Dissertation Dr. med. Ekkehard Reischle - Privatklinik Dr. Reischle
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Plazebo verglichen wurde 50 . Anhand des Gesamtscores der ESRS ergab sich für alle Dosierungen<br />
ein statistisch signifikanter und klinisch relevanter Vorteil zugunsten von Risperidon.<br />
Die Verordnungshäufigkeit von Anticholinergika lag bei der Haloperidol Gruppe<br />
mit 50% deutlich höher, möglicherweise bedingt durch die doppelt so hohe Dosis von Haloperidol,<br />
verglichen mit Risperidon. In der Risperidongruppe zeigte sich in Dosierungen<br />
unter 10 mg, dass die Gabe von Anticholinergika nur halb so häufig wie unter Haloperidol<br />
war. Es fanden sich Hinweise für dosisabhängige EPS: In einer PET-D2 Rezeptor Bindungsstudie<br />
an schizophrenen Patienten konnte gezeigt werden, daß 2 mg Risperidon<br />
durchschnittlich 66% der Bindungsstellen, 4 mg bereits 73% und 6 mg 79% der Bindungsstellen<br />
besetzten 51 . Die gute extrapyramidale Verträglichkeit wurde zusätzlich durch eine<br />
gleichzeitige Interaktion des Risperidon mit 5HT2-Rezeptoren erklärt. Risperidon ist klinisch<br />
gut verträglich, allerdings kommt es als Folge alpha-1-antagonistischer Wirkung zu<br />
orthostatischer Hypotension und Reflextachykardie. Deswegen wird empfohlen, Risperidon<br />
einzuschleichen. Gewichtszunahmen von 2-3 kg pro Jahr wurden beschrieben. Es kam<br />
zu keinen Blutbildveränderungen oder erhöhter Anfallsbereitschaft.<br />
Absolute Kontraindikationen: Akute Intoxikationen<br />
Relative Kontraindikationen: Bei Leber- und Nierenschäden, kardiovaskulärer Vorschädigung<br />
und organischer Hirnerkrankung, Hypertonie vor allem in Verbindung mit Demenzerkrankungen,<br />
Schlaganfälle, bei Morbus Parkinson und prolaktinabhängigen Tumoren 33 .<br />
Interaktionen: Hepatische Metabolisierung durch das CYP 450-2D6-System, Anstieg des<br />
Risperidon-Spiegels bei gleichzeitiger Einnahme von kompetitiven Substanzen wie Phenothiazinen,<br />
SSRI, TZA und Beta-Blockern: Durch die kompetitive Hemmung obiger<br />
Substanzen kommt es zu einem reduzierten Metabolismus und dadurch zum Absinken der<br />
Konzentration des länger wirksamen, aktiven Metaboliten. Wirkungsverstärkung von Antihypertensiva,<br />
insbesondere bei alpha-1-Blockern.<br />
Bewertung: (Benkert/Hippius 2005): „Atypisches“ Antipsychotikum, auch bei akuten Manien<br />
im Rahmen bipolare Störungen wirksam. Bei Dosierungen von 4-6mg/Tag selten<br />
EPS, relativ häufig Prolaktinerhöhung. Wirksamkeit auch in der Langzeitbehandlung und<br />
Rezidivprophylaxe schizophrener Störungen, derzeit einziges verfügbares atypisches Depotpräparat<br />
33 .<br />
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