Montag 28. Dezember 2009 - Schweizer Jäger
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Montag 28. Dezember 2009 - Schweizer Jäger
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Bund und Kantone<br />
legung der Abschusszahlen<br />
Rücksicht genommen wurde.<br />
Nicht zu vergessen ist allerdings,<br />
dass gesamtkantonal<br />
trotz hartem Winter der<br />
Hirschbestand im Frühling<br />
immer noch auf 13 000 Hirsche<br />
geschätzt wurde. Die<br />
nach wie vor guten Hirschbestände<br />
in den meisten Regionen,<br />
verbunden mit einem eher<br />
durchschnittlichen Hochjagdresultat,<br />
verlangen demzufolge<br />
in zahlreichen Regionen<br />
die Durchführung einer wenn<br />
auch reduzierten Herbstjagd.<br />
Die Anzahl der noch zu erlegenden<br />
Tiere liegt in den meisten<br />
Regionen deutlich tiefer<br />
als in den Vorjahren (gesamthaft<br />
619 Tiere). Mit der nachträglichen<br />
Korrektur des Abschussplans<br />
wird, wie bereits<br />
mit der Jagdplanung <strong>2009</strong> angekündigt,<br />
Rücksicht auf die<br />
veränderte Zusammensetzung<br />
Die «Entlebucher Gämsjäger»<br />
zelebrierten ihre Hubertusmesse.<br />
Mit Jagdmusik vom<br />
Feinsten und besinnlichen Gedanken<br />
von <strong>Jäger</strong> Max Thürig<br />
gestalteten die fünf Jagdgesellschaften<br />
von Flühli-Sörenberg<br />
eine eindrückliche Hubertusfeier.<br />
«Was du willst, das man dir<br />
tut, das tue auch andern – dann<br />
gelingt das Leben». Unter diesen<br />
Satz stellte Kaplan Simon<br />
Zihlmann die Hubertusmesse<br />
in der, wie immer, bis auf<br />
den letzten Platz voll besetzten<br />
70 <strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 12/<strong>2009</strong><br />
des Bestandes genommen. In<br />
den vom letzten Winter besonders<br />
hart betroffenen Regionen<br />
Surses, Avers, Rheinwald<br />
und obere Surselva wird keine<br />
Herbstjagd durchgeführt.<br />
Auf Rehwild fi ndet im ganzen<br />
Kanton keine Herbstjagd<br />
statt. In der Mesolcina fi ndet<br />
auch eine Herbstjagd auf<br />
Wildschweine statt.<br />
Für die Herbstjagd haben<br />
sich 2268 <strong>Jäger</strong>innen und <strong>Jäger</strong><br />
angemeldet. Die an der<br />
Herbstjagd teilnehmenden <strong>Jäger</strong>innen<br />
und <strong>Jäger</strong> erfüllen<br />
mit der Anpassung der Wildbestände<br />
an ihre Wintereinstände<br />
eine wichtige Aufgabe. Mit<br />
einer konsequenten Bejagung<br />
werden aber auch Schäden am<br />
Wald und an landwirtschaftlichen<br />
Kulturen reduziert bzw.<br />
verhindert.<br />
Amt für Jagd und Fischerei<br />
Graubünden<br />
LU<br />
Hubertus hat<br />
in die Natur<br />
hineingehört<br />
Kirche in Flühli am vergangenen<br />
Sonntag. Es ist jeweils der<br />
Ehrentag der <strong>Jäger</strong> des Waldemmentals.<br />
Sie loben den<br />
Schöpfer und besinnen sich<br />
auf ihre Verantwortung in der<br />
Natur und im Alltag.<br />
Der feierliche Gottesdienst<br />
wurde umrahmt von den Darbietungen<br />
der «Entlebucher<br />
Gämsjäger», unter der musikalischen<br />
Leitung von Lukas<br />
Balmer. Mit ihren Parforcehörnern<br />
boten sie ein beeindruckendes<br />
Kirchenkonzert<br />
und wurden ihrem Ruf ge-<br />
Die «Entlebucher Gämsjäger», unter der musikalischen Leitung von<br />
Lukas Balmer.<br />
Foto: Hermann Büttiker<br />
Sie gestalteten den Hubertusgottesdienst mit Hans Emmenegger,<br />
