Daten und Fakten - Kommunale Immobilien Jena
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Staatliches Berufsschulzentrum Wirtschaft & Verwaltung <strong>Jena</strong><br />
„Karl-Volkmar-Stoy-Schule“<br />
Paradiesstraße 5<br />
Einzeldenkmal<br />
Das unter der Leitung des <strong>Jena</strong>er Architekten<br />
Ludwig Hirsch in den Jahren 1891/92 errichtete<br />
Schulgebäude beherbergte nach seiner Einweihung<br />
am 17.10.1892 <strong>Jena</strong>s erste Bürgerschule. Das Haus<br />
samt angeschlossener Sporthalle wurde an einem<br />
Ort erbaut, der bereits seit längerem für pädagogische<br />
Zwecke genutzt worden war. Zuvor hatte hier<br />
die „Johann-Friedrich-Schule“ gestanden, die erste<br />
Übungsschule des Pädagogischen Seminars der<br />
Universität <strong>Jena</strong> <strong>und</strong> eine der Wirkungsstätten des<br />
bedeutenden Pädagogen Karl Volkmar Stoy (1815-<br />
1885).<br />
In dem auch als „Paradiesschule“ bekannten Gebäude<br />
wurde 1990 das Staatliche Berufsschulzentrum<br />
Wirtschaft & Verwaltung <strong>Jena</strong> gegründet. 2002<br />
erhielt die Einrichtung den Namen jenes Mannes,<br />
dessen Wirken sich unter anderem die Einführung<br />
des Wandertages an deutschen Schulen verdankt.<br />
Seitdem heißt sie „Karl-Volkmar-Stoy-Schule“. Das<br />
Gebäude ist in weiten Teilen in seiner Originalsubstanz<br />
erhalten geblieben <strong>und</strong> auch deshalb als<br />
Einzeldenkmal in der Denkmalliste der Stadt <strong>Jena</strong><br />
eingetragen.<br />
Dr. Petra Zippel,<br />
Leiterin Denkmalamt<br />
im Fachdienst Stadtentwicklung<br />
Umfangreiche Sanierungsmaßnahmen<br />
Das Dach des Schulgebäudes <strong>und</strong> die Sporthalle mit<br />
den darin untergebrachten Toilettenanlagen wurden<br />
bereits in den Jahren 1994-2003 saniert. 2004<br />
erfolgten wichtige Umbauten zur Verbesserung des<br />
baulichen Brandschutzes.<br />
Für die denkmalgerechte Sanierung der Fassaden,<br />
die im August 2006 abgeschlossen werden konnte,<br />
standen Städtebaufördermittel zur Verfügung.<br />
Das Klinkermauerwerk wurde gesäubert, ergänzt<br />
<strong>und</strong> neu verfugt. Die Natursteingesimse wurden<br />
gesichert, aufwendig saniert <strong>und</strong> in Teilbereichen<br />
neu mit Kupfer verblecht. Die zwei Turmhauben,<br />
die ursprünglich die beiden Haupteingänge bekrönt<br />
hatten <strong>und</strong> schon längere Zeit nicht mehr vorhanden<br />
waren, konnten nach Originalzeichnungen<br />
rekonstruiert <strong>und</strong> dann neu aufgesetzt werden.<br />
Als die Stadt <strong>Jena</strong> im Oktober 2007 zum 15. Mal den<br />
jährlich verliehenen „<strong>Jena</strong>er Fassadenpreis“ vergab,<br />
wurde KIJ für die denkmalpflegerische Fassadensanierung<br />
an der Karl-Volkmar-Stoy-Schule eine<br />
Würdigung ausgesprochen.<br />
Wie würden Sie den Stellenwert der „Paradiesschule“ für<br />
das Stadtbild von <strong>Jena</strong> beschreiben?<br />
Sie markiert insbesondere für Autofahrer <strong>und</strong> Bahnreisende den<br />
Eingang zu <strong>Jena</strong>s Innenstadt. Sie ist stadtbildprägend sowohl<br />
durch ihre beeindruckende Baumasse, als auch durch die repräsentativ<br />
gestaltete Außenhülle mit den gebänderten Fassaden<br />
aus rotem <strong>und</strong> gelbem Klinker, den Schmuckformen, die der Renaissance<br />
<strong>und</strong> dem Barock entlehnt sind, gut proportionierten<br />
Natursteinarbeiten <strong>und</strong> aufwändig gestalteten Schieferdächern.