Montag 28. Dezember 2009 - Schweizer Jäger
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Leser schreiben<br />
Luchs und Wolf<br />
im Berner Oberland<br />
Beim Wandern in Bergregionen<br />
denke ich oft mit Wehmut<br />
an vergangene Zeiten, als<br />
Gämsen, Steinwild und auch<br />
Rehe fast überall in den Berglandschaften<br />
anzutreffen waren.<br />
Schafe in bescheidener<br />
Anzahl gehörten dazu und waren<br />
für das Wild nicht störend.<br />
Um das Jahr 1971 waren plötzlich<br />
Luchse in der Schweiz.<br />
Abenteuerliche und verschleiernde<br />
Versionen über die<br />
«natürliche Einwanderung»<br />
waren zu vernehmen. Jahre<br />
später stellte sich he raus, dass<br />
54 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 12/<strong>2009</strong><br />
alles ein Schwindel mit höchster<br />
behördlicher Rückendeckung<br />
war. Alle Luchse wurden<br />
illegal ausgesetzt. Geschichten<br />
über die «natürliche Einwanderung»<br />
sollten zur Volksberuhigung<br />
beitragen, weil man<br />
offensichtlich kritischen Diskussionen<br />
gleich von Anfang<br />
an aus dem Weg gehen wollte.<br />
Nun wiederholt sich offenbar<br />
die Geschichte<br />
Findet gegenwärtig die «natürliche<br />
Einwanderung», die<br />
1971 so gut funktionierte, wie-<br />
Missliebiges und Negatives finden Sie unter diesem Titel.<br />
Entsprechende Kurzmeldungen aus dem Leserkreis publizieren wir an dieser Stelle.<br />
<strong>Jäger</strong> im Jura wegen Wilderei vor Gericht<br />
Fehlschuss<br />
Wegen Wilderei standen vier jurassische <strong>Jäger</strong><br />
in Pruntrut anfangs November vor dem Strafgericht.<br />
Sie sollen von 2002 bis 2006 in den Freibergen<br />
rund 200 Tiere illegal erlegt haben. Ein Angeklagter<br />
war Hilfswildhüter; er bestritt am ersten Prozesstag<br />
die Vorwürfe. Die Affäre gilt als einer der grössten<br />
Wilderei-Fälle in der Schweiz und als bisher grösster<br />
Fall im Kanton Jura. Den vier Männern wird<br />
vorgeworfen, 138 Rehe, 36 Hasen, 12 Wildschweine<br />
und 11 Gämsen heimlich geschossen zu haben.<br />
Zur Last gelegt werden ihnen Verstösse gegen<br />
Bundesgesetze sowie gegen das kantonale Jagdgesetz.<br />
Aufgeflogen war die Wilderei im Sommer 2006,<br />
als ein Wildhüter seinen Hilfshüter und eine weitere<br />
Person in einem Auto vorbeirasen sah. Er ging der Sache<br />
nach und stiess auf ein verstecktes Reh. Die Polizei<br />
stellte darauf Dutzende von Jagdtrophäen, Waffen,<br />
Dokumente und Wild in einer Kühltruhe sicher.<br />
Die Ermittlungen samt Einvernahmen von Personen im<br />
Umfeld der Angeklagten dauerten zweieinhalb Jahre.<br />
Der Kanton Jura macht im Prozess einen Schaden<br />
von rund 140’000 Franken geltend. Der 36-jährige<br />
Hilfswildhüter beteuerte zu Prozessbeginn,<br />
er trete für die Anliegen der Natur ein.<br />
Wilderei ist in jeder Form verwerflich und zieht<br />
die ganze <strong>Jäger</strong>schaft in Misskredit, auch die Gesetzesbewussten<br />
– und das ist die Mehrheit! KG<br />
der statt? Immer öfter hört man<br />
von «eingewanderten» Wölfen.<br />
Eine baldige Rudelbildung<br />
wird vorausgesagt. Massaker<br />
an Haustieren, mit oder ohne<br />
Bewachung, häufen sich.<br />
Beispiele: Bei einer Schafherde<br />
im Zentralwalliser Val<br />
des Dix, eingezäunt und bewacht<br />
von 5 Herdenschutzhunden,<br />
hat der Wolf «zugebissen»,<br />
wie das verharmlost<br />
und verniedlicht aus den Medien<br />
zu entnehmen ist. «Zugebissen»<br />
bedeutet, ein Wolf<br />
reisst in der Nacht 15 Schafe.<br />
Am nächsten Tag finden sich<br />
neben toten auch noch lebende,<br />
angefressene Schafe mit<br />
