monotherapie und 19,8%<br />

unter Kombinationstherapie, bei Oligophrenien von 7,7% auf 22,7% Kombinationstherapien.<br />

Bei den anderen Diagnosen (Depressionen, Manie, Neurosen, Sucht, organische Psychosen)<br />

zeigten sich Unterschiede im 2-5 Prozentrang hinsichtlich Mono/Kombinationstherapien.<br />

Auch Olanzapin verliert sein gut verträgliches Profil der Monotherapie verglichen mit der<br />

Kombinationstherapie, aber nicht so ausgeprägt wie Perazin oder Risperidon. Es kann<br />

vermutet werden, dass hier das anticholinerge Profil einen Teil der Patienten vor EPS<br />

schützt. Da auch Perazin über eine anticholinerge Wirksamkeit verfügt, kann diskutiert<br />

werden, dass sich die Substanzen auf diesem Gebiet unterscheiden. Am wahrscheinlichsten<br />

erscheint uns jedoch die These, dass sich in dem Unterschied bei Perazin und Olanzapin<br />

bei Kombinationssschemata der Unterschied der zusätzlich gegebenen Antipsychotika abbildet.<br />

Bei Risperidon sind die Häufigkeiten der Biperiden-Ko<strong>med</strong>ikation der antipsychotischen<br />

Kombinationstherapie geringer als bei Perazin und Olanzapin, allerdings liegt die Biperiden-ko<strong>med</strong>ikation<br />

schon auf einem höheren Niveau bei Monotherapie und steigt höher an,<br />

als bei Olanzapin und Perazin in der Kombinationstherapie. So zeigt sich bei der Diagnose<br />

Schizophrenie ein Anstieg von 18% bei Monotherapie auf 25% bei Kombinationstherapie,<br />

bei der Diagnose Manie 11,8% bei Monotherapie auf 23,3% bei Kombinationstherapie.<br />

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