DIN – der Verlag heißt Beuth. - Baukammer Berlin
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Die schlechten Nachrichten sind <strong>der</strong><br />
langsam aber konsequent herbeigeführte<br />
Tod <strong>der</strong> Deutschlandhalle.<br />
Von gelegentlichen Teilverwendungen<br />
abgesehen liegt und steht da immer<br />
noch <strong>der</strong> fast nutzungslose<br />
Gebäudekomplex des Flughafens Tempelhof,<br />
gegen dessen Stillegung sich die<br />
Kammer vehement eingesetzt hat.<br />
Ein kleine Anfrage an das Abgeordnetenhaus<br />
vom Mai 2010 (Drucksache<br />
16/14455) gibt die Löschung o<strong>der</strong> Teillöschung<br />
von über 60 Objekten aus <strong>der</strong><br />
amtlichen Denkmalliste zu Protokoll.<br />
Hierzu gehören u.a.:<br />
• Wohngebäude in allen Bezirken<br />
• Lagerhäuser (Hafen Tempelhof)<br />
• Scheunen, Stallgebäude in Spandau,<br />
Marzahn-Hellersdorf, Mariendorf<br />
• Fabrikgebäude (Niles-GmbH, Gummifabrik<br />
Puccinistraße, Pfefferbergbrauerei<br />
Schönhauser Allee)<br />
• Schimmelpfenghaus<br />
Die zahllosen Stahlbrücken, ingenieurtechnische<br />
Meisterleistungen<br />
unserer Vorgänger, sind hierbei noch<br />
nicht einmal ausgewiesen. Die Entscheidungen<br />
fielen teils im Einvernehmen<br />
zwischen UD (Unterer Denkmalpflege)<br />
und LDA (Landesdenkmalamt) teils im<br />
Dissens. Baufälligkeit wird ebenso als<br />
Begründung aufgeführt wie wirtschaftliche<br />
Zumutbarkeit.<br />
Natürlich sollen auch die guten<br />
Nachrichten nicht verschwiegen werden.<br />
Das Charlottenburger Tor strahlt in<br />
alter/neuer Schönheit. Friedrich I. und<br />
seine Gemahlin Sophie Charlotte<br />
schauen majestätisch gelassen auf den<br />
Verkehr und die Passanten. Die <strong>Baukammer</strong><br />
ist seit <strong>der</strong> letzten Neuberufung im<br />
Dez. 2009 ständiges Mitglied im Landesdenkmalrat<br />
<strong>Berlin</strong>, einem Gremium, das<br />
die Senatorin für Stadtentwicklung in<br />
Fragen des Denkmalschutzes beraten<br />
soll. Hr. Dipl. Ing. Sauerbier vertritt als<br />
erfahrener Planer, auch auf dem Gebiet<br />
Denkmalschutz, unsere Kammer und<br />
den Ausschuß Denkmalschutz.<br />
Die Wohnungsbauten <strong>der</strong> <strong>Berlin</strong>er Mo<strong>der</strong>ne<br />
wurden im Juli 2008 in die Welterbeliste<br />
<strong>der</strong> UNESCO aufgenommen.<br />
Architektenkammer, <strong>Baukammer</strong> und<br />
Landesdenkmalamt haben im Rahmen<br />
<strong>der</strong> bautec im Februar diesen Jahres eine<br />
gemeinsame, international besetzte<br />
Tagung zu diesem Thema organisiert.<br />
Im Mai diesen Jahres fand eine gemeinsame<br />
Pressekonferenz mit dem Verein<br />
Denkmal an <strong>Berlin</strong>, dem Bezirk<br />
Köpenick, dem Bürgerverein Rahnsdorf<br />
und dem Landesdenkmalamt zur Zukunft<br />
des Strandbades Müggelsee statt. Die<br />
Resonanz in Presse und Fernsehen<br />
waren ausnahmslos positiv für das Ansehen<br />
<strong>der</strong> Kammer.<br />
Der Ausschuß Denkmalschutz und<br />
Denkmalpflege bedankt sich bei <strong>der</strong><br />
Geschäftsführung für die in den letzten<br />
Jahren gewachsene enge Zusammenarbeit.<br />
Aufgaben und Themen für mehr als nur<br />
die nächsten 25 Jahre gibt es genug.<br />
Spannend wird hierbei die Auseinan<strong>der</strong>setzung<br />
um den Gleimtunnel, als Teil des<br />
Mauerparks.<br />
Denkmalschutz<br />
Um die Zukunft <strong>der</strong> Gaslaternen wird<br />
weiter gerungen.<br />
Die Yorckbrücken werden die Gemüter<br />
auch künftig in Wallung bringen.<br />
Der Flughafen Tempelhof harrt weiter<br />
einer denkmalgerechten und umfassenden<br />
Nutzung.<br />
Es sind diese in großen Lettern durch die<br />
Medien prangenden Themen, die uns<br />
beschäftigen aber auch die oft unbewußt<br />
wahrgenommenen Alltäglichkeiten, die<br />
uns erfreuen. Liebevoll wie<strong>der</strong> hergestellte<br />
Gärten, Plätze, Gebäude, Gebäudeteile<br />
und manchmal nur winzige<br />
Details, wie Türklinken und Fensterläden,<br />
prägen das Bild <strong>der</strong> Stadt. Sie geben ihr<br />
ein unverwechselbares Äußeres, einen<br />
einzigartigen Charme. Abschließend soll<br />
daher ein Buch empfohlen werden, das<br />
vom Bezirksamt Treptow-Köpenick<br />
jüngst präsentiert wurde, s.u. Fußnote 6.<br />
Quellen<br />
1 G. Behnisch , Der Pariser Platz-Die<br />
Akademie <strong>der</strong> Künste , <strong>Berlin</strong> 1997<br />
2 Autorenkoll., Chronik <strong>Berlin</strong>, München 1986<br />
3 E. Gißke, Das Schauspielhaus in <strong>Berlin</strong>,<br />
<strong>Berlin</strong> 1984<br />
4 G. Behnisch, Der Pariser Platz-Die<br />
Akademie <strong>der</strong> Künste , <strong>Berlin</strong> 1997<br />
5 K.-D. Gan<strong>der</strong>t, Vom Prinzenpalais zur Humboldt-Universität,<br />
<strong>Berlin</strong> 2004<br />
6 Chr. Breer, Ausgeführt von Meisterhand,<br />
<strong>Berlin</strong>, 2010<br />
7 Autorenkoll., <strong>Berlin</strong> um 1800, <strong>Berlin</strong> 2007,<br />
Katalog zur Ausstellung Neue Baukunst:<br />
<strong>Berlin</strong> um 1800<br />
<strong>Baukammer</strong> <strong>Berlin</strong> 3/2010 | 51