herausgerissenen Innereien. –<br />
Ein Luchs reisst im Gantrischgebiet<br />
innerhalb von zwei Wochen<br />
14 Schafe. Auch hier<br />
findet man noch lebende, angefressene<br />
Schafe. – Erwähnt<br />
sei hier noch ein Auszug aus<br />
einem Beitrag des «<strong>Schweizer</strong><br />
<strong>Jäger</strong>» 3/2002: Mit Bitternis<br />
musste man in der letzten<br />
Märzwoche 2000 zur Kenntnis<br />
nehmen, dass ein Wolf neun<br />
trächtige Gämsgeissen und einen<br />
jungen Hirsch riss.<br />
Alles dokumentiert und<br />
nachzulesen. Wer glaubt da<br />
noch an die märchenhaften<br />
Aussagen, Luchs und Wolf<br />
fressen nur, was sie zum Überleben<br />
brauchen und vorwiegend<br />
kranke und schwache<br />
Tiere…? Es ist damit zu rechnen,<br />
dass im Kanton Bern über<br />
40 Luchse aktiv sind, die sich<br />
ohne natürliche Feinde stetig<br />
weiter vermehren. Zur Erhaltung<br />
eines Luchses müssen<br />
jährlich mindestens 60 Gämsen<br />
oder Rehe ihr Leben lassen.<br />
Auch Kleintiere und das<br />
wenige noch frei lebende Auerwild<br />
gehören dazu. Wölfe,<br />
die den mehrfachen Beutebedarf<br />
eines Luchses haben, sollen<br />
jetzt dazukommen!<br />
Der Einfluss auf die Wildbestände<br />
insbesondere im Alpenraum<br />
wird von Jahr zu Jahr<br />
deutlicher. Das Wild wird immer<br />
seltener. Zu befürchten<br />
ist, dass schon jetzt ganze Regionen<br />
praktisch wildfrei sind.<br />
Gebiete, in denen noch Wild<br />
zu sehen ist, das seinem angeborenen<br />
Sozialverhalten entsprechend<br />
leben kann, sind zur<br />
Rarität geworden.<br />
Mitschuldig an dieser für<br />
das Wild so fatalen Situation<br />
sind die stetig zunehmende<br />
Zahl an «Naturkonsumenten»,<br />
die sich mit verschiedensten<br />
Gerätschaften zu jeder Jahreszeit<br />
gedankenlos in die Einstände<br />
des Wildes begeben.<br />
Aber auch gebietsweise übergrosse<br />
Schafherden, die das<br />
Bergwild aus den gewohnten<br />
Äsungs- und Einstandsgebieten<br />
verdrängen. Zugleich werden<br />
durch Übernutzung der<br />
Alpwiesen viele Bergblumen<br />
zerstört. Unverständlich ist,<br />
dass diese verwerfliche Grossherdenhaltung<br />
auch noch<br />
durch Subventionen angeregt<br />
und gefördert wird!<br />
Da stellen sich Fragen<br />
– Ist es wünschenswert,<br />
Grossraubwild auszusetzen,<br />
um damit Gämsen und Rehe<br />
zu «entfernen»? Wer kann sich<br />
an den unvermeidlichen Massakern<br />
erfreuen? Wem dient<br />
das? Was steckt da für ein Plan<br />
dahinter?<br />
– Wollen wir eingezäunte<br />
Berglandschaften mit Gross-<br />
schafherden und Schutzhunden,<br />
die, wenn nicht Wolf<br />
und Luchs, dann jedoch ohne<br />
Zweifel Berggängerinnen<br />
und Berggänger in Angst und<br />
Schrecken versetzen?<br />
– Werden durch diese Massnahmen<br />
nicht zugleich noch<br />
vorhandenes Wild von den<br />
Alp weiden ferngehalten oder<br />
gar vertrieben?<br />
– Wer kommt für die enormen<br />
Kosten auf, die für Herdenschutzmassnahmen<br />
und<br />
zur Vergütung von gerissenen<br />
Haustieren aufgewendet werden?<br />
Soll das wieder der Steuerzahler<br />
begleichen? Müssten<br />
hier nicht die Förderer und<br />
«Einwanderungsbeschleuniger»<br />
von Grossraubwild in die<br />
Pflicht genommen werden?<br />
– Wo bleibt eigentlich der<br />
Tierschutz? Ist das Ansiedeln<br />
von Grossraubwild in<br />
der Schweiz nicht vorsätzliche<br />
oder zumindest in Kauf<br />
genommene Tierquälerei an<br />
Haustieren und am Wild?<br />
Sind diese etwa nicht schutzwürdig?<br />
Erkenntnisse<br />
Die Schweiz bietet schon<br />
wegen ihrer bescheidenen<br />
Grösse, der hohen Besied-