Daten und Fakten - Kommunale Immobilien Jena
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1. Welche Erwartungen hatten Sie vor fünf Jahren bei der Gründung von KIJ?<br />
Bei der Gründung des Eigenbetriebes stand für mich fest, dass dieser eine Kompromisslösung für eine<br />
wirtschaftliche Betätigung der Kommunen darstellt. Zum einen würden durch die Einnahmen aus der<br />
städtischen <strong>Immobilien</strong>bewirtschaftung <strong>und</strong> durch den Verkaufserlös der SWVG die dringend notwendigen<br />
Sanierungen an städtischen <strong>Immobilien</strong>, speziell Schulgebäuden, realisiert werden können, zum<br />
anderen hoffte man, eine klare Darstellung z. B. der Miet- <strong>und</strong> Nebenkosten der Verwaltung zu erhalten.<br />
Durch die organisatorische <strong>und</strong> finanzwirtschaftliche Verselbständigung sollte das Unternehmen<br />
nach kaufmännischen Gesichtspunkten geführt werden <strong>und</strong> trotzdem eine enge Verbindung zwischen<br />
Eigenbetrieb <strong>und</strong> Verwaltung gewahrt bleiben, so dass die Einheit der Kommunalverwaltung nicht in<br />
Frage gestellt wird, <strong>und</strong> eine ausreichende Kontrolle durch die Kommune durchaus sichergestellt sein<br />
könnte.<br />
2. Wie sind diese Erwartungen erfüllt worden?<br />
Meine Erwartungen sind erfüllt worden. KIJ hat eine gute Entwicklung genommen, was natürlich nicht<br />
ohne entsprechenden Einsatz der Beschäftigten <strong>und</strong> eine gute Personalstruktur gelungen wäre. KIJ ist<br />
der größte kommunale Auftraggeber für das Handwerk. Bei der Sanierung der städtischen Liegenschaften<br />
ist zwar noch eine Menge zu tun, aber es ist auch schon viel geschafft worden.<br />
3. Welche Ziele sollte KIJ in den nächsten fünf Jahren verfolgen?<br />
Die Sanierung <strong>und</strong> der Um- <strong>und</strong> Ausbau städtischer <strong>Immobilien</strong> werden in absehbarer Zukunft nicht<br />
mehr das Hauptbetätigungsfeld des Eigenbetriebes sein. Andere Wirtschaftsfelder sind zu erschließen.<br />
Hier könnte eine Chance in der Entwicklung <strong>und</strong> Vermarktung von städtischen Flächen liegen. Dieses<br />
Feld ist aber eng verzahnt mit der Stadtentwicklung, welche für mich die Lenkungsrolle übernehmen<br />
muss.<br />
1. Welche Erwartungen hatten Sie vor fünf Jahren bei der Gründung von KIJ?<br />
Ich war skeptisch. Die Konstruktion des Verkaufes der Städtischen Wohnungsgesellschaft an die Stadtwerke<br />
<strong>und</strong> die Finanzierung des Schulsanierungsprogramms über die Verkaufserlöse war so ein „rechte<br />
Tasche - linke Tasche - Geschäft“, dessen tatsächliches Funktionieren in der Praxis ich mir nur schwer<br />
vorstellen konnte.<br />
2. Wie sind diese Erwartungen erfüllt worden?<br />
Ich gebe zu, ich habe mich geirrt. KIJ ist eine einmalige Erfolgsgeschichte für <strong>Jena</strong> geworden.<br />
Der Eigenbetrieb hat nicht nur zahlreiche Schulen, Kindertagesstätten, Sportstätten <strong>und</strong> Verwaltungsgebäude<br />
in einer rekordverdächtigen Zeit <strong>und</strong> in beispielhafter Qualität saniert, sondern auch zu einer<br />
neuen Kultur <strong>und</strong> Qualität von öffentlicher Verwaltung geführt. KIJ agiert mit der Flexibilität eines<br />
privaten Unternehmens <strong>und</strong> bleibt dennoch ein verlässlicher Partner für Bürger <strong>und</strong> Vereine.<br />
Die klare Trennung zwischen dem <strong>Immobilien</strong>management <strong>und</strong> dem Handeln der Ämter hat einerseits<br />
zu klaren Kostenstrukturen geführt, aber auch dazu, dass sich die Fachbereiche zielgerichteter um ihre<br />
eigentlichen Aufgaben kümmern können. Überdies ist KIJ ein wichtiger Auftraggeber für die regionale<br />
Bauwirtschaft <strong>und</strong> damit ein Garant für Arbeitsplätze.<br />
3. Welche Ziele sollte KIJ in den nächsten fünf Jahren verfolgen?<br />
Zunächst muss das Ziel weiter verfolgt werden, das Schulsanierungsprogramm zu vollenden. Das hat<br />
oberste Priorität, zumal das Ende der Zahlungen der Stadtwerke bevorsteht. Eine Schlüsselfunktion für<br />
die Stadtentwicklung hat aber auch das Vorhaben, die Stadtverwaltung weiter Am Anger zu konzentrieren.<br />
Für Sozialamt, <strong>Jena</strong>rbeit <strong>und</strong> das Bürgeramt sollte auf dem Gr<strong>und</strong>stück in der Gerbergasse ein<br />
neues Gebäude errichtet werden. Diese Entscheidung hätte ganz sicher auch Einfluss auf die Entwicklung<br />
des benachbarten Inselplatzes.<br />
Jürgen Häkanson-Hall<br />
(Bürger für <strong>Jena</strong>),<br />
Vorsitzender des<br />
Finanzausschusses im<br />
Stadtrat<br />
Lutz Prager,<br />
Redaktionsleiter der<br />
Ostthüringer Zeitung (OTZ)<br />
in <strong>Jena</strong><br />
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