Max Thürig und Franz Portmann.<br />
recht, dass sie schweizweit das<br />
«Mass aller Dinge» sind, wie<br />
in einer Jagdzeitung nach dem<br />
Eidgenössischen Bläserfest<br />
in Baden geschrieben stand.<br />
Zum Einzug erklang der <strong>Jäger</strong>chor<br />
aus der Oper «Der<br />
Freischütz» von Carl Maria<br />
v. Weber. Zur Ehrung der verstorbenen<br />
Jagdkameraden trugen<br />
sie das Grosse Halali und<br />
das Kameradenlied vor. Weitere<br />
Höhepunkte waren das Offertorium<br />
von Hermann Maderthaner,<br />
das Gebet der <strong>Jäger</strong><br />
von Josef Schantl, Départ des<br />
Chausseurs von Henri Kling<br />
und Rambouillet von Fernand<br />
Adrieux. Erstaunlich, wie jedes<br />
Jahr das Konzert neu gestaltet<br />
wird und immer wieder<br />
neue Stücke im grossen Repertoir<br />
Aufnahme fi nden.<br />
An Stelle einer Predigt<br />
fl ocht Max Thürig, <strong>Jäger</strong> und<br />
Obmann der Jagdgesellschaft<br />
Schlierbach, besinnliche Gedanken<br />
ein, wie er sie erlebte<br />
auf einer Jagd, wo er hinein<br />
hören konnte in die Stille des<br />
Waldes und dabei die Klänge<br />
der Natur wahrnahm – Vogelstimmen,<br />
das Rauschen<br />
des Wassers, das Klopfen des<br />
Spechtes. «Wenn wir unsere<br />
Augen und Ohren auftun, be-<br />
VS<br />
Dienstchef Peter Scheibler<br />
gab zu den Abschusszahlen ergänzende<br />
Fakten bekannt. Die<br />
Minder-Abschüsse waren nach<br />
dem langen und harten Winter<br />
zu erwarten. Die Todesrate<br />
beim Reh- und Rotwild<br />
lag zweimal, beim Stein- und<br />
Gämswild dreimal höher als<br />
in den üblichen Jahren. Trotzdem<br />
steht man vor der interessanten<br />
Tatsache, dass beim<br />
Fallwild grosse regionale Un-<br />
Fotos: Hermann Büttiker<br />
kommen wir Antworten auch<br />
auf unsere Lebensfragen. Auch<br />
der heilige Hubertus hat in die<br />
Natur hineingehört, als sich<br />
ihm der Hirsch mit dem Kreuz<br />
im Geweih zeigte. Er senkte<br />
den gespannten Bogen mit<br />
dem Pfeil, der dem Hirsch galt<br />
und wurde sich seiner eigenen<br />
Vergänglichkeit bewusst.»<br />
Und weiter sagte Thürig: «Im<br />
Wissen, dass wir auf der Jagd<br />
nichts erzwingen können, werden<br />
wir uns bewusst, dass wir<br />
nicht der Mittelpunkt sind.»<br />
Hans Emmenegger, Obmann<br />
der «Entlebucher Gämsjäger»,<br />
gab seiner Freude Ausdruck<br />
über den guten Besuch.<br />
Auch viele auswärtige Jagdkollegen<br />
und Freunde der<br />
Jagdkultur waren angereist. Er<br />
durfte sie alle zum Apéro einladen.<br />
Bevor Kaplan Simon<br />
Zihlmann die Gottesdienstbesucher<br />
mit seinem Segen entliess,<br />
entlockte er ihnen mit<br />
aktuellen Witzen ein Schmunzeln.<br />
Der Applaus galt nicht<br />
nur den Bläsern, sondern auch<br />
dem Zelebranten Kaplan Zihlmann,<br />
Max Thürig für seine<br />
besinnlichen Worte und Franz<br />
Portmann für die Organisation.<br />
Hermann Büttiker<br />
Präsidentenkonferenz<br />
terschiede zu verzeichnen waren.<br />
So gingen im Oberwallis<br />
weniger Hirsche und Rehe ein<br />
als im Unterwallis, währenddessen<br />
im Unterwallis mehr<br />
Steinböcke und Gämsen als im<br />
Oberwallis dem Winter (teilweise<br />
auch der Blindheit wegen)<br />
zum Opfer fi elen.<br />
Im Obergoms verringerte<br />
sich der Rehbestand drastisch.<br />
Es gab 60–70% weniger<br />
Abschüsse zu verzeichnen.