Dissertation Dr. med. Ekkehard Reischle - Privatklinik Dr. Reischle
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5.0 Diskussion der Ergebnisse<br />
5.1 Einsatz von Perazin, Olanzapin und Risperidon bei verschiedenen Diagnosen :<br />
In unserem Datenmaterial zeigte sich der Einsatz o.g Medikamente am häufigsten bei der<br />
Diagnose Schizophrenie mit 50-60 % Häufigkeit. Seltener wurden Antipsychotika bei<br />
“Depression“ (~ 15%), bei Manien, Neurosen, Sucht, organischen Psychosen, Oligophrenien<br />
und anderen Diagnosen verordnet (~ 10% und seltener).<br />
Das isolierte Herausragen der organischen Psychosen bei Risperidon (17%) als „Ausreisser“<br />
ist als Ergebnis der von der Firma besonders herausgestellten Indikation zu sehen.<br />
Die Indikation der Schizophrenie ist nach wie vor der Haupteinsatzort der Antipsychotika<br />
und dies kann auch durch den Arzneiverordnungsreport 32 belegt werden.<br />
5.2 Häufigkeit der EPS in der Therapie von Perazin, Olanzapin und Risperidon :<br />
Bei allen 3 Substanzen kommt es in Kombination mit anderen Antipsychotika zu einer<br />
deutlichen Zunahme der Biperiden- Ko<strong>med</strong>ikation (EPS), im Vergleich zur Monotherapie.<br />
Die EPS-Rate bezüglich der Monotherapie in der Literatur wurde meistens anhand anticholinerger<br />
Ko<strong>med</strong>ikation bestimmt. Die Häufigkeiten der EPS sind den unseren vergleichbar.<br />
EPS bei antipsychotischer Kombinationstherapie wurden in der Literatur fast überhaupt<br />
nicht beschrieben, ausser bei Olanzapin. In Tabelle 7 sind die Häufigkeiten der Auslösbarkeit<br />
von EPS in der Literatur bei den verschiedenen Substanzen zusammengefasst; Es fällt<br />
eine geringe Häufigkeit von Biperiden-Ko<strong>med</strong>ikation bei Perazin auf (8,7-19,6%). Bei<br />
Olanzapin (6,4%-14,6%) sind die Biperidengaben vergleichbar. Dies stimmt auch mit<br />
unseren Ergebnissen (Abb 12-15 im Ergebnisteil) überein, in denen kein statistisch signifikanter<br />
Unterschied in der Häufigkeit in der Biperidenko<strong>med</strong>ikation bei Olanzapin im Vergleich<br />
zu Perazin gefunden werden konnte.<br />
Ein signifikanter Unterschied hinsichtlich der Auslösbarkeit von extrapyramidalen Nebenwirkungen<br />
zeigte sich bei Risperidon. In der Literatur wird ein dosisabhängiges Auftreten<br />
von EPS beschrieben, was auch durch die in PET- und SPECT-Untersuchungen gefundene<br />
höhere D2-Rezeptor-Blockade bestätigt wird. In der Literatur finden sich hierzu Häufigkeitswerte<br />
zwischen 20 und 25,8% 110,96 . In unserem Datenpool liegen die Prozentränge<br />
etwas niedriger, nämlich bei 18% in der Monotherapie. Ursächlich hierfür könnte die bei<br />
unseren Daten hohe Fallzahl sein, ein kritischerer Umgang mit dem Medikament bezüglich<br />
der Höchstdosis (und damit weniger häufiges Auftreten von EPS) in den letzten Jahren, ein<br />
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