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I<br />
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die Bereitschaft, dafür eigene Reserven einzusetzen sowie<br />
Fremdwährungsmittel aufzunehmen. Die in D-Mark<br />
nominierten Schuldscheine der amerikanischen Regierung<br />
wurden in der Bundesrepublik im Dezember 1978<br />
plaziert. Diese erste Tranche der von deutschen Kreditinstituten<br />
übernommenen ,,Carter-Notes" machte rund<br />
3 Mrd. DM aus.<br />
Gestützt auf die zusätzlichen Fazilitäten intervenierte<br />
die Federal Reserve Bank of New York zusammen mit<br />
den Notenbanken der währungsstarken Länder seit dem<br />
1. November in erheblichem Umfang, um den Dollarkurs<br />
zu stabilisieren. Der Wert der US-Währung pendelte<br />
sich zunächst auf einem Niveau von über 1,90 DM ein.<br />
Durch die ÖIverteuerung und die politischen Unruhen im<br />
lran geriet er jedoch erneut unter Druck, und die intervenierenden<br />
Notenbanken begnügten sich dann damit, ihn<br />
im Bereich 1,80 bis 1.85 DM zu halten.<br />
Eine Beruhigung der Kursbewegungen hängt von einer<br />
anhaltenden Verbesserung in den Problembereichen<br />
der US-Wirtschaft ab. Hier gibt es einige günstige<br />
Aspekte. In der US-Handelsbilanz ging der Fehlbetrag<br />
nach dem Höchststand im ersten Quartal bereits zurück.<br />
Dazu trug der Abbau des internationalen Konjunkturgefälles<br />
bei. Wir teilen die Zuversicht, daß das Defizit der<br />
US-Zahlungsbilanz 1979 weiter vermindert werden kann.<br />
Allerdings wird sich dieser Abbau in Grenzen halten, solange<br />
die Grundfragen der Energiebilanz nicht gelöst<br />
sind.<br />
Hauptproblem bleibt aber die Bekämpfung des Preisauftriebs.<br />
Mit raschen spektakulären Fortschritten ist<br />
hier trotz einer restriktiven Geld- und Budgetpolitik nicht<br />
zu rechnen, wenn auch die erwartete Konjunkturdämpfung<br />
das Bemühen um größere Stabilität unterstützen<br />
wird. Es erscheint deshalb von größter Bedeutung, daß<br />
die jetzt eingeleitete und von breiter Zustimmung getragene<br />
konsequente Antiinflationspolitik auch bei sich verschärfenden<br />
konjunkturellen Abschwächungserscheinungen<br />
im Laufe des Jahres durchgehalten wird.<br />
Eine Stabilisierung des Dollars und ein nachhaltigeres<br />
Vertrauen in die Leitwährung unseres Währungssystems<br />
sind heute um so dringender vonnöten, als die Krise im<br />
lran und die damit verbundenen politischen und wirtschaftlichen<br />
Sorgen die Devisenmärkte und die internationalen<br />
Finanzmärkte erheblich belasten.<br />
Eine Stabilisierung des Dollars wäre für die Weltwirtschaft<br />
auch dann ein Gewinn, wenn sie von einer konjunkturellen<br />
Abschwächung in den Vereinigten Staaten<br />
begleitet ist. Die positiven Auswirkungen eines stabile-<br />
ren Dollars auf die gesamtwirtschaftliche Aktivität von<br />
Industrie- und Entwicklungsländern wären größer als die<br />
negativen Effekte, die von einem verringerten Wachs-<br />
tum der US-Wirtschaft ausgingen.<br />
Neues Europäisches Währungssystem<br />
In der Europäischen Gemeinschaft kam es im Be-<br />
richtsjahr aufgrund einer Initiative des französischen<br />
Staatspräsidenten und des Bundeskanzlers zu einem<br />
neuen Versuch, die monetäre Integration weiterzufüh-<br />
ren. Unter dem Eindruck nicht zuletzt der anhaltenden<br />
Dollarschwäche wurde Anfang April 1978 auf der Kopen-<br />
hagener Konferenz der Regierungschefs erstmals im<br />
Kreis der neun EG-Mitglieder über die Möglichkeiten ei-<br />
nes engeren währungspolitischen Zusammenschlusses<br />
gesprochen. Am 5. Dezember 1978 beschloß der Euro-<br />
päische Rat endgültig die Errichtung eines Europäischen<br />
Währungssystems (EWS).<br />
Das EWS will eine Zone stabiler, aber anpassungsfähi-<br />
ger Wechselkurse schaffen. Sein Erfolg soll durch ,,eine<br />
auf größere innere und äußere Stabilität gerichtete Poli-<br />
tik sowohl für Defizit- als auch für Überschußländer" ge-<br />
währleistet werden.<br />
Eine zentrale Rolle im EWS ist für die neue Europäi-<br />
sche Währungseinheit ECU vorgesehen, die sich aus<br />
den Währungen der neun EG-Länder zusammensetzt.<br />
Der ECU hat vorerst nichts mit einer Umlaufwährung zu<br />
tun. Er dient aber als Bezugsgröße für den Wechsel-<br />
kurs-Mechanismus sowie im Saldenausgleich zwischen<br />
den Währungsbehörden der EG und im gemeinsamen<br />
Kreditsystem.<br />
Wie in der bisherigen ,,Schlangev' gibt es ein Gitter bi-<br />
lateraler Leitkurse, von denen Abweichungen von<br />
f2,25% erlaubt sind (für einzelne Länder können zu Be-<br />
ginn Bandbreiten bis zu f 6% festgelegt werden). Dar-<br />
über hinaus gibt es für jede Währung ,,Abweichungs-<br />
schwellen" gegenüber dem ECU, bei deren Überschrei-<br />
ten Aktionen der zuständigen Währungsbehörden er-<br />
wartet werden, aber nicht zwingend vorgeschrieben<br />
sind.<br />
Die bestehenden Kreditfazilitäten der Gemeinschaft<br />
wurden durch die Entschließung vom 5.12.1978 auf ins-<br />
gesamt 25 Mrd. ECU an effektiv verfügbarem Kredit er-<br />
weitert. Die Zentralbanken der Teilnehmerländer sollen<br />
20% ihrer Gold- und Dollarreserven beim Europäischen<br />
Fonds für währungspolitische Zusammenarbeit hinterle-