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Dissertation Dr. med. Ekkehard Reischle - Privatklinik Dr. Reischle

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in der Olanzapingruppe ein relativ seltenes Ereignis ist, können hier schon kleine Unschärfen<br />

zu erheblichen Veränderungen bei der Modellberechnung führen. Bei Perazin hingegen<br />

könnte der sehr breite Dosierungsbereich, in dem das Medikament eingesetzt wird, dazu<br />

führen, dass sich der Einfluss der Dosis in dem Modell darstellen lässt.<br />

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass durch die Darstellung eine Möglichkeit von vergleichbaren<br />

Dosierungen verschiedener Präparate gefunden wurde. In unseren Ergebnissen<br />

zeigten sich Hinweise auf unterschiedliches dosisabhängiges Verhalten am D2- Rezeptor<br />

durch Perazin und Risperidon. Eng und locker bindende Substanzen können durch die Methode<br />

voneinander unterschieden werden. Ferner stellt die dosisabhängige Risikoabschätzung<br />

in % der EPS ein gutes Mittel dar, Vergleichsdosierungen der Präparate untereinander<br />

für realistischere Vergleichsstudien zu gewinnen. Die heute gängige Praxis, unterschiedliche<br />

Antipsychotika über Chlorpromazinäquivalente in Beziehung zu setzen, ist aus<br />

unserer Sicht nicht ideal. Chlorpromazinäquivalente werden über Mittelwerte (alle Dosen<br />

eines Medikamentes) ermittelt. Dosiseffekte werden nicht berücksichtigt. Die durch die<br />

Probitanalyse ermittelten Werte entsprechen EPS- Wahrscheinlichkeiten bei bestimmten<br />

Dosisveränderungen und spiegeln dadurch auch sehr wahrscheinlich Vorgänge auf Rezeptorebene.<br />

Wenn man nun den Beginn der EPS Werte als oberstes Dosislimit (=80% D2-<br />

Rezeptorbesatz) sieht, besteht die Möglichkeit zur Berechnung von Äquivalenzdosierungen.<br />

Mit dieser Methode ließe sich abschätzen, wann es bei unterschiedlich bindenden Antipsychotika<br />

zu der angestrebten Blockade von 60-70% der D2- Rezeptoren kommt.<br />

Tab 9: Derzeitige Chlorpromazinäquivalenzdosierungen: Auszug verschiedener Medikamente<br />

132 :<br />

Substanz Approx.CPZ-Äquivalent Orale Tagesdosis (mg)<br />

Haloperidol 50 1,5-20<br />

Olanzapin 50 5-20<br />

Risperidon 50 0,5-8<br />

Clozapin 1 12,5-450<br />

Perazin 1 75-600<br />

Quetiapin 1 150-750<br />

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