23.11.2012 Aufrufe

Daten und Fakten - Kommunale Immobilien Jena

Daten und Fakten - Kommunale Immobilien Jena

Daten und Fakten - Kommunale Immobilien Jena

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

20<br />

Interviews<br />

Thomas Stridde,<br />

Redakteur der Thüringer<br />

Landeszeitung (TLZ)<br />

in <strong>Jena</strong><br />

Marco Schrul<br />

(Bündnis 90/Die Grünen),<br />

Vorsitzender der Stadtratsfraktion<br />

1. Welche Erwartungen hatten Sie vor fünf Jahren bei der Gründung von KIJ?<br />

Insbesondere, dass die als „Königsdisziplin” neben vielen anderen Aufgaben vorab herausgestellte<br />

Sanierung der Schulen kein leeres Versprechen sein möge! Ein supersaniertes Büro – ob an privatwirtschaftlicher<br />

oder öffentlicher Arbeitsstelle – birgt in jedem Fall einen Hauch Kindesvernachlässigung,<br />

solange es auch nur noch eine nicht hergerichtete Schule oder auch nur einen baulich verschlamperten<br />

Kindergarten gibt. Würde man denn seinem eigenen Kind daheim das Zimmer mit der losen Tapete,<br />

dem bröckelnden Putz <strong>und</strong> dem zugigen Fenster zumuten? Punkt 2: Natürlich frohlockte auch der zum<br />

Steuerzahler-Heer gehörende Journalist, dass das Modell auf eine reale Kostenmiete hinauslaufen<br />

sollte, die jedes Amt zu begleichen habe. – Eine überfällige Gleichstellung gegenüber jedem anderen,<br />

der Räume, die nicht ihm gehören, für sich nutzt.<br />

2. Wie sind diese Erwartungen erfüllt worden?<br />

Ach KIJ! Was für eine Frage! Natürlich muss ich Dich in puncto Schulen loben! Ich weiß nicht, ob sich<br />

jemand findet, der das anders sieht. In diesem Punkte ist uns Zeitungsleuten der Gr<strong>und</strong>satz „Bad news<br />

are good news“ abhanden gekommen. Was die Kostenmieten angeht: Hier steht ja wohl die schlechte<br />

Nachricht, dass der Weg zum Ziel länger ist als erhofft. Ohne dass die Schuld etwa bei KIJ läge.<br />

3. Welche Ziele sollte KIJ in den nächsten fünf Jahren verfolgen?<br />

Die Eroberung der Köpfe, dass kommunale <strong>Immobilien</strong> ein kostbar’ Gut darstellen. Also ist Agit-Prop<br />

nötig, dass Verwaltungsleute <strong>und</strong> Politiker einsehen: Wir müssen mit den Räumen rationell umgehen.<br />

Der Kostenmietendruck <strong>und</strong> die Kostenvergleichbarkeit der <strong>Immobilien</strong> sind hier sicher wichtige Druckmittel.<br />

Punkt 2: KIJ, auch wenn Du sagst, Du machtest auf diesem Feld doch schon viel:<br />

Du kannst ruhig mal schauen, ob bei den Ausschreibungen nicht noch mehr <strong>Jena</strong>er Baubetriebe den<br />

Zuschlag erhalten können. Und: Kannst Du doch noch mal den Kunsthaus-Neubau am Engelplatz<br />

durchrechnen?<br />

1. Welche Erwartungen hatten Sie vor fünf Jahren bei der Gründung von KIJ?<br />

Meine Erwartungen waren geteilt: Einerseits habe ich mir eine effektivere Bewirtschaftung städtischer<br />

<strong>Immobilien</strong> <strong>und</strong> die Auflösung des Sanierungsstaus, insbesondere im Bereich der Schulen, erhofft,<br />

andererseits die Abnahme der Steuerungsmöglichkeiten für die Kommunalpolitik, insbesondere<br />

durch den Verkauf der städtischen Wohnungsgesellschaft (SWVG) an die Stadtwerke, befürchtet.<br />

Und steigende Mietkosten für Kitas, Vereine etc., die nicht voll durch erhöhte städtische Zuschüsse<br />

ausgeglichen werden.<br />

2. Wie sind diese Erwartungen erfüllt worden?<br />

Sowohl die positiven als auch die negativen Erwartungen haben sich erfüllt, wobei die positiven<br />

Effekte deutlich überwiegen. Hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang die effektive <strong>und</strong> innovative<br />

Arbeitsweise <strong>und</strong> das positive Arbeitsklima im Eigenbetrieb. Insgesamt halte ich den Weg, den wir mit<br />

KIJ gegangen sind, für eine gute Alternative zur Privatisierung dieses Bereiches. Bei einer Privatisierung<br />

wären die Abhängigkeiten wesentlich größer, <strong>und</strong> die Handlungs- <strong>und</strong> Steuerungsmöglichkeiten<br />

würden erheblich geringer ausfallen.<br />

3. Welche Ziele sollte KIJ in den nächsten fünf Jahren verfolgen?<br />

Ich wünsche KIJ <strong>und</strong> der Stadt zunächst eine wirtschaftliche Stabilisierung, insbesondere mit Blick auf<br />

den Wegfall der Teilerlöse aus dem SWVG-Verkauf. Zudem bin ich mir sicher, dass KIJ eine Vorreiterrolle<br />

im Bereich des Klimaschutzes einnehmen kann <strong>und</strong> wird. Gemeinsam sollten wir schauen, wie wir die<br />

Themen Energieeinsparung, Energieeffizienz <strong>und</strong> die Nutzung erneuerbarer Energien bei KIJ weiter<br />

voranbringen können.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!