DIN – der Verlag heißt Beuth. - Baukammer Berlin
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Tabelle 4: Vorschläge für Beschreibung bzw. Klassifizierungen von Boden und Fels in <strong>der</strong> VOB<br />
Ergebnis aus dem<br />
Geotechnischer Bericht<br />
(Baugrundgutachten)<br />
Kalkulation zumindest im Straßen- bzw.<br />
Erdbau ausreichende Informationen liefern.<br />
Allerdings fehlt die Druckfestigkeit<br />
als zu beschreibendes bzw. anzugebendes<br />
Merkmal. Nach <strong>der</strong> ausgewerteten<br />
Literatur ist dies für Festgestein jedoch<br />
eine für die Kalkulation maßgebende<br />
Eigenschaft. Eine Ableitung <strong>der</strong> Druckfestigkeit<br />
aus <strong>der</strong> petrografisch-gewinnungstechnischen<br />
Bezeichnung im<br />
Zusammenhang mit dem Verwitterungsgrad<br />
ist sicher möglich. Zum einen wären<br />
dazu jedoch umfangreiche Erfahrungen<br />
bei Arbeiten im Festgestein erfor<strong>der</strong>lich,<br />
zum an<strong>der</strong>en schwanken die Druckfestigkeiten<br />
beim Festgestein stark.<br />
Für diverse Autoren sind jedoch auch<br />
weitere Merkmale bzw. Eigenschaften für<br />
die Beurteilung <strong>der</strong> Lösbarkeit von Fels<br />
wichtig (siehe Borchert und Große<br />
[2010]). Das sind die Verbandsfestigkeit,<br />
die Kluftkörpergröße und Kluftkörperform<br />
sowie die Ausbildung <strong>der</strong> Kluftwandung<br />
und <strong>der</strong> lineare Auflockerungsgrad,<br />
wobei diese Parameter aus unserer Sicht<br />
mit <strong>der</strong> Verbandsfestigkeit im engen Zusammenhang<br />
stehen. Bei den Trennflächenmerkmalen<br />
wird bei den Klassifizierungsvorschlägen<br />
nicht nur auf die<br />
Trennflächenabstände abgestellt, son<strong>der</strong>n<br />
auch die Trennflächenöffnungsweite<br />
und Trennflächenbeschaffenheit<br />
betrachtet. Bei den Leistungsansätzen<br />
erfolgt jedoch keine <strong>der</strong>art feingliedrige<br />
Unterteilung.<br />
siehe Tabelle 3<br />
Schicht 1<br />
Schicht 2<br />
Schicht 3<br />
Schicht 4<br />
Eine vergleichende Betrachtung <strong>der</strong> verschiedenen<br />
Leistungsansätze und <strong>der</strong><br />
dafür gewählten Einteilung <strong>der</strong><br />
Böden/Fels ist teilweise nicht bzw.<br />
schwer möglich, da zum Einen für glei-<br />
a) nach Homogenbereichen<br />
Homogenbereich A<br />
Homogenbereich B<br />
Homogenbereich C<br />
Klassifizierung<br />
che Eigenschaften unterschiedliche<br />
Begriffe, wie z.B. Schürf- und Grabwi<strong>der</strong>stand<br />
gewählt und zum An<strong>der</strong>en nicht<br />
definierte beschreibende Adjektive, wie<br />
z. B. kompakter Geschiebemergel,<br />
genutzt werden. In <strong>der</strong> Tabelle 3 sind die<br />
Kennwerte mit <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> Nennungen<br />
in den Literaturstellen angegeben,<br />
die die unterschiedliche Beurteilung <strong>der</strong><br />
Autoren wi<strong>der</strong>spiegelt.<br />
Bei <strong>der</strong> Leistungsberechnung von Baumaschinen<br />
werden in <strong>der</strong> Literatur für<br />
den gleichen Boden je nach Baugerät,<br />
z.B. Hydraulikbagger o<strong>der</strong> Seilbagger<br />
und denselben Leistungsfaktor z. B.<br />
Ladefaktor, unterschiedliche Werte herangezogen.<br />
Dies machte es unmöglich,<br />
ausgehend von den Leistungsansätzen<br />
b) nach Klassen<br />
mit Grenzen zu Kennwerten<br />
Klasse Grenze<br />
1<br />
3<br />
Recht und Gesetze<br />
x < a < y<br />
u < a < z<br />
2 w < a < z<br />
3<br />
4<br />
u < a < z<br />
r < a < s<br />
4 r < a < s<br />
für den Erdbau Boden- und Felsklassen<br />
zu definieren, die für alle Geräte zu gleichen<br />
Leistungsansätzen führen. Insofern<br />
wurde die Vereinheitlichung mit den<br />
an<strong>der</strong>en Gewerken auf <strong>der</strong> Basis von Leistungsansätzen<br />
nicht weiter betrachtet,<br />
da zu diesen neben den gerätetechnischen<br />
auch technologische Unterschiede<br />
zum Erdbau bestehen und damit eine<br />
Vereinheitlichung <strong>der</strong> Boden- und Felsklassen<br />
nicht möglich machen.<br />
3 Vorschläge für eine neue<br />
Klassifizierung<br />
3.1 Grundlagen<br />
Ausgangspunkt für die weiteren Betrachtungen<br />
war somit die eindeutige und<br />
detaillierte Beschreibung des Baugrun-<br />
Tabelle 5: Eigenschaften (Kennwerte) für Homogenbereiche bei Boden<br />
1 Kornverteilung mit Angabe zu Stein- und Blockanteilen KV<br />
2 Wichten �<br />
3 Reibungswinkel φ<br />
4 Kohäsion c<br />
5 undränierte Scherfestigkeit c u<br />
6 Sensitivität S<br />
7 Konsistenz bzw. Konsistenzzahl I c<br />
8 Plastizität I P<br />
9 Verformungsmodul E s<br />
10 Durchlässigkeit k f<br />
11 Lagerungsdichte I d o<strong>der</strong> D<br />
12 organische Anteile Org<br />
13 Bodengruppe nach <strong>DIN</strong> 18196 BG<br />
<strong>Baukammer</strong> <strong>Berlin</strong> 3/2010 | 57