Systematische Softwareauswahl für das Baunebengewerbe - MECK
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1.4 Entwicklung eines<br />
Auswahlverfahrens<br />
Für die erfolgreiche Auswahl des geeigneten IS<br />
bedarf es eines im Vorfeld ausgiebig geplanten<br />
Verfahrens, welches unter Rücksicht auf die verfügbaren<br />
Unternehmensressourcen <strong>das</strong> Projekt<br />
über alle Phasen hinweg strukturiert und transparent<br />
gestaltet. Diese Transparenz ist vor allem<br />
im Hinblick auf die anstehende Entscheidung<br />
<strong>für</strong> ein IS relevant, da die Führungsebene einen<br />
nachvollziehbaren Vergleich konkurrierender<br />
Produkte unter Anwendung strukturierter Methoden<br />
<strong>für</strong> ihre Entscheidungsfindung benötigt.<br />
Das Auswahl- und Implementierungsverfahren<br />
<strong>für</strong> IS wurde in der Literatur allgemein und auch<br />
branchenspezifisch behandelt. Dabei fällt auf,<br />
<strong>das</strong>s alle Abhandlungen <strong>das</strong> Verfahren in einzelne<br />
Phasen unterteilen. Die Unterteilung ist,<br />
abhängig von den Autoren, zwar stark abweichend,<br />
aber aufbauend auf diesen Ausarbeitungen<br />
lässt sich <strong>das</strong> Auswahlverfahren grob in drei<br />
Phasen einteilen. Abbildung 1 zeigt diese mögliche<br />
Einteilung, auf derer Basis die folgenden<br />
Phasen beschrieben werden.<br />
Analyse und Konzeption<br />
In der ersten Phase eines Auswahlprojektes sollte<br />
die zentrale Frage nach den Zielen gestellt<br />
werden. Die Ziele, die mit der Einführung eines<br />
neuen IS erreicht werden sollen, müssen zu Beginn<br />
abgesteckt werden, um eine Kontrollfunktion<br />
während der Laufzeit zu erreichen.<br />
Wird während der späteren Implementierung eine<br />
Abweichung von der Zielsetzung festgestellt,<br />
muss nachvollziehbar sein, warum diese auftritt,<br />
ob sie in einem vertretbaren Rahmen liegt, eventuell<br />
sogar vorteilhaft ist oder einer Nachbesse-<br />
rung bedarf. Die verfolgten Ziele können unterschiedlicher<br />
Natur sein. Zum Einen spielen Faktoren<br />
des operativen Geschäfts bei der Zielsetzung<br />
eine Rolle, wie die Verbesserung des Bedienkomforts,<br />
eine erhöhte Standardisierung der<br />
Arbeitsabläufe oder Konsolidierung von unterschiedlichen<br />
Systemen. Zum Anderen findet die<br />
strategische Planung der Führungsebene beispielsweise<br />
mit den klassischen Zielen des Unternehmenswachstums,<br />
Personalkostenreduktion<br />
oder intensiveren Kundenbindung Berücksichtigung.<br />
Da <strong>das</strong> Erreichen der strategischen Ziele<br />
nur schwer quantifizierbar ist und ein Erfolg<br />
häufig zeitlich verzögert eintritt, sind diese Anforderungen<br />
besonders intensiv zu betrachten.<br />
Es ist an dieser Stelle sinnvoll, die strategischen<br />
Ziele über eine Umsetzung auf operativer Ebene<br />
zu definieren, um die Einhaltung verfolgen zu<br />
können.<br />
Sind die Ziele des Projektes definiert, wird der<br />
Projektplan weiter detailliert, um Restriktionen<br />
<strong>für</strong> Zeit und Budget vorzugeben. Die Planung<br />
vorab ist sinnvoll, um den Teilnehmern der<br />
Auswahlphase später eine überschneidungsfreie<br />
Zeitplanung zu ermöglichen und einen festen<br />
Terminrahmen vorzugeben. Zusätzlich wird ersichtlich,<br />
wann Entscheidungen getroffen werden<br />
müssen, Investitionen anstehen und Änderungen<br />
im Unternehmensablauf notwendig werden.<br />
Diese Meilensteine des Projekts sind realistisch,<br />
aber knapp einzuplanen, um unnötige<br />
Verzögerungen zu verhindern. Bei der ersten<br />
Grobplanung sollten auch eventuelle Ausstiegsszenarien<br />
definiert werden, die einen kompletten<br />
Abbruch oder eine Verschiebung des Planes zur<br />
Folge haben.<br />
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