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DIN – der Verlag heißt Beuth. - Baukammer Berlin

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Kammerarbeit · Berufspolitik<br />

auch über die Hauptstadt hinaus sind die<br />

Fähigkeiten <strong>der</strong> GSE-Ingenieure gefragt.<br />

Unter an<strong>der</strong>em sanierten sie kürzlich die<br />

spätmittelalterliche Moritzburg in Halle<br />

und schufen die konstruktiven Lösungen<br />

für den Umbau zum Museum des Landes<br />

Sachsen-Anhalt sowie dem Einbau<br />

„schweben<strong>der</strong> Ausstellungsräume“<br />

innerhalb <strong>der</strong> historischen Bausubstanz.<br />

Kontinuierliche Entwicklung<br />

Ein wichtiger Baustein dieses langjährigen<br />

Projekterfolgs ist die Grundausrichtung,<br />

die Dienstleistungsphilosophie <strong>der</strong><br />

GSE-Ingenieure. Die optimale Umsetzung<br />

<strong>der</strong> architektonischen Ziele hat für<br />

sie die höchste Priorität. Mit ihrer ganze<br />

Kreativität setzen sie sich für die Verbesserung<br />

<strong>der</strong> Planung, <strong>der</strong> Effektivierung<br />

<strong>der</strong> Bauprozesse und nicht zuletzt für die<br />

Einhaltung <strong>der</strong> Baukosten ein.<br />

Auf diese Weise meisterte das anfänglich<br />

noch kleinere Büro stets turbulente und<br />

auch wirtschaftlich schwierige Zeiten.<br />

Seit dem ersten großen Wachstum in den<br />

70er Jahren blieb es bei dem größeren<br />

20 | <strong>Baukammer</strong> <strong>Berlin</strong> 3/2010<br />

Mitarbeiterstamm, mit dem nun auch<br />

umfangreichere Projekte flexibel umgesetzt<br />

werden konnten. Und davon folgten<br />

viele. So war die GSE für die enormen<br />

Bauaufgaben nach <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>vereinigung<br />

gut gerüstet und an einem großen<br />

Teil <strong>der</strong> Projekte zum Wandel <strong>Berlin</strong>s zur<br />

Regierungshauptstadt beteiligt.<br />

Mit dem Wachstum kamen auch neue<br />

Partner in die Ingenieurgesellschaft, die<br />

meisten aus den eigenen Reihen. Aber es<br />

bereicherten auch Spezialisten mit neuen<br />

Qualifikationen das Team <strong>der</strong> Tragwerksplaner.<br />

Inzwischen ist die GSE mit<br />

zwei Prüfingenieuren sowie etlichen<br />

Sachverständigen <strong>der</strong> unterschiedlichsten<br />

Planungsfel<strong>der</strong> und Ingenieurdisziplinen<br />

so breit aufgestellt wie nur wenige<br />

Büros in Deutschland. Das zzt. 44 Mitarbeiter<br />

starke Ingenieurunternehmen bietet<br />

heute neben <strong>der</strong> klassischen Tragwerksplanung<br />

und Prüfung auch Planung<br />

und Beratung in Bereichen wie dem<br />

Vorbeugenden Brandschutz, Schäden<br />

an Gebäuden, Bautenschutz und Bausanierung<br />

sowie Energieberatung.<br />

Als die Computer rattern lernten<br />

Die Zukunft im Blick<br />

Begabte und engagierte Ingenieure als<br />

Partner in die Gesellschaft aufzunehmen,<br />

hat Tradition bei <strong>der</strong> GSE. Über die<br />

80jährige Geschichte des Büros hat sich<br />

die Führungsmannschaft dadurch immer<br />

wie<strong>der</strong> verjüngt. So entwickelten sich<br />

auch die Arbeitsweisen und Kommunikationsformen<br />

dynamisch weiter. Heute<br />

stellt sich die GSE auf den mobilen Informationsfluss<br />

und die fortschreitende<br />

projektbezogene Vernetzung <strong>der</strong> Planungsbüros<br />

ein. Dr. Jorg Enseleit, <strong>der</strong><br />

jüngste <strong>der</strong> vier Geschäftsführer,<br />

beschreibt die künftige Entwicklung:<br />

„Wir haben viele Ideen und sind<br />

gespannt auf die neue Technologien und<br />

Methoden, die wir mit <strong>der</strong> Arbeit an unseren<br />

Projekten entwickeln. Über unseren<br />

Erfolg in den letzten acht Jahrzehnten<br />

freuen wir uns. Und wir wollen auch weiterhin<br />

mit vollem Einsatz unsere Rolle als<br />

lösungsorientierter Planungspartner für<br />

den Architekten im Dienste und Interesse<br />

des Bauherren ausfüllen.“<br />

Der <strong>Berlin</strong>er Bauingenieur Konrad Zuse, Erfin<strong>der</strong> des Computers, wurde vor 100 Jahren geboren<br />

