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Die vier obersten Zielsetzungen der Wirtschaftspolitik und ihre Verwirklichung in der Bundesrepublik Deutschland 1969 - 1978 Bruttosozialprodukt, real ?$
derschlägt. Außerdem unterstützt sie die Bemühungen, der Vollbeschäftigung wieder näherzukommen. Die Konsequenz für 1979 sollte eine noch stärkere Ori- entierung der Lohnpolitik am Produktivitätsfortschritt sein. Dies könnte dazu beitragen, die zur Jahreswende 1978179 bestehenden guten Chancen, das reale Wachs- tum unserer Volkswirtschaft zu beschleunigen, auch wirklich zu nutzen. Neuerdings treten die Forderungen nach Nominal- lohnerhöhungen zum Teil hinter denen nach anderen Verbesserungen für die Arbeitnehmer zurück. Eine zentrale Position in dem Forderungskatalog der Gewerk- schaften nimmt die Arbeitszeitverkürzung - in Form der 35-Stunden-Woche - als Mittel der Sicherung von Ar- beitsplätzen ein. Kürzungen der Arbeitszeit bei vollem Lohnausgleich aber bringen, genau wie direkte Lohner- höhungen, zusätzliche Kostenbelastungen mit sich, zwingen zur weiteren Rationalisierung und gefährden eher bestehende Arbeitsplätze, als daß sie diese sichern und neue schaffen. Strukturanpassung - eine unternehmerische Aufgabe Zunehmender internationaler Wettbewerb, DM-Auf- Wertung und das hohe Lohnniveau in der Bundesrepu- blik erhöhen den Zwang zum Strukturwandel in unserer Wirtschaft. Das stellt die Unternehmer vor nicht leichte Aufgaben. Es gilt, die Marktchancen der eigenen Erzeug- nisse nüchtern und realistisch zu analysieren und den allgemeinen Nachfragetrend im Inland und in der Welt- wirtschaft richtig einzuschätzen. Entscheidend ist dann aber die Bereitschaft, diese Erkenntnisse in die Tat um- zusetzen. Das erfordert ausreichende finanzielle Mittel für die notwendigen Investitionen. Der Staat kann und sollte die Rahmenbedingungen für die Bewältigung der Strukturanpassung durch die Unter- nehmer verbessern. Dazu gehört einmal eine großzügige Förderung von Forschung und Entwicklung. Zum anderen sollte unser Steuersystem leistungsgerechter gestal- tet werden, nicht zuletzt um die Krisenanfälligkeit der Unternehmen als Folge gedrückter Gewinnmargen und sinkender Eigenkapitalquoten zu verringern. Auch der Abbau bürokratischer Hemmnisse für Investitionsvorha- ben ist dringend erforderlich. Unmittelbare Eingriffe erweisen sich leicht als Virus in einer freiheitlichen Wirtschaftsordnung. Manchmal las- sen internationale Wettbewerbsverzerrungen staatliche Hilfe an einzelne Unternehmen oder an ganze Branchen verständlich erscheinen. Nur darf man von solchen Un- terstützungen nicht mehr erwarten, als sie zu leisten ver- mögen. Vor allem müssen aber auch ihre Nachteile ge- sehen werden. Dazu gehört der mögliche Lawineneffekt solcher Eingriffe. Staatlicher Schutz kann zur Dauerer- scheinung werden und jede marktgerechte Lösung ver- hindern. Ein Verstoß gegen die Spielregeln echten Wett- bewerbs verschlechtert auf längere Sicht die Gesamt- situation unserer eigenen Wirtschaft und die der Welt- wirtschaft. Bundesbank auf flexiblem Kurs 1978 war das vierte Jahr, für das die Deutsche Bun- desbank ein Geldmengenziel aufgestellt hatte. Wie in den drei vorangegangenen Jahren wurde dieses Ziel wieder überschritten. Die in ihrer Höhe nicht vorgesehe- ne Ausweitung des Geldvolumens war vor allem eine Folge der hohen Devisenzuflüsse aus dem Ausland. Die Bundesbank sah sich veranlaßt, an den Devisenmärkten zu intervenieren, um allzu große Kursschwankungen, insbesondere des Dollars, aufzufangen. Die Vermehrung des Geldvolumens wurde allerdings weitgehend durch eine relativ niedrige Umlaufsgeschwindigkeit ausgegli- chen. Unter anderem dürften Ausländer in großem Um- fang DM-Banknoten gehortet haben. Für das Jahr 1979 hat die Notenbank an ihrer Politik festgehalten, als Orientierungshilfe ein Geldmengenziel zu nennen. Die Erfahrungen der Vergangenheit und die veränderten Rahmenbedingungen für die weitere Ent- wicklung ließen die Bundesbank diesmal ein Verlaufsziel und eine Bandbreite für die Geldmengenvermehrung wählen, die von vornherein auf weitgehende Flexibilität in der Geld- und Kreditpolitik abgestellt sind. Vom vierten Quartal 1978 bis zum vierten Quartal 1979 soll die Zentralbankgeldmenge um höchstens 6 bis 9% steigen. Die Wahl dieses Verfahrens ist einerseits durch die noch nicht gefestigte konjunkturelle Situation an der Jahreswende 1978179 bestimmt. Andererseits berück- sichtigt sie mögliche Komplikationen, die sich aus der zukünftigen Entwicklung an den internationalen Devisen- märkten und auch aus dem neuen Europäischen Wäh- rungssystem ergeben könnten. Zu Recht gibt die Bundesbank der Sicherung des Geldwertes unverändert absolute Priorität. Nur bei Auf- rechterhaltung des stabilitätspolitischen Kurses ist auf
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