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Dissertation Dr. med. Ekkehard Reischle - Privatklinik Dr. Reischle

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tive <strong>Dr</strong>ug Surveillance Program“ (BCDSP), der Untersuchung von Hurwitz und Wade oder<br />

der von Smidt und McQueen 89,90,91 . Agranulozytosen nach Einnahme von Clozapin in<br />

Finnland und in der Schweiz, bzw. Thalidomid-Zwischenfälle im Jahre 1961 zeigte die<br />

Wichtigkeit des Monitorings der UAW von Psychopharmaka 75 , 76<br />

. Es wurde daraufhin 1978<br />

in Deutschland durch die Arbeitsgemeinschaft für Neuropsychopharmakologie und Pharmakopsychiatrie<br />

(AGNP) ein System zur Erfassung UAW von Antipsychotika entwickelt.<br />

Um unter klinischen Bedingungen die UAW der Psychopharmakotherapie einschätzen zu<br />

können, wurde um 1980 die Arbeitsgruppe „AMÜP“(s.oben) gegründet, die ihren Schwerpunkt<br />

auf den klinischen Bezug legt, so können auch pharmakotherapeutische Probleme<br />

von z.B. geriatrischen oder multimorbiden Patienten registriert werden, Mehrfach<strong>med</strong>ikation<br />

ist hier häufig. Der klinische Alltag ist naturalistischer abzubilden als in kontrollierten<br />

Studien mit starren Ein- und Ausschlusskriterien 92,93 . Das AMÜP-Projekt entwickelte sich<br />

bis in die 90-er Jahre zu einer Institution, an der sich mittlerweise viele Zentren beteiligen<br />

(Tab. 2) und ermöglicht nun regelmäßig Fallkonferenzen mit regen Diskussionen 85 , 86<br />

. Seit<br />

1991 erfolgt die zentrale Datenerfassung der UAW der 20 beteiligten Kliniken im Bezirksklinkum<br />

Regensburg. Seit 1995 wird auch die gesamte pharmakologische Therapie<br />

an zwei Stichtagen in sämtlichen teilnehmenden Kliniken jährlich erfasst.<br />

2.2. Stichtage<br />

Es werden an zwei Tagen im Jahr, mit Abstand von 6 Monaten, Geschlecht, Geburtsdatum<br />

und Diagnose nach ICD 9 (bis 1998) bzw. ICD 10 (ab 1999) sowie die Tagesdosen der am<br />

Stichtag eingenommenen Medikamente erfaßt. Mit einem standardisierten<br />

Erfassungsbogen dokumentiert der Abteilungsarzt die erforderlichen Daten.<br />

2.3. Zahlen der Datenbank, Beschreibung der Stichprobe:<br />

Die Daten der beschriebenen Patientenstichprobe wurden in den Jahren 1995 bis 2001 in<br />

20 psychiatrischen Krankenhäusern Bayerns (Tab.3) erhoben. Die daraus entstandene<br />

Datenbank stellt die Grundlage für die vorliegende Arbeit dar. Im oben genanntem<br />

Zeitraum wurden 45.618 Fälle registriert. 26.969 erhielten eine antipsychotische<br />

Medikation, 15.503 Fälle im Alter zwischen 18 und 65 zeigten eine Diagnose im<br />

schizophrenen Spektrum (ICD 10 F20-F25). 7.833 (55,4%) Fälle wurden mit mindestens 2<br />

antipsychotischen Substanzen behandelt.<br />

Die Daten wurden nicht personenbezogen gespeichert und es wurde jedem Fall eine eigene<br />

Fallnummer zugeordnet. Bewertet wurden die Verordnungshäufigkeiten der jeweiligen<br />

24

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