special - Carl Zeiss
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slithographie<br />
Die innovative<br />
Nanostrukturierungstechnologie<br />
EBID<br />
Bei Arbeiten zur verkleinernden Elektronenprojektion<br />
(Tübingen 1971,<br />
Darmstadt 1984) wurde klar, der<br />
Wunsch nach Hochauflösung in der<br />
Elektronenstrahl-Lithographie geht auf<br />
Kosten der Empfindlichkeit des Registrierverfahrens.<br />
Die höchste Auflösung<br />
ist erreichbar, wenn kleine Moleküle<br />
zur Registrierung durch direkte Metallisierungsdeposition<br />
verwendet werden.<br />
Bei der Nanostrukturierungstechnologie<br />
EBID (Elektron Beam Induced<br />
Deposition) wird ein Molekülstrahl<br />
aus organometallischen Molekülen<br />
auf das Substrat im Vakuum gerichtet.<br />
Die dort adsorbierten Moleküle<br />
werden durch den auf wenige Nanometer<br />
Durchmesser fokussierten Elektronenstrahl<br />
mit einem Energieeintrag<br />
mit bis zu 2 MW/cm 2 Energie-<br />
Innovation 16, <strong>Carl</strong> <strong>Zeiss</strong> AG, 2005<br />
dichte zerschlagen. Aus den Molekülbruchstücken<br />
und Atomen wachsen<br />
dann in wenigen Minuten 3-dimensionale<br />
Deponate. Da Moleküle einzeln<br />
verwendet werden, ist das Verfahren<br />
1 Million Mal langsamer als die<br />
herkömmliche Lack-Elektronenstrahl-<br />
Lithographie.<br />
Untersucht wurde die Nanostrukturierung<br />
durch Direktschreiben mit<br />
der Einzelstrahl-Lithographie am IBM<br />
T.J. Watson Research Center, USA,<br />
sowie mit der Elektronen-Schattenprojektion<br />
und der verkleinernden<br />
Elektronen-Projektion an der TU Darmstadt.<br />
Die Elektronen-Schattenprojektion<br />
ist heute als EPL Electron Projection<br />
Lithography bekannt. Weitere<br />
grundlegende Untersuchungen und<br />
erste Anwendungen entstanden mit<br />
dem Einzelstrahl-Depositions- und Ätz-<br />
Verfahren am Forschungszentrum der<br />
Deutschen Telekom FTZ.<br />
2<br />
<strong>special</strong><br />
Rapid Prototyping<br />
mit EBID<br />
Rapid-Prototyping-Verfahren sind<br />
Fertigungsverfahren, die das Ziel<br />
haben, vorhandene Konstruktionsdaten<br />
möglichst ohne manuelle<br />
Umwege direkt und schnell in Werkstücke<br />
umzusetzen. Die unter dem<br />
Begriff des Rapid Prototyping seit<br />
den 1980er Jahren bekannt gewordenen<br />
Verfahren sind in der Regel<br />
Urformverfahren, die das Werkstück<br />
schichtweise aus formlosem oder<br />
formneutralem Material unter Nutzung<br />
physikalischer und/oder chemischer<br />
Effekte aufbauen.<br />
Im Auftrag von Corning Inc.,<br />
USA, baute ein Forschungsteam der<br />
Deutschen Telekom AG ab Herbst<br />
1997 eine Rapid Prototyping Technik<br />
von Spektralfiltern basierend auf<br />
photonischen Kristallstrukturen auf.<br />
Photonische Kristalle sind 3-dimensionale<br />
periodische dielektrische<br />
Strukturen in EBID-Technik aufgebaut<br />
aus Stäben mit Durchmessern von<br />
1/5 der Wellenlänge und im Abstand<br />
von 1/3 der Wellenlänge. Das Infrarot-Licht<br />
der Telekommunikation mit<br />
1,5 µm Wellenlänge erfordert für ein<br />
PC-Filter rund 80 Stäbe mit 0.5 µm<br />
Stab-Abstand, 0.3 µm Dicke und<br />
2 µm Höhe, die aus einem Material<br />
mit möglichst hoher Brechzahl gefertigt<br />
sind (n > 2,8). Das Team entwickelte<br />
und patentierte die Herstellung<br />
von photonischen Kristallen (PC)<br />
und anderen Bauelementen der miniaturisierten<br />
planaren Optik mit Hilfe<br />
der EBID-Technologie. Spektralfilter<br />
(3 µm x 3 µm) wurden mit einer<br />
Bauzeit von nur 40 Minuten gefertigt<br />
und wiesen Nanometer-Präzision in<br />
Wellenleiter-Messstrukturen auf.<br />
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