Verträglichkeitsbetrachtung NATURA 2000 - Deutscher ...
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Raumordnungsunterlagen ÖKOKART<br />
3.Start- und Landebahn München<br />
lastet werden können. Es wird l.c. ebenfalls ausgeführt, dass dieser Austrag<br />
durch bewährte bzw. noch zu entwickelnde technische Maßnahmen<br />
auf einem Niveau gehalten wird bzw. auch im Planungsfall werden soll,<br />
das "nicht nennenswert" ist bzw. das es ermöglicht, in jedem Fall die gesetzlichen<br />
Grenzwerte einzuhalten.<br />
Stickstoffeinträge über die Luft<br />
Die Nährstoffwirkung von Stickstoff-(N-)Verbindungen in Vegetationseinheiten<br />
nährstoffarmer Standorte kann zu Verschiebungen in den Dominanzverhältnissen<br />
und der Artenzusammensetzung führen. Als demgegenüber<br />
potenziell hoch bis sehr hoch empfindliche Biotoptypen sind<br />
etwa Kalk-Halbtrockenrasen, Pfeifengraswiesen und Kalk-Flachmoore<br />
anzusehen 10 . Sekundärwirkungen auf die Fauna können dabei direkt,<br />
z.B. durch den Ausfall bestimmter Pflanzenarten, die als obligate Fraß-<br />
/Wirtspflanzen oder Nektarquellen spezialisierter (monophager, oligolectischer)<br />
Wirbellosenarten fungieren, und indirekt, z.B. durch Erhöhung<br />
des Raumwiderstandes in der Krautschicht oder des bodennahen Mikroklimas,<br />
entstehen.<br />
In der Lufthygienischen Untersuchung wurde der vorhabensbedingte Anteil<br />
der N-Deposition, der sich zu der regionalen Hintergrundbelastung<br />
addiert 11 , aus den Hauptkomponenten NO und NO2 berechnet. Er stellt<br />
im Ergebnis eine Abschätzung der Größenordnung dar. Die analog berechnete<br />
Deposition für den Prognosenullfall wird als Vorbelastung gewertet<br />
12 .<br />
Lärm und optische Stimuli<br />
Bezüglich Lärm mit optischen Stimuli als potenziellem Wirkfaktor des<br />
Vorhabens auf die Tierwelt wurde im Vorfeld eine Literaturauswertung<br />
10<br />
Nach den Angaben in der UVS ist bei den grundwassergeprägten nährstoffarmen Fließgewässer der<br />
nördlichen Münchener Ebene die Qualität des zufließenden Grundwassers für die Gewässergüte maßgebend.<br />
Belastungen des Nährstoffhaushalts von außen entstehen hauptsächlich durch den diffusen Eintrag<br />
bei Starkregen und aus der angrenzenden landwirtschaftlichen Nutzung. Wegen der geringen Fläche kann<br />
der atmosphärische Eintrag für die Fließgewässer keinen wirksamen Beitrag liefern. Zudem ist im Gewässer<br />
Phosphor der Minimumfaktor für das Pflanzenwachstum und Stickstoff aus dem nitrathaltigen Grundwasser<br />
ohnehin in relativ hohen Mengen vorhanden. Insgesamt sind Auswirkungen auf die chemisch-physikalische<br />
und trophische Gewässergüte durch vorhabensbedingte N-Immissionen daher auszuschließen.<br />
11<br />
Der Immissionsanteil aus der Luft (atmogene Deposition) wird in Deutschland mit 15 bis 30, in Bayern mit<br />
einem mittleren Wert von 25 kg N/ha•a angegeben (für Freiflächen belief sich die gesamte atmogene N-<br />
Immission in den 1980er Jahren nach dem Rat der Sachverständigen für Umweltfragen in einer Größenordnung<br />
von 23 bis 28 kg N/ha•a, für Waldflächen der Münchener Ebene wurde bei der Nitratinventur und beim<br />
Nitratmonitoring die N-Deposition in den ganzjährig belaubten Fichtenbeständen mit einer Spanne von 15<br />
bis 30 kg N/ha•a, in Laubwaldbeständen mit 10 bis 20 kg N/ha•a angegeben). [alle Angaben nach UVS]<br />
12<br />
Für die Analyse wurde auf eine Differenzenkarte der Gesamtbelastung Planungsfall 2020 zu Prognosenullfall<br />
2020 zurückgegriffen (vgl. UVS).<br />
<strong>Verträglichkeitsbetrachtung</strong> <strong>NATURA</strong> <strong>2000</strong>, Stand 11.07. 2006 20