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DIN – der Verlag heißt Beuth. - Baukammer Berlin

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Recht und Gesetze<br />

Zusammenfassung<br />

Die im Teil C <strong>der</strong> VOB (Vergabe- und Vertragsordnung<br />

für Bauleistungen) verankertenBodenund<br />

Felsklassen<br />

differieren in den<br />

unterschiedlichen<br />

Normen<br />

sehr stark.<br />

Vom Hauptausschuss<br />

Tiefbau<br />

(HAT) im DeutschenVergabeundVertragsausschuss<br />

für Bauleistungen (DVA) wurde<br />

beschlossen, die Boden- und Felsklassen<br />

zu vereinheitlichen.<br />

Das Büro<br />

GuD Consult<br />

GmbH wurde<br />

vom <strong>DIN</strong>-Institut<br />

beauftragt, zur<br />

Vereinheitlichung<br />

ein Gutachten zu<br />

erstellen.<br />

Im Rahmen <strong>der</strong><br />

Bearbeitung zur<br />

Vereinheitlichung von Boden- und Felsklassen<br />

erfolgte zunächst eine Recherche,<br />

inwieweit es vergleichbare Klassifizierungen<br />

im In- und Ausland gibt, ähnliche<br />

Untersuchungen bereits ausgeführt<br />

worden sind und auf dem anstehenden<br />

Boden bzw. Fels basierende Kalkulationsgrundlagen<br />

für die relevanten Gewerke<br />

bestehen. Im Ergebnis wurde festgestellt,<br />

dass ein großer Bedarf an einer eindeutigen<br />

Beschreibung des Baugrundes<br />

besteht. Allerdings werden bei <strong>der</strong> Leistungsberechnung<br />

von Baumaschinen<br />

für den gleichen Boden je nach Baugerät<br />

bei gleichem Gewerk unterschiedliche<br />

Boden- und Felskennwerte herangezogen.<br />

Dies machte es unmöglich, ausgehend<br />

von den Leistungsansätzen Klassen<br />

zu definieren, die für alle Geräte zu<br />

gleichen Grundlagen führen.<br />

Aus diesen Gründen wurde die Möglichkeit<br />

einer Vereinheitlichung auf <strong>der</strong> Basis<br />

<strong>der</strong> Baugrundbeschreibung, die unabhängig<br />

vom auszuführenden Gewerk ist,<br />

untersucht. Im Ergebnis dieser Untersuchungen<br />

werden zwei mögliche Klassifizierungen<br />

vorgeschlagen.<br />

Der eine Weg sieht eine Klassifizierung<br />

54 | <strong>Baukammer</strong> <strong>Berlin</strong> 3/2010<br />

Neue Boden- und Felsklassen für die VOB-Normen<br />

Prof. Dr.-Ing. K.-M. Borchert, GuD Consult GmbH<br />

Dipl.-Ing. Almuth Große, GuD Consult GmbH<br />

nach Homogenbereichen (Schichten)<br />

vor. Da diese nach <strong>DIN</strong> 4020 - Geotechnische<br />

Untersuchungen für bautechnische<br />

Zwecke - im geotechnischen<br />

Bericht festzulegen sowie ausführlich zu<br />

untersuchen und zu beschreiben sind,<br />

eignen sie sich auch für die Definition von<br />

Boden- und Felsklassen für die VOB-<br />

Normen.<br />

Alternativ werden Grundklassen für<br />

Boden und Fels definiert, wobei die Klassifizierungsmerkmale<br />

<strong>der</strong> <strong>DIN</strong> EN ISO<br />

14688 und <strong>der</strong> <strong>DIN</strong> EN ISO 14689 als<br />

Grundlage für die Definition von Klassen<br />

herangezogen werden. Ausgehend von<br />

<strong>der</strong> vorgeschlagenen Grundklasse<br />

erfolgt für die VOB in den Normen <strong>der</strong><br />

einzelnen Gewerke eine Unterteilung, die<br />

die Belange des jeweiligen Gewerks, wie<br />

z. B. die Lagerungsdichte beim Rohrvortrieb,<br />

berücksichtigt.<br />

1 Einleitung<br />

Im Auftrag des <strong>DIN</strong>, Deutsches Institut<br />

für Normung e. V., wurden die Möglichkeiten<br />

<strong>der</strong> Vereinheitlichung <strong>der</strong> Bodenund<br />

Felsklassen für die ATV-Normen <strong>der</strong><br />

VOB Teil C untersucht. Ausgangspunkt<br />

bzw. Anlass dieser Untersuchungen war<br />

und ist, dass die in <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeit aktuellen<br />

