Montag 28. Dezember 2009 - Schweizer Jäger
Montag 28. Dezember 2009 - Schweizer Jäger
Montag 28. Dezember 2009 - Schweizer Jäger
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
lungsdichte, der Erschliessung<br />
und Nutzung fast jeder Ecke,<br />
keinesfalls geeigneten Lebensraum<br />
für Grossraubtiere.<br />
Wer das nicht wahrhaben will,<br />
sollte zur eigenen Information<br />
Länder bereisen, wo diese<br />
zweifelsohne schönen Tiere<br />
noch artgerecht leben können,<br />
ohne andere Tierarten zu gefährden<br />
oder beinahe auszurotten.<br />
Der Verdacht drängt sich<br />
auf, dass Befürworter und<br />
Förderer von Grossraubwild<br />
in der Schweiz, ihre Wildnis-<br />
Wasser auf die<br />
Mühlen der Jagdgegner<br />
«Lettre de la Romandie»<br />
von John Stucky in der Ausgabe<br />
9/<strong>2009</strong><br />
Der Autor prangert im<br />
«Lettre de la Romandie» die<br />
Wolfsabschüsse im Wallis an<br />
und spricht von der behördlich<br />
verordneten Kugel oder des<br />
<strong>Jäger</strong>s Flinte, die den Wolf auf<br />
die Decke legen. Diese Äusserung<br />
erweckt den Eindruck,<br />
dass <strong>Jäger</strong> dem Wolf nachstellen.<br />
Das alleinige Recht zum<br />
Abschuss ordnet das zuständige<br />
Departement des Kantons<br />
im Einklang mit der Bundesbehörde<br />
an und nicht des <strong>Jäger</strong>s<br />
Flinte.<br />
Nicht nur subventionierte<br />
Schafe leiden, sondern auch<br />
gehegtes Wild<br />
Stucky spricht von subventionierten<br />
Schafen, die hinter einem<br />
idyllischen «Ferienhäuschen»<br />
auf die Wolfsangriffe<br />
warten. Mit keinem Wort erwähnt<br />
er, dass nicht nur den<br />
Schafen, sondern auch dem<br />
von den <strong>Jäger</strong>n gehegten Wild<br />
grosse Leiden zugefügt werden.<br />
Seine Meinung steht im<br />
Einklang mit den Wünschen<br />
der mittelländischen Retro-<br />
Fundis, die den auch für sie<br />
unsichtbaren Wolf in den Bergen<br />
wünschen.<br />
Dem Wolf das Jagdregal<br />
abtreten?<br />
1998 wütete ein Wolf im<br />
Siedlungsraum von Brig in-<br />
Wunschträume gegen jede<br />
Vernunft, mit behördlicher<br />
Unterstützung in die Praxis<br />
umsetzen dürfen.<br />
Neben den Haustieren, die<br />
vor grausamen Massakern<br />
nicht wirklich geschützt werden<br />
können, ist das heimische<br />
Wild der grosse Verlierer!<br />
Ohne jegliche wirksame und<br />
bemerkbare Unterstützung<br />
geht es einem tragisch-traurigen<br />
Schicksal entgegen.<br />
Heinz Berger<br />
3615 Heimenschwand<br />
nerhalb eines zwei Meter hohen<br />
Hirschfarmzaunes und<br />
tötete 2 Damhirsche und 2<br />
Mufflons. 2000 fielen ihm im<br />
Val d’Hérens 4 trächtige Gämsen<br />
zum Opfer. <strong>2009</strong> riss er im<br />
Val d’Illiez in Kürze 14 Hirche.<br />
Dies sind nur einige der<br />
bewiesenen Vorkommnisse.<br />
Die <strong>Jäger</strong> der Kantone Nidwalden,<br />
Zug, Zürich, Thurgau<br />
und Freiburg sähen sich innert<br />
Jahresfrist um die Rotwildstrecke<br />
geprellt, da sie weniger als<br />
14 Stück erlegen.<br />
Ist Herr Stucky mit von der<br />
Partie von fauna.vs, die allen<br />
Ernstes behauptet und schreibt,<br />
dass im Wallis 40 Wölfe Platz<br />
hätten? Das Weidmannsheil<br />
hätte dann auch bald für ihn<br />
und in der ganzen Romandie<br />
ausgewünscht. Ein ausgewachsener<br />
mitteleuropäischer<br />
Wolf – er kann bei einem mittleren<br />
Gewicht 40 kg schwer<br />
werden – benötigt pro Tag 10–<br />
12% Fleisch seines Körpergewichtes.<br />
John Stuckys «Lettre de la<br />
Romandie» dürfte auch von<br />
militanten Jagdgegnern gelesen<br />
werden. Als <strong>Jäger</strong> die <strong>Jäger</strong>schaft<br />
so zu verunglimpfen,<br />
ist wahrlich Wasser auf<br />
die Mühlen der Jagdgegner<br />
und ein miserabler Dienst an<br />
der Aufbauarbeit von Jagd-<br />
Schweiz.<br />
Nando Mathieu, Agarn<br />
Viel besser nie<br />
besitzen als bezahlen<br />
Vieles dreht sich im Wallis,<br />
Eingangstor zu einer neuzeitlichen<br />
Kolonisation, um den<br />
Wolf. Einiges versteckt sich<br />
im Dunklen, Handfestes aber<br />
belegen Facts und Zahlen.<br />
2008 fielen dem Wolf nachgewiesenermassen<br />
161 Schafe<br />
zum Opfer. Die Entschädigungen<br />
beliefen sich auf über<br />
Fr. 60 000.–. Hoher Schadenersatz<br />
– verursacht durch unerwünschte<br />
Konquistadoren.<br />
Mit dem Patentbezug bezahlen<br />
ebenfalls die <strong>Jäger</strong> einen<br />
Teil dieser Abgeltung über das<br />
Konto Schäden an Kulturen<br />
und Nutztieren.<br />
Am 7. August <strong>2009</strong> erhielt<br />
der Kanton die Erlaubnis, zwei<br />
schadenstiftende Wölfe abzuschiessen.<br />
Diese hatten trotz<br />
getroffenen und behördlich<br />
empfohlenen Schutzmassnahmen<br />
Schafherden angegriffen<br />
und ein Desaster ausgelöst.<br />
Es gelang der Wildhut, in der<br />
bis zum 6. Oktober befristeten<br />
Abschusszeit, lediglich einen<br />
Wolf zu erlegen.<br />
Die «Wolfsjagd» kommt<br />
den Kanton mit Fr. 120 000.–<br />
bis Fr. 160 000.– sehr teuer zu<br />
stehen. Eine gesalzene Rechnung<br />
für einen toten Wolf.<br />
Die Dienststelle durfte trotz<br />
Kenntnis der anfallenden Kosten<br />
nicht zur Tagesordnung überge-<br />
hen. «Wenn ein Wolf Schäden<br />
an Nutztieren anrichtet, obwohl<br />
Abwehrmassnahmen getroffen<br />
wurden, muss reagiert werden»,<br />
sagte Peter Scheibler, Dienstchef<br />
der Jagd Wallis.<br />
Verwerflich zynisch gab<br />
sich Nicolas Wüthrich, Sprecher<br />
von Pro Natura, als er<br />
sich dahingehend äusserte, die<br />
hohen Auslagen wären Grund<br />
genug, dem Wolf nicht mehr<br />
nachzuspüren und zu erlegen.<br />
r.w.<br />
Seltenes<br />
Weidmannsheil<br />
Den Abschuss seines<br />
Lebens machte wohl am 9.<br />
November <strong>2009</strong> um 07.30 Uhr<br />
der Berner <strong>Jäger</strong> Hans Schär:<br />
Eine gehörnte Rehgeiss mit<br />
Stangenlängen von 9 bzw. 11<br />
cm und einem Jagdgewicht von<br />
19 kg, ca. 5-jährig, trocken,<br />
hatte vermutlich nie geführt.<br />
«Hausi, di Bock het jo<br />
gar kei Secku!» – Da gingen<br />
Hausis Augen erst richtig auf:<br />
tatsächlich! Der Bock oder<br />
eben die Geiss wurde dann<br />
tüchtig gefeiert. Das Gehörn<br />
wird voraussichtlich an der<br />
kantonalen Trophäenschau in<br />
Thun zu bewundern sein.<br />
Nochmals ein kräftiges<br />
Weidmannsheil!<br />
Dein Jagdkamerad<br />
Chlous<br />
<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 12/<strong>2009</strong> 55<br />
Leser schreiben