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special - Carl Zeiss

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Bild 4:<br />

Schematische Darstellung<br />

eines Datenkubus,<br />

der durch Umordnen der<br />

aus dem CCD-Bild extrahierten<br />

Spektren generiert<br />

werden kann: als Resultat<br />

erhält man einen Würfel<br />

mit zwei Ortskoordinaten<br />

und einer Wellenlängenachse.<br />

Den Kubus kann man<br />

als Stapel von Bildaufnahmen<br />

über das im Linsenarray<br />

abgetastete Gesichtsfeld<br />

betrachten, die alle bei<br />

unterschiedlicher Wellenlänge<br />

belichtet wurden.<br />

Bild 5:<br />

Schnittbild der PMAS<br />

Spektrographenoptik<br />

(unten: das Gesamtsystem<br />

in der von Kollimator- und<br />

Kameraachse aufgespannten<br />

Dispersionsebene; oben:<br />

Kollimatorobjektiv in einem<br />

Schnitt senkrecht dazu).<br />

6<br />

Das Potsdamer<br />

Multi-Apertur<br />

Spektrophotometer<br />

Mit der Konzeption für das erste AIP-<br />

Instrumentierungsprojekt startete ein<br />

ambitioniertes Projekt, das nichts weniger<br />

anstrebte, als den Bau des weltweit<br />

leistungsfähigsten 3D-Spektrographen<br />

im Spektralbereich vom nahen<br />

UV (350 nm) bis zum nahen IR<br />

(1000 nm), d.h. im dem spektralen<br />

Fenster, innerhalb dessen die Atmosphäre<br />

für bodengebundene Beobachtungen<br />

durchsichtig ist. Gleichzeitig<br />

wurde eine optimale Sensitivität<br />

angestrebt, um das Instrument für<br />

die Beobachtung schwächster Quellen<br />

konkurrenzfähig zu machen. Für das<br />

optische System konnte nur Hochleistungsoptik<br />

in Frage kommen (Anforderungen<br />

siehe Kasten). Partner für<br />

die Entwicklung der Optik des PMAS<br />

Faserspektrographen, der als die zentrale<br />

und wichtigste optische Baugruppe<br />

das Gesamtverhalten des Instruments<br />

dominiert, war <strong>Carl</strong> <strong>Zeiss</strong>.<br />

Das Optikdesign des Faserspektrographen<br />

(Bild 5) entwarf Uwe Laux, Weimar.<br />

Das Startdesign beruhte auf der<br />

Annahme von Katalogangaben wie<br />

Brechzahl und Linsenradius. Eine dreistufige<br />

Optimierung erfolgte im Zuge<br />

der Materialbeschaffung sowie Fertigung<br />

und Integration des Systems:<br />

Nach der Beschaffung der von<br />

SCHOTT gelieferten optischen Gläser<br />

wurde mit den individuell für jeden<br />

Rohling gemessenen Schmelzenbrechzahlen<br />

eine Schmelzenrechnung<br />

durchgeführt. Schließlich wurde nach<br />

Herstellung und Prüfung der Einzellinsen<br />

mit den gemessenen Ist-Radien<br />

und Dicken eine dritte Optimierung<br />

durchgeführt, in der durch Anpassung<br />

der Schnittweiten, also eine mechanische<br />

Nachoptimierung, die kritischen<br />

Systemparameter auf optimale<br />

Werte eingestellt wurden.<br />

Der geplante Einsatz am Teleskop<br />

erhöhte die Anforderungen an PMAS<br />

nochmals. Wichtig war hierbei der<br />

Erhalt der spezifizierten Bildstabilität<br />

unter beliebigen geometrischen Lagen<br />

(Schwenken des Teleskops) sowie<br />

in dem extrem weiten Temperaturbereich<br />

von -20 ° bis +20 ° C. Das<br />

schließlich von <strong>Carl</strong> <strong>Zeiss</strong> hergestellte<br />

und komplett integrierte System besteht<br />

aus einem refraktiven Kollimator-<br />

und einem refraktiven Kameraobjektiv.<br />

Profitiert hat das Projekt im<br />

1<br />

2<br />

besonderen Maße von der Erfahrung<br />

im Bau von Apochromaten für astronomische<br />

Refraktorobjektive, vom<br />

Know-how in der Herstellung von<br />

Asphären und von lithographischen<br />

CaF 2-Objektiven. Im Ergebnis wurde<br />

1999 nach einer umfangreichen Prüfserie<br />

(Bild 6, 7) ein System ausgeliefert,<br />

das als weltweit einmalig gilt<br />

und mit der Entwicklung von PMAS<br />

eine kritische Komponente mit exzellenten<br />

Leistungsdaten zur Verfügung<br />

stellt.<br />

Einsatz am Calar Alto<br />

Observatorium<br />

Im Mai 2001 wurde PMAS am 3,5 m<br />

Teleskop am Calar Alto Observatorium<br />

erstmals zum Einsatz gebracht<br />

(Bild 8). Dieses vor 30 Jahren von <strong>Carl</strong><br />

<strong>Zeiss</strong> entwickelte Teleskop verkörpert<br />

noch heute einen bedeutsamen technologischen<br />

Entwicklungsschritt insofern,<br />

als hier zum ersten Mal die von<br />

Schott eigens für die Astronomie entwickelte<br />

Glaskeramik ZERODUR zum<br />

Einsatz gekommen ist – ein Paradebeispiel<br />

für einen erfolgreichen Technologietransfer<br />

aus der Grundlagenforschung.<br />

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Innovation 16, <strong>Carl</strong> <strong>Zeiss</strong> AG, 2005

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