VOB, Teil C, verankerten Boden- und<br />

Felsklassen stark differieren. Im Gegensatz<br />

zu den VOB-Normen, die eine sehr<br />

detaillierte Einteilung vornehmen (z. B.<br />

ATV <strong>DIN</strong> 18301, ATV <strong>DIN</strong> 18311, ATV <strong>DIN</strong><br />

18319) kommen an<strong>der</strong>e Normen ohne<br />

Klassen aus (z. B. ATV <strong>DIN</strong> 18304, ATV<br />

<strong>DIN</strong> 18309, ATV <strong>DIN</strong> 18321), obwohl<br />

auch hier <strong>der</strong> Boden o<strong>der</strong> Fels wesentlichen<br />

Einfluss auf die Leistung haben.<br />

Die Einteilung in die Boden- und Felsklassen<br />

bei <strong>der</strong> überwiegenden Anzahl<br />

<strong>der</strong> VOB-Normen orientiert sich am<br />

Löse- o<strong>der</strong> Bohrvorgang. Sie sind aber<br />

auch gültig für das Laden und den Wie<strong>der</strong>einbau.<br />

Die Wahl des Verfahrens zur<br />

Bearbeitung ist bei fast allen Gewerken<br />

Sache des AN. Eine gerätespezifische<br />

Einteilung schließt sich damit aus. Eine<br />

gewerkespezifische Einteilung ist denkbar<br />

und eventuell auch sinnvoll.<br />

Mit den vorliegenden ATV-Normen werden<br />

aber Klassifizierungen vorgenommen,<br />

die gerätespezifisch sind. Z. B. wird<br />

in <strong>der</strong> <strong>DIN</strong> 18300 die Klasse 5 als schwer<br />

lösbare Bodenarten bezeichnet. Die<br />

schwere Lösbarkeit bei diesem Boden<br />

kann sich nicht auf Großgeräte beziehen.<br />

Des Weiteren werden für den gleichen<br />

Boden und Fels in den vier Normen<br />

unterschiedliche Bezeichnungen angegeben,<br />

wie die nachfolgenden Tabellen 1<br />

und 2 zeigen.<br />

Es war daher Zielstellung für alle VOB-<br />

Normen ein einheitliches Schema zu<br />

Boden- und Felsklassen zu entwickeln,<br />

welches die speziellen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> unterschiedlichen Gewerke berücksichtigt,<br />

jedoch den für jedes Gewerk<br />

gleichen Boden/Fels gleich bezeichnet<br />

bzw. beschreibt.<br />

siehe Tabelle 1<br />

siehe Tabelle 2<br />

2 Recherche nach<br />

vorhandenen<br />

Klassifizierungen bzw.<br />

Leistungsansätzen<br />

Zunächst erfolgte eine Recherche, inwieweit<br />

es vergleichbare Klassifizierungen<br />

im In- und Ausland gibt, ähnliche Untersuchungen<br />

bereits ausgeführt worden<br />

sind und auf dem anstehenden Boden<br />

bzw. Fels basierende Kalkulationsgrundlagen<br />

für die relevanten Gewerke bestehen.<br />

In <strong>der</strong> gesichteten Literatur wird überwiegend<br />

auf den Teilvorgang des Lösens<br />

und dessen Abhängigkeit vom anstehenden<br />

Baugrund eingegangen. Dabei<br />

macht ausschließlich Kühn [1984, 1988,<br />

1992] Klassifizierungsvorschläge und<br />

bezieht sich dabei auf die Gewinnungsklassen<br />

nach Kögler-Scheidig. Des Weiteren<br />

finden sich in <strong>der</strong> Literatur überwiegend<br />

Klassifizierungsvorschläge und<br />

Angaben zu Leistungsansätzen hinsichtlich<br />

<strong>der</strong> „Problemböden“ <strong>der</strong> Bodenklassen<br />

5 bis 7 nach ATV <strong>DIN</strong> 18300. In diesen<br />

Böden bzw. im Fels sehen die Autoren<br />

das größere Kostenrisiko bei <strong>der</strong> Kalkulation<br />

eines Bauvorhabens. Das Merkblatt<br />

<strong>der</strong> Forschungsgesellschaft für<br />

Straßen– und Verkehrswesen [1992]<br />

stellt aus unserer Sicht eine praktikable<br />

Beschreibung von Festgestein dar und<br />

dürfte für die Geräteauswahl und damit

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