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Daten und Fakten - Kommunale Immobilien Jena

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16<br />

Interviews<br />

Rainer Korte,<br />

Referent IKO-Netz,<br />

<strong>Kommunale</strong> Gemeinschafts-<br />

stelle für Verwaltungsmanagement<br />

(KGSt)<br />

Frank Schenker (CDU),<br />

Bürgermeister <strong>und</strong><br />

Dezernent für Familie <strong>und</strong><br />

Soziales<br />

1. Welche Erwartungen hatten Sie vor fünf Jahren bei der Gründung von KIJ?<br />

Als eines der Gründungsmitglieder des Vergleichsrings Gebäudewirtschaft in Ostdeutschland (2002) ist<br />

KIJ bis heute Wegbegleiter der Kennzahlen- <strong>und</strong> Vergleichsarbeit in Ostdeutschland <strong>und</strong> b<strong>und</strong>esweit.<br />

Ich hatte die Erwartung <strong>und</strong> Hoffnung, dass mit Gründung der KIJ die klare Ausgestaltung der Beziehungen<br />

zwischen Nutzern <strong>und</strong> Gebäudewirtschaft, die Anwendung von Kennzahlen in der Steuerung<br />

<strong>und</strong> im Berichtswesen <strong>und</strong> die Ermittlung aller entstehenden Kosten in die Praxis umgesetzt werden, von<br />

der andere Kommunen lernen können.<br />

2. Wie sind diese Erwartungen erfüllt worden?<br />

Soweit ich von außen beurteilen kann, hat KIJ Ansätze (z. B. Mieter-Vermieter-Verhältnis) realisiert,<br />

die die Steuerung der kommunalen Gebäude erheblich erleichtern, die Finanzströme definieren <strong>und</strong><br />

damit transparenter machen. Dadurch können Ziele festgelegt <strong>und</strong> der Aufwand zu ihrer Erreichung<br />

dargestellt <strong>und</strong> bewertet werden, so dass f<strong>und</strong>ierte Entscheidungsgr<strong>und</strong>lagen im kommunalen Alltag<br />

vorliegen, die kommunalen Gebäude bzgl. Kosten, Qualität <strong>und</strong> Beitrag zur Daseinsvorsorge zu steuern.<br />

3. Welche Ziele sollte KIJ in den nächsten fünf Jahren verfolgen?<br />

Insgesamt wünsche ich, dass es gelingt, für sämtliche Gebäudenutzungen Ziele bzw. Vereinbarungen<br />

kennzahlengestützt zu definieren, die Zielerreichung mit Hilfe von Kennzahlen zu messen, auf der<br />

Basis von Schlüsselkennzahlen der Verwaltungsleitung <strong>und</strong> der Politik regelmäßig zu berichten <strong>und</strong><br />

ein Berichtswesen auf Kennzahlenbasis kontinuierlich im Alltag zu praktizieren. Ich wünsche mir, dass<br />

die Kosten der Gebäudebewirtschaftung klar ermittelt werden <strong>und</strong> damit rational entschieden werden<br />

kann, zu welchem „Preis“ KIJ die Gebäude der jeweils spezifischen Art für die kommunalen Aufgaben<br />

der Daseinsvorsorge bereitstellt.<br />

Aus Sicht des IKO-Netzes wünsche ich mir, dass KIJ weiterhin so intensiv <strong>und</strong> engagiert wie bisher<br />

die b<strong>und</strong>esweiten gebäudewirtschaftlichen Diskussionen <strong>und</strong> Projekte in der KGSt unterstützt <strong>und</strong><br />

an ihnen teilnimmt.<br />

1. Welche Erwartungen hatten Sie vor fünf Jahren bei der Gründung von KIJ?<br />

Genau wusste ich vor fünf Jahren nicht, was ein Eigenbetrieb KIJ leisten kann. Aber eines war für mich<br />

aus meiner früheren Erfahrung in der Stadtverwaltung wichtig: Baufachliche Aufgaben müssen von<br />

der inhaltlichen Arbeit der Stadtverwaltung getrennt werden.<br />

Als ich 1990 bis 1994 Dezernent für Bildung <strong>und</strong> Wissenschaft war, wurde ich immer sehr unruhig,<br />

wenn Aufträge <strong>und</strong> Rechnungen für bauliche Maßnahmen im fünf- bis sechsstelligen Bereich zu<br />

unterschreiben waren. Ich verhandelte mit dem damaligen Baudezernenten, Herrn Schulze, schulische<br />

Baumaßnahmen in seinem Dezernat zu bearbeiten, aber das war damals offensichtlich nicht zu<br />

leisten. Alle Fachdezernenten hatten auch die Verantwortung für die baulichen Veränderungen,<br />

<strong>und</strong> da gab es nach dem Zusammenbruch der DDR genug zu tun.<br />

2. Wie sind diese Erwartungen erfüllt worden?<br />

Es erfolgte konsequent die gr<strong>und</strong>sätzliche Trennung von inhaltlichen Aufgaben der Fachdezernate<br />

<strong>und</strong> baufachlicher Verantwortung. Bemerkenswert sind die Effizienz <strong>und</strong> die Qualität der Ergebnisse.<br />

Besonders im Bereich der schulischen Baumaßnahmen kann ich das gut beurteilen. Die äußeren Bedingungen<br />

für das Lernen <strong>und</strong> Lehren wurden erheblich verbessert. Neben der baufachlichen Tätigkeit<br />

konnte durch den Eigenbetrieb auch die Bewirtschaftung der <strong>Immobilien</strong> optimiert werden. Die gelungene<br />

Kooperation zwischen Nutzern, politisch Verantwortlichen, Baufachleuten <strong>und</strong> der Stadtverwaltung<br />

ist eine Voraussetzung für den Erfolg des Eigenbetriebes.<br />

3. Welche Ziele sollte KIJ in den nächsten fünf Jahren verfolgen?<br />

KIJ hat für die Entwicklung der Stadt <strong>Jena</strong> - besonders in der Wahrnehmung der Bürger - eine Bedeutung,<br />

die vor fünf Jahren nicht erwartet wurde. Eine hohe Verantwortung trägt der Eigenbetrieb bei der<br />

Gestaltung der Mietkosten. Alle sind sich einig, Sanierung <strong>und</strong> Ästhetik dürfen nicht zu einer Kostenstruktur<br />

führen, dass durch Mietbelastungen die Leistungsfähigkeit von Nutzern zu stark einschränkt<br />

wird. An der Kompatibilität des Dezernates Stadtentwicklung <strong>und</strong> des Eigenbetriebes KIJ muss weiter<br />

gearbeitet werden.

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