Systematische Softwareauswahl für das Baunebengewerbe - MECK
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Marktsondierung<br />
Ist der in der Analyse- und Konzeptionsphase<br />
entwickelte Anforderungskatalog vollständig<br />
ausgearbeitet, die Prozesslandschaft modelliert<br />
und ein Bewertungsverfahren aufgestellt, kann<br />
der Vergleich der Anbieter beginnen. Um die<br />
erwähnte Zielsetzung zur Schonung der zeitlichen<br />
Ressourcen im Unternehmen zu erreichen,<br />
kann der Markt von Systemanbietern vorab gefiltert<br />
werden. Dabei hilft der in der ersten Phase<br />
erarbeitete Anforderungskatalog mit seinen definierten<br />
K.O.-Kriterien. Eine schematische Darstellung<br />
des Sondierungsvorgangs zeigt Abbildung<br />
3:<br />
Abbildung 3: Marktsondierung, schematisch<br />
Zu Beginn der Marktsondierung wird eine komplette<br />
Marktübersicht unter Zuhilfenahme sämtlicher<br />
verfügbaren Quellen aufgestellt. Dabei<br />
sind vorrangig <strong>das</strong> Internet als Informationsmedium,<br />
der Austausch mit Geschäftspartnern und<br />
marktbegleitenden Unternehmen der gleichen<br />
Branche sowie die Erfahrung des Projektleiters<br />
zu nennen. Auch Fachliteratur <strong>für</strong> <strong>das</strong> eigene<br />
Gewerbe oder spezieller Businessanwendungen<br />
helfen bei der Zusammenstellung der Übersicht.<br />
Spezielle Datenbanken, in denen sich Softwarehersteller<br />
mit dem Funktionsumfang ihrer Produkte<br />
eintragen, schaffen außerdem einen Überblick<br />
über die Marktsituation<br />
Je nach Branche können hierbei in erster Instanz<br />
durchaus über 100 Anbieter in der Übersicht<br />
aufgeführt sein, die ihre Produkte als zweck-<br />
dienlich <strong>für</strong> den Einsatz im Unternehmen anpreisen.<br />
Nach dem ersten, groben Überblick<br />
zeichnet sich in der Regel eine Tendenz ab, welche<br />
Kategorie von Anbietern in die nähere Wahl<br />
kommt. Man unterscheidet hierbei, wie in Kapitel<br />
2.1 erwähnt, zwischen Anbietern von Individualsoftware<br />
und SAS, die wiederum branchenneutral<br />
oder branchenspezifisch sein kann.<br />
Durch den Vergleich des Funktionsumfangs der<br />
Anbieter mit den eigenen K. O.-Kriterien lässt<br />
sich eine Reduzierung der Anbieterliste erreichen.<br />
In der Regel bleiben nach dieser zwischen<br />
fünf und 15 Anbieter übrig, welche die Kernanforderungen<br />
des Unternehmens im Standardumfang<br />
umsetzen können. Zu beachten ist hierbei,<br />
<strong>das</strong>s die Vergleichbarkeit gewährleistet bleibt.<br />
Vom Anbieter versprochene Funktionen oder<br />
Anpassungen sollten in dieser Phase noch keine<br />
Berücksichtigung finden, da ein System nahe<br />
dem Standard des Anbieters entsprechend und<br />
auf die eigenen Prozesse passende Software<br />
wünschenswert ist. Die nach dieser Vorauswahl<br />
verbleibenden Anbieter werden aufgefordert,<br />
ihrerseits eine Einschätzung zum Erfüllungsgrad<br />
der Anforderungen abzugeben. Auch hier sind<br />
der Anforderungskatalog und die Prozesslandschaft<br />
den Anbietern als Leitfaden anzusehen,<br />
nach denen die softwareanbieterseitigen Einschätzungen<br />
begründet werden müssen. In dieser<br />
Phase können auch zur Erfüllung eventuelle<br />
Anpassungen zugelassen werden, da diese nicht<br />
mehr die Kernanforderungen des Unternehmens<br />
berühren sollten. Um die Aussagen der Anbieter<br />
zu bestätigen, empfehlen sich Präsentationen im<br />
Rahmen des Kernteams, um einen ersten Eindruck<br />
(sog. Look & Feel) der Software zu bekommen<br />
und anhand des vorab erarbeiteten Bewertungsschemas<br />
die verbleibenden Anbieter in<br />
eine eindeutige Rangfolge zu bringen. Der hinterlassene<br />
Eindruck über die Professionalität des<br />
Anbieters sollte auch Grundlage <strong>für</strong> die Auswahl<br />
sein, da dies ein wichtiger Indikator <strong>für</strong> die<br />
Kompetenz im späteren Projektverlauf ist.<br />
Da trotz des hohen Stellenwertes eines IS auch<br />
die Kosten bei der Entscheidungsfindung eine