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Systematische Softwareauswahl für das Baunebengewerbe - MECK

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12<br />

Entscheidung<br />

Um einen Softwareanbieter auszuwählen, muss<br />

<strong>das</strong> Projektteam eine Vorlage <strong>für</strong> die Entscheidung<br />

zusammenstellen. In diesem letzten Abschnitt<br />

des Auswahlprozesses sollten genug Daten<br />

der Lösungen aus der Endauswahl vorliegen,<br />

um der Führungsebene einen objektiven Vergleich<br />

der Funktionalitäten sowie der finanziellen<br />

Auswirkungen darlegen zu können. Eine begründete<br />

Empfehlung erleichtert die Auswahl,<br />

da Vor- und Nachteile dieser Lösung als Leitfaden<br />

zum Vergleich dienen.<br />

Die Auswertungen der Kompetenzteams aus der<br />

letzten Präsentationsrunde bieten die Grundlage<br />

zur Bewertung der Funktionalität. Die individuellen<br />

Einschätzungen der Prozessunterstützung<br />

in den vorgeführten Lösungen liefern Anhaltspunkte,<br />

ob die Lösung zum Unternehmen passt<br />

und welche Änderungen erforderlich werden<br />

könnten. Da es sich empfiehlt, unter Berücksichtigung<br />

der Folgekosten, so nah wie möglich am<br />

Standard einer Software zu bleiben, sollten an<br />

dieser Stelle auch Überlegungen stattfinden, seine<br />

Abläufe weiter an die Software anzupassen.<br />

Dabei sind die Auswirkungen auf den kompletten<br />

Prozessablauf zu berücksichtigen und finanziell<br />

zu bewerten.<br />

Aus betriebswirtschaftlicher Sicht müssen <strong>für</strong><br />

die Entscheidung alle Kostenfaktoren berücksichtigt<br />

werden. Die bereits eingangs Kapitel 2<br />

erläuterten Posten müssen hier<strong>für</strong> näher beziffert<br />

und vergleichbar zusammengestellt werden.<br />

Bei den Lizenzkosten ist besonders auf die Art<br />

der Lizenzierung zu achten. Werden nur sich<br />

gleichzeitig im System befindliche Nutzer lizenziert<br />

(sog. „Concurrent User“ oder „Floating License“)<br />

erfordert dies eine Analyse des Nutzungsverhaltens,<br />

bietet aber auch Potential zur<br />

Kostenersparnis gegenüber Named-User Lizenzmodellen,<br />

bei denen eine Lizenz pro Gerät<br />

oder Nutzer unabhängig von der zeitlichen Nutzung<br />

benötigt wird. Des Weiteren ist zu differenzieren,<br />

ob die Lizenzierung <strong>für</strong> alle Funkti-<br />

onsbereiche gilt, oder ob einzelne Module lizenziert<br />

werden.<br />

Bei den geplanten Schulungskosten sind sowohl<br />

die Ausgaben <strong>für</strong> die externen Referenten, als<br />

auch die Arbeitszeit der eigenen Mitarbeiter mit<br />

einzukalkulieren. Um den Zeitraum der Schulungen<br />

zu verkürzen können mehr Schulungstage<br />

durch die Berater des Anbieters abgefordert<br />

werden. Bei steigender Nutzeranzahl bietet sich<br />

auch eine stufenweise Schulung an, bei der erst<br />

Key User tiefgehende Schulungen zu dem Produkt<br />

erhalten, die sie dann hausintern an die<br />

restlichen Mitarbeiter weitergeben. Der Projektplan<br />

verlängert sich dadurch zwar im Gegensatz<br />

zu einer kompletten, externen Schulung, die<br />

Kosten werden aber reduziert.<br />

Starke Differenzen zwischen den Anbietern erfordern<br />

Klärungsbedarf, da versteckte Kosten zu<br />

be<strong>für</strong>chten sind. Anhaltspunkte zur Aufdeckung<br />

dieser versteckten Kosten sind neben den erwähnten<br />

Posten auch die Stammdatenmigration,<br />

Anfahrtskosten, Spesen und spezielle Datenbanklizenzen.<br />

Für den technischen Betrieb der<br />

Lösung sind auch Hardwarekosten oder Erweiterungen<br />

der Netzstruktur zu berücksichtigen.<br />

Die gesamten Kosten müssen nach dem Prinzip<br />

der TCO sowohl <strong>für</strong> die Erstinvestition als auch<br />

<strong>für</strong> die periodischen Zahlungen erfasst werden.<br />

Als Alternative können hier auch Optionen zur<br />

Miete oder Leasing in Betracht gezogen werden.<br />

Auf Grundlage der funktionalen Bewertung und<br />

der betriebswirtschaftlichen Daten kann eine<br />

Entscheidungsmatrix mit gewichteten Kriterien<br />

zusammengestellt werden.<br />

In dieser letzten Phase sind Verhandlungen mit<br />

den Anbietern erforderlich, um letzte Differenzen<br />

des vom Projektteam empfohlenen Produktes<br />

im Vergleich zu den Konkurrenzprodukten<br />

auszugleichen und günstige Projektpreise zu erzielen.<br />

Nachdem eine interne Entscheidung gefallen<br />

ist, welches Produkt zum Einsatz kommen<br />

soll, müssen alle Details der Implementierung<br />

vertraglich festgehalten werden, um <strong>für</strong> beide<br />

Parteien Rechtssicherheit zu schaffen. Sind in-

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