Daten und Fakten - Kommunale Immobilien Jena
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Platzgestaltung Theaterplatz <strong>Jena</strong> /<br />
Tribüne für die Kulturarena<br />
Das heutige <strong>Jena</strong>er Theaterhaus ist nur das Fragment<br />
einer größeren Spielstätte, deren Zuschauerraum<br />
1987 abgerissen wurde. Da ein Neubau<br />
nicht zustande kam, blieb der so entstandene Platz<br />
zunächst leer. Seit 1992 verwandelt sich der vormals<br />
verwaiste Ort jedoch in jedem Sommer für sechs<br />
Wochen in die wichtigste Location der Stadt. Die<br />
„Kulturarena“ hält Einzug, eines der angesagtesten<br />
Theater-, Film- <strong>und</strong> vor allem Musik-Festivals in<br />
Thüringen. Allabendlich treffen sich dann hier bis zu<br />
3000 Besucher, um die täglich wechselnden Angebote<br />
<strong>und</strong> das besondere Flair zu genießen.<br />
1994 wurde der zuvor nur provisorisch mit Schotter<br />
befestigte Platz für diese Zwecke gepflastert. Er<br />
erhielt eine Feuerwehrzufahrt aus Richtung Engelplatz<br />
<strong>und</strong> klar gegliederte Zugänge auf der zum<br />
Schillergässchen gelegenen Seite. Seitdem gibt es<br />
auch eine Möglichkeit, vom Platz aus das Theaterhaus<br />
zu betreten. Um künftig während des Festivals<br />
Sitzplätze zur Verfügung stellen zu können, wurde<br />
eine gebrauchte Zirkustribüne angeschafft.<br />
War die Kulturarena jedoch vorbei, blieb der Platz<br />
aufs Neue leer <strong>und</strong> erinnerte bis zum nächsten<br />
Sommer weit mehr an eine Brachfläche als an einen<br />
lebendigen Ort der Gegenwartskultur. Daher wurde<br />
bereits seit längerem über eine Neugestaltung<br />
diskutiert. Als dann auch noch der Zustand der alten<br />
Roman Rösener,<br />
ehemaliger Geschäftsführer der<br />
Theaterhaus GmbH<br />
Zuschauertribüne keinen weiteren Einsatz mehr zuließ,<br />
war es an der Zeit zu handeln. 2006 kam erstmals<br />
die neue temporäre Tribünenkonstruktion zum<br />
Einsatz, die wie bisher in Form einer Halbkreisarena<br />
aufgestellt wird. Sie verfügt nicht nur über mehr<br />
Sitzplätze als ihr Vorgänger, auch der so genannte<br />
„Front-of-House“-Platz, von dem aus die Ton- <strong>und</strong><br />
Lichttechniker agieren, der sich vorher immer<br />
erhöht auf einer Gerüstkonstruktion mitten im<br />
hinteren Publikumsbereich befand, konnte integriert<br />
werden.<br />
2007 wurde der Platz neu gestaltet mit dem Ziel, ihn<br />
insgesamt attraktiver zu machen. Dabei war zwingend<br />
darauf zu achten, dass die Nutzung durch die<br />
„Kulturarena“ durch nichts eingeschränkt werden<br />
durfte. Zugleich jedoch sollte die Freifläche sich<br />
künftig auch besser für darüber hinausgehende<br />
Zwecke eignen.<br />
Der Platz wurde durch die Überbauung eines alten<br />
Gewölbekellers vergrößert. Sein Höhenniveau wurde<br />
etwas abgesenkt, um die Sicht zur Bühne zu verbessern.<br />
Eine Sitzstufe in der Form eines zum Theaterhaus<br />
hin geöffneten Halbkreises begrenzt nun die<br />
südliche Platzfläche. Nachts wird diese Stufe durch<br />
ein Lichtband betont. Eine rote Metallpergola bildet<br />
den räumlichen Abschluss zur Stadt. Sie wird in den<br />
Der Theatervorplatz ist fertig. Stimmt es, dass es nicht einfach<br />
war, eine gemeinsame architektonische Lösung zu<br />
finden?<br />
Es ist ein erster Schritt auf dem Weg zur Gestaltung des gesamten<br />
Areals. Leider finden sich nicht alle unsere Wünsche <strong>und</strong><br />
Vorstellungen in der Projektumsetzung wieder. Für uns wäre es<br />
wichtig gewesen, den Theatervorplatz mit dem unteren Platz<br />
(jetzt Parkplatz) in eine Einheit zu bringen. Die Terassen hätten<br />
wir uns lieber aus Sandstein mit einer Holzauflage gewünscht<br />
als aus kühl <strong>und</strong> nüchtern wirkendem grauen Beton.