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Daten und Fakten - Kommunale Immobilien Jena

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46<br />

Sanierung Volksbad <strong>Jena</strong> -<br />

Umnutzung zum Zentrum für Kultur <strong>und</strong> Bildung<br />

Knebelstraße 10<br />

Geschichte<br />

1906 beauftragte der neu gegründete <strong>Jena</strong>er<br />

Volksbadverein den Architekten Wilhelm Werdelmann<br />

mit dem Bau einer modernen öffentlichen<br />

Badeanstalt. Werdelmann entwarf ein Gebäude<br />

im Stil des späten Historismus unter Verwendung<br />

von Jugendstilelementen, das 1909 fertiggestellt<br />

wurde. Zu seiner Ausstattung gehörten ein großes<br />

Hallenschwimmbecken, eine Sauna, Wannen- <strong>und</strong><br />

Brausebäder. Im Haus befanden sich außerdem<br />

ein Restaurant, ein Friseur, eine Wäscherei <strong>und</strong> die<br />

Bademeister-Wohnung. Die Baukosten betrugen<br />

450.000 Mark. Die Finanzierung erfolgte aus Mitteln<br />

der Carl-Zeiss-Stiftung, <strong>und</strong> die Stadt stellte das<br />

Gr<strong>und</strong>stück zur Verfügung.<br />

Viele Jahrzehnte erfreute sich das Volksbad großer<br />

Beliebtheit. Seit den 1990er Jahren gingen die<br />

Besucherzahlen jedoch zurