16.11.2012 Aufrufe

Montag 28. Dezember 2009 - Schweizer Jäger

Montag 28. Dezember 2009 - Schweizer Jäger

Montag 28. Dezember 2009 - Schweizer Jäger

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Kitze –<br />

links ein Bockkitz,<br />

rechts ein Geisskitz. Junge Geiss<br />

(3,5 Jahre).<br />

Jährlinge – links ein<br />

Bockjährling, rechts ein<br />

Geissjährling.<br />

bis zum Ersten Weltkrieg vermehrten<br />

sie sich dort wieder auf<br />

etwa 4000 Stück. Nachdem 1905<br />

eine Anfrage der <strong>Schweizer</strong> auf<br />

Ankauf einiger Stücke abgelehnt<br />

wurde, griffen die <strong>Schweizer</strong><br />

zur Selbsthilfe und liessen einige<br />

Kitze durch Wilderer «entführen».<br />

Diese gediehen im Tierpark<br />

so gut, dass bereits 1911 die ersten<br />

Stücke ausgewildert werden<br />

konnten. Durch weitere Aussetzaktionen<br />

wurden die Alpen wiederbesiedelt.<br />

Heute leben in Italien,<br />

der Schweiz (ca. 3/4 des<br />

Gesamtbestands), in Österreich,<br />

Frankreich, Deutschland und Jugoslawien<br />

wieder etwa 40 000<br />

Stück. In Deutschland existieren<br />

Vorkommen bei Berchtesgaden,<br />

im Oberallgäu, bei Oberaudorf<br />

und Jachenau (Benediktenwand).<br />

Biologische Beschreibung<br />

Steinböcke sind als Ziegenartige<br />

durch ihre imposanten Hörner<br />

erkennbar. Die Hörner der Geissen<br />

sind kürzer und haben keine<br />

Schmuckleisten oder -knoten.<br />

Ausgewachsene Böcke sind grösser<br />

und schwerer als Geissen, bei<br />

etwa 95 Zentimeter Stockmass<br />

wiegen sie aufgebrochen zur Jagdzeit<br />

etwa 70 Kilogramm (Geissen<br />

ca. 32 Kilogramm), das entspricht<br />

einem Lebendgewicht von rund<br />

100 Kilogramm bei Böcken bzw.<br />

40 Kilogramm bei Geissen. Ende<br />

Mai/Anfang Juni werden die Kitze<br />

nach einer Tragzeit von 150 bis<br />

180 Tagen gesetzt; in der Regel<br />

eines, Zwillinge sind selten. Im<br />

Unterschied zu anderen Schalenwildarten<br />

ist durch das regelmässige<br />

Wachstum des Gehörns der<br />

Böcke ihr Alter auch auf grössere<br />

Entfernung relativ gut einzuschätzen,<br />

während das Gehörn<br />

der Geissen zumindest die Einordnung<br />

in eine Altersklasse zulässt.<br />

Ausserdem sind die Tiere,<br />

wo sie wenig oder gar nicht bejagt<br />

werden, so vertraut, dass sie<br />

sich auf geringe Dis tanz beobachten<br />

lassen. Und da sie sich meist<br />

in (grösseren) Rudeln aufhalten,<br />

ist stets die Möglichkeit zum<br />

Vergleich gegeben. Die Hörner<br />

Sehr alte Geiss,<br />

der Abbau<br />

beginnt.<br />

Mittelalte Geiss.<br />

Alte Geiss, noch in guter Kondition.<br />

wachsen bei beiden Geschlechtern<br />

ein Leben lang. Beim Bock<br />

können sie 80 bis 90 Zentimeter<br />

lang werden, bei den Geissen erreichen<br />

sie an die 35 Zentimeter.<br />

Das Horn wächst von unten her,<br />

das heisst, die Spitzen der Hörner<br />

sind der älteste Teil. Im Winter<br />

setzt das Hornwachstum aus<br />

– zugunsten des Überlebens bei<br />

karger Äsung. Das ergibt die typischen<br />

Einschnürungen (Jahresringe).<br />

Bei Geissen wird auch durch<br />

Perioden von Trächtigkeit oder<br />

Milchproduktion das Hornwachs-<br />

<strong>Schweizer</strong> <strong>Jäger</strong> 12/<strong>2009</strong> 61<br />

Jagdpraxis

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!