special - Carl Zeiss
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Beam me up<br />
58<br />
„Scotty, beam me up!“ In der Welt<br />
des Science-fiction ist es schon in<br />
den 1970er Jahren Wirklichkeit geworden.<br />
Immer wenn es am Ende<br />
der Galaxy für die Crew der Enterprise<br />
brenzlig wurde, genügte<br />
ein kurzer Befehl und Captain Cirk<br />
und seine Crew verschwanden im<br />
glitzernden Nichts, um im selben<br />
Augenblick weit entfernt wieder<br />
aufzutauchen.<br />
Diese fantastische Vorstellung ist für<br />
einen kleinen unscheinbaren Wurm<br />
inzwischen zur Realität geworden.<br />
C. elegans, ein nur 1 mm großer Nematode<br />
der sich normalerweise eher<br />
in der Erde verbirgt, ist nun der Enterprise<br />
Crew gefolgt. Das als Laser<br />
Microdissection and Pressure Catapulting<br />
(LMPC) bezeichnete Verfahren<br />
ermöglicht es, einen einzelnen,<br />
mehrzelligen Organismus kontaktfrei<br />
entgegen der Schwerkraft lebend aus<br />
seiner Umgebung heraus zu „beamen“<br />
und eröffnet dadurch völlig<br />
neue Möglichkeiten z.B. im Bereich<br />
der Isolierung von Lebendzellen.<br />
Kontaktfreie<br />
Isolierung<br />
Intakte Organismen können völlig<br />
kontaktfrei isoliert werden, ohne deren<br />
Vitalität zu beeinflussen. Dieser<br />
Prozess kennzeichnet den Durchbruch<br />
in modernen, auf Laser basierenden,<br />
Isolationsmethoden und ermöglicht,<br />
eine vollständig kontaminationsfreie<br />
Präparation von reinen<br />
und homogenen Proben zu erhalten.<br />
Morphologisch exakt definiertes Ausgangsmaterial<br />
z.B. aus Gewebeproben<br />
verschiedenster Applikationsfelder<br />
der Medizin, Biotechnologie, Krebsforschung<br />
oder pharmazeutischen<br />
Forschung ist eines der anspruchsvollsten<br />
Aufgaben in der genomischen<br />
und proteomischen Forschung.<br />
Transferprozess<br />
Die verwendeten Laser – ein pulsierender<br />
UV-Laser zum Schneiden und<br />
ein kontinuierlich emittierender Infrarot-Laser<br />
für optisches Trapping –<br />
können an ein Mikroskop angekoppelt<br />
und mit Hilfe eines Objektivs mit<br />
hoher numerischer Apertur zu einer<br />
minimalen Punktgröße fokussiert werden.<br />
Spezielle Linsen- und Spiegel-<br />
Halterungen stellen sicher, dass das<br />
Laserlicht parallel zur optischen Achse<br />
des Lichtmikroskops verläuft und<br />
dass der Laser-Fokus während des Arbeitens<br />
stabil an seiner vorgegebenen<br />
Position bleibt: präzise Laser-Mikromanipulation<br />
mit höchst möglicher<br />
Bearbeitungsgenauigkeit von unter<br />
1µm werden erreicht.<br />
Der Energie-Transfer reicht aus zur<br />
exakten Fragmentierung ohne einen<br />
Kontakt zur Probe. Da dieser Prozess<br />
sehr schnell ohne jeglichen Hitze-<br />
Transfer abläuft, werden anhängendes<br />
biologisches Material oder Biomoleküle,<br />
wie DNA, RNA oder Proteine<br />
außerhalb des Fokus, nicht beeinflusst.<br />
Nach dem Schneideprozess<br />
wird der ausgewählte Bereich durch<br />
einen einzelnen Laser-Puls von der<br />
Objektoberfläche isoliert. Die Probe<br />
kann mehrere Millimeter gegen die<br />
Schwerkraft direkt in ein Auffanggefäß<br />
transportiert werden.<br />
www.palm-microlaser.com<br />
Innovation 16, <strong>Carl</strong> <strong>Zeiss</strong> AG, 2005