20 Millionen Euro - SPÖ Kohfidisch
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Wer eine eigennützige Privatstiftung zwischen Vermögen und Begünstigten einbaut, kann den zeitpunkt<br />
der steuerzahlung beliebig in die zukunft verschieben – ein nicht unwesentlicher Punkt.<br />
Die regelungen für Privatstiftungen widersprechen dem grundprinzip von steuern: Dass diese nämlich<br />
dann zu zahlen sind, wenn das einkommen entsteht beziehungsweise zufließt. Für einkommens- und<br />
gewinnbesteuerung ist es grundsätzlich egal, ob Lohneinkommen ausgegeben oder gespart wird bzw.<br />
gewinne investiert oder ausgeschüttet werden.<br />
Privaten Haushalten und Firmen steht nur das einkommen nach steuer zur freien Verfügung. Würde<br />
man die Kriterien einer eigennützigen Privatstiftung auf private Haushalte übertragen, so würde das bedeuten,<br />
dass nur vom einkommen, das sofort ausgegeben wird, Lohn- oder einkommensteuer bezahlt<br />
werden müsste. gesparte einkommensteile würden hingegen vorerst steuerfrei bleiben.<br />
es ist offensichtlich, dass ein solches system die Bezieher/innen besonders großer einkommen bevorzugen<br />
würde – nur sie sind in der Lage, beträchtliche einkommensteile zu sparen. Aufgrund der dargestellten<br />
steuervorteile entgehen dem Bund jährlich mehr als eine halbe milliarde euro. 108<br />
Deutschland hat bereits <strong>20</strong>09 auf die steuerlichen Vorteile einer Privatstiftung reagiert und eine erbersatzsteuer<br />
nach 30 jahren mit einem steuersatz von 30 % auf das Vermögen eingeführt. Wie nachfolgende<br />
tabelle zeigt, gibt es einen erheblichen unterschied zwischen der Besteuerung einer Privatstiftung<br />
in Deutschland und in österreich. 109<br />
Wer eine eigennützige Privatstiftung zwischen Vermögen und Begünstigten einbaut, kann den<br />
Zeitpunkt der Steuerzahlung beliebig in die Zukunft verschieben – ein nicht unwesentlicher Punkt.<br />
Die Regelungen für Privatstiftungen widersprechen dem Grundprinzip von Steuern: Dass diese<br />
nämlich dann zu zahlen sind, wenn das Einkommen entsteht beziehungsweise zufließt. Für<br />
Einkommens- und Gewinnbesteuerung ist es grundsätzlich egal, ob Lohneinkommen ausgegeben<br />
oder gespart wird bzw. Gewinne investiert oder ausgeschüttet werden.<br />
Privaten Haushalten und Firmen steht nur das Einkommen nach Steuer zur freien Verfügung. Würde<br />
man die Kriterien einer eigennützigen Privatstiftung auf private Haushalte übertragen, so würde das<br />
bedeuten, dass nur vom Einkommen, das sofort ausgegeben wird, Lohn- oder Einkommensteuer<br />
bezahlt werden müsste. Gesparte Einkommensteile würden hingegen vorerst steuerfrei bleiben.<br />
Es ist offensichtlich, dass ein solches System die Bezieher/innen besonders großer Einkommen<br />
bevorzugen würde – nur sie sind in der Lage, beträchtliche Einkommensteile zu sparen. Aufgrund der<br />
dargestellten Steuervorteile entgehen dem Bund jährlich mehr als eine halbe Milliarde <strong>Euro</strong>. 108<br />
Deutschland hat bereits <strong>20</strong>09 auf die steuerlichen Vorteile einer Privatstiftung reagiert und eine<br />
Erbersatzsteuer nach 30 Jahren mit einem Steuersatz von 30 % auf das Vermögen eingeführt. Wie<br />
nachfolgende Tabelle zeigt, gibt es einen erheblichen Unterschied zwischen der Besteuerung einer<br />
Privatstiftung in Deutschland und in Österreich. 109<br />
Diese Art der Besteuerung erscheint auch für Österreich sinnvoll. Vor allem in Hinblick auf eine<br />
Diese Art mögliche der Besteuerung Wiedereinführung erscheint der auch Erbschafts- für österreich und Schenkungssteuer sinnvoll. Vor stellt allem die in Erbersatzsteuer Hinblick auf für eine mögliche<br />
Wiedereinführung Österreich durchaus der eine erbschafts- vernünftige und Alternative schenkungssteuer dar. stellt die erbersatzsteuer für österreich<br />
durchaus eine vernünftige Alternative dar.<br />
108 http://www.arbeiterkammer.com/online/page.php?P=128&IP=55342<br />
S e i t e | 61<br />
Vermögensentwicklung in Privatstiftungen Deutsche Österreichische<br />
Familienstiftung Familienstiftung<br />
Anfangsvermögen (in <strong>Euro</strong>) 110 100.000.000 100.000.000<br />
Vermögen bei Stiftungsgründung (nach Steuern) 100.000.000 97.500.000<br />
Jährlicher Beteiligungsertrag 10.000.000 9.750.000<br />
Laufende Steuern beim beteiligten Unternehmen (Annahme) 2.983.000 2.662.500<br />
Jährlicher Ertrag für die Stiftung (nach Steuern) wird reinvestiert 2.017.000 2.212.500<br />
Ertragssteuern bei der Stiftung 39.500 0<br />
Ertragssteuern bei den begünstigten Personen 659.500 609.375<br />
Stiftungsvermögen nach 30 Jahren (Berechnung Binz & Partner) 234.325.000 237.000.000<br />
Stiftungsvermögen nach 30 Jahren mit deutscher Erbersatzsteuer 175.743.750 237.000.000<br />
Tabelle 7: Vermögensentwicklung in Privatstiftungen<br />
tabelle 7: Vermögensentwicklung in Privatstiftungen<br />
108 http://www.arbeiterkammer.com/online/page.php?P=128&IP=55342<br />
109 Binz & Partner, Manager Magazin, „Was aus 300 <strong>Millionen</strong> Vermögen wird“, 02.02.<strong>20</strong>11.<br />
110 Annahme: Ein Unternehmen im Wert von 100 <strong>Millionen</strong> <strong>Euro</strong> wird auf eine Stiftung übertragen. Es erwirtschaftet jährlich einen Gewinn<br />
vor Steuern von 10 Prozent seines Werts. Der Gewinn bleibt zur Hälfte im Unternehmen, die andere Hälfte wird an die von der Stiftung<br />
begünstigten Personen ausgezahlt.<br />
109 Binz & Partner, manager magazin, „Was aus 300 millionen Vermögen wird“, 02.02.<strong>20</strong>11.<br />
110 Annahme: ein unternehmen im Wert von 100 millionen euro wird auf eine stiftung übertragen. es erwirtschaftet jährlich einen gewinn vor steuern von<br />
10 Prozent seines Werts. Der gewinn bleibt zur Hälfte im unternehmen, die andere Hälfte wird an die von der stiftung begünstigten Personen ausgezahlt.<br />
Vermögenssteuern jetzt! 61