Der deutsche Computerpionier Konrad<br />

Zuse hat fast im Alleingang im<br />

Wohnzimmer seiner Eltern den ersten<br />

Computer gebaut. Von seinen Konstruktionen<br />

profitierte auch die ETH<br />

Zürich.<br />

Das Ende des Zweiten Weltkriegs bedeutete<br />

den Beginn des Computerzeitalters.<br />

An den wichtigsten Universitäten <strong>der</strong><br />

Siegermächte waren raumfüllende<br />

Rechenmaschinen aufgebaut worden, in<br />

Boston, Manchester, Moskau, New York,<br />

Philadelphia – und in Zürich wurden erste<br />

Computer in Betrieb genommen. Das<br />

Heraufdämmern des Computerzeitalters<br />

war auch vom Zürichberg aus beobachtet<br />

worden. Es wurde eine Kommission<br />

gegründet, mit dem Ziel, «den Anschluss<br />

<strong>der</strong> Schweiz an die internationale Entwicklung<br />

auf dem Gebiet <strong>der</strong> grossen,<br />

schnellen Rechenmaschinen herzustellen».<br />

1<br />

Kriegswirren<br />

Der Krieg sei <strong>der</strong> Vater aller Dinge, heisst<br />

es. Doch in <strong>der</strong> Geschichte des Computers<br />

übernahm <strong>der</strong> Krieg oft die Rolle<br />

Stefan Betschon<br />

eines bösen Stiefvaters. Die Arbeit <strong>der</strong><br />

Computerpioniere John Atanasoff in den<br />

USA o<strong>der</strong> Sergei Lebedjew in <strong>der</strong><br />

Sowjetunion wurde durch den Krieg<br />

stark behin<strong>der</strong>t.<br />

Auch Konrad Zuse in Deutschland hatte<br />

unter den Kriegswirren zu leiden. Nachdem<br />

er 1937 die Z1, seine erste, rein<br />

mechanisch arbeitende Rechenmaschine<br />

fertiggestellt hatte, begann er mechanische<br />

durch elektromechanische Komponenten<br />

zu ersetzen. Das Modell Z2<br />

befand sich kurz vor <strong>der</strong> Fertigstellung,<br />

als Zuse 1939 als Soldat einberufen wurde.<br />

Es gelang ihm ein paar Monate später,<br />

vom Militärdienst freigestellt zu werden<br />

und die Deutsche Versuchsanstalt<br />

für Luftfahrt für seine Arbeiten zu interessieren.<br />

Das Modell Z3, 1941 in Betrieb genommen,<br />

war laut Zuse das «erste Gerät, das<br />

wirklich voll funktionsfähig alle wichtigen<br />

Elemente einer programmgesteuerten<br />

Rechenmaschine» enthielt. 2<br />

Nur mit grösster Mühe liessen sich während<br />

des Krieges die benötigten Kompo-<br />

nenten auftreiben, Mitarbeiter waren<br />

schwer zu finden. Immer wie<strong>der</strong> unterbrachen<br />

die Sirenen die Arbeit: «Wir hatten<br />

nun fast täglich Fliegeralarm, und<br />

auch wir blieben von den Bomben nicht<br />

verschont. Die Z1, die Z2 und die Z3 versanken<br />

unter Schutt und Trümmern. An<br />

<strong>der</strong> Z4 arbeiteten wir mit um so grösserem<br />

Eifer im Keller weiter.» Auf abenteuerlichen<br />

Wegen gelang es Zuse, <strong>der</strong> in<br />

den letzten Kriegstagen noch geheiratet<br />

hatte, mit seiner Frau, den engsten Mitarbeitern<br />

und <strong>der</strong> unvollendeten, in Kisten<br />

verpackten Z4 das umkämpfte <strong>Berlin</strong> zu<br />

verlassen.<br />

Konrad Zuse war am 22. Juni 1910 in<br />

<strong>Berlin</strong> geboren worden. Er sei wohl für<br />

seine Lehrer kein angenehmer Schüler<br />

gewesen, schreibt er in seiner Autobiografie,<br />

denn er sei ein Träumer gewesen;<br />

«meine Gedanken schweiften auch in <strong>der</strong><br />

Schule oft vom Thema ab». Lieblingsspielzeug<br />

war dem Jugendlichen ein<br />

Metallbaukasten. Er denkt daran, Ingenieur<br />

zu werden, doch dann, als 16-Jähriger,<br />

entdeckt er in sich die Liebe zum<br />

Zeichnen und Malen, er glaubt sich zum

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