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special - Carl Zeiss

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36<br />

In einer Sternwarte werden mit<br />

Hilfe von Fernrohren und Teleskopen<br />

tatsächliche Himmelsobjekte<br />

beobachtet.<br />

Fernrohr oder<br />

Teleskop<br />

Das Wort Teleskop (griechisch tele –<br />

fern und skopein – betrachten) war<br />

früher gleichbedeutend mit Fernrohr.<br />

Allgemein gilt der im westfälischen<br />

Wesel geborene, aber bereits in jungen<br />

Jahren nach Holland ausgewanderte<br />

Brillenmacher Hans Lippershey<br />

(1570-1619) als Erfinder. Neuere, sorgfältige<br />

Recherchen weisen aber auf<br />

Leonardo da Vinci als eigentlichen Erfinder<br />

des Teleskops hin: Er baute<br />

und benutzte ein optisches Gerät,<br />

mit geringer Vergrößerung aber von<br />

ähnlichem Prinzip wie das der von<br />

Lippershey und Galilei.<br />

Die Entwicklung des eigentlichen<br />

astronomischen Fernrohrs wird dem<br />

deutschen Astronomen Johannes<br />

Sir Arthur Stanley Eddington<br />

(1882-1944)<br />

erkannte als einer der ersten Physiker die<br />

Bedeutung von Einsteins Relativitätstheorie:<br />

Bei der Sonnenfinsternis-Expedition<br />

auf die Vulkaninsel Principe im Golf<br />

von Guinea, wurde am 29. Mai 1919 nachgewiesen,<br />

dass – wie von der allgemeinen<br />

Relativitätstheorie postuliert – Licht von<br />

großen Massen abgelenkt wird.<br />

Sternwarteninstrumente<br />

Berühmte Astronomen<br />

Kepler (1571-1630) zugeschrieben,<br />

weshalb man bis heute vom Keplerschen<br />

Fernrohr spricht. Im Unterschied<br />

zum Galileischen Fernrohr benutzt<br />

das Keplersche Fernrohr als<br />

Okular eine bikonvexe Linse. Dieses<br />

Teleskop entwirft auf dem Kopf stehende<br />

Bilder. Alle heutigen Linsenteleskope<br />

– vom Amateurinstrument<br />

bis zum professionellen Sternwartengerät<br />

– beruhen auf dem Keplerschen<br />

Fernrohrprinzip. Da die Bilderzeugung<br />

bei dieser Teleskopart auf Brechung<br />

(„Refraktion“) beruht, spricht man<br />

auch von einem „Refraktor“.<br />

Spiegelteleskop<br />

Ein Spiegelteleskop ist ein Fernrohr,<br />

bei dem der wesentliche Teil der Optik<br />

aus spiegelnden Elementen – aus<br />

einem Hauptspiegel und einem Fangspiegel<br />

– besteht. Der Fangspiegel<br />

lenkt das Licht in Richtung Okular,<br />

Fotoplatte, Film oder digitalen Empfänger<br />

ab, wo es vor der Aufnahme<br />

normalerweise durch Farbfilter für<br />

Edwin Powell Hubble (1889-1953)<br />

wies 1923 am Mount-Wilson-Observatorium<br />

nach, dass der Andromedanebel<br />

M31 weit außerhalb unserer Milchstraße<br />

liegt. Aufgrund der räumlichen Verteilung<br />

anderer Galaxien, sowie ihrer im Spektrum<br />

nachweisbaren Rotverschiebung, ergab<br />

sich Hubbles bekanntester Beitrag zur<br />

Astronomie: Die Entdeckung der Expansion<br />

des Weltalls. Die Größe, welche diese<br />

Expansion beschreibt, wird ihm zu Ehren<br />

die Hubble-Konstante genannt.<br />

Bilder oder Spektrografen zur Spektralanalyse<br />

geschickt wird. Große<br />

Spiegel fangen mehr Licht ein: Die erreichbare<br />

scheinbare Helligkeit/ Grenzgröße<br />

noch messbarer Himmelsobjekte<br />

liegt bei diesen Spiegelteleskopen<br />

höher und gewährleisten einen<br />

noch tieferen Blick ins Weltall.<br />

Wegen der Beugung des Lichts ist<br />

das Auflösungsvermögen eines Spiegelteleskops<br />

begrenzt. Ein punktförmiges<br />

Beobachtungsobjekt (Stern)<br />

wird nicht etwa als Punkt abgebildet,<br />

sondern als Beugungsscheibchen.<br />

Um Bildfehler zu verringern, müssen<br />

die Spiegel sehr präzise bearbeitet<br />

werden. Das Schleifen und Polieren<br />

der Spiegel erfolgt auf 1/4 bis 1/20<br />

der Licht-Wellenlänge, also mit Genauigkeiten<br />

von 150 bis 30 Nanometer.<br />

Zusätzlich werden Teleskope fernab<br />

menschlicher Siedlungen in trockenen<br />

Regionen auf hohen Bergen gebaut,<br />

da die Bildqualität von Staub,<br />

dem Streulicht von Städten (Lichtverschmutzung)<br />

und dem Gehalt der<br />

Luft an Wasserdampf beeinflusst.<br />

Innovation 16, <strong>Carl</strong> <strong>Zeiss</strong> AG, 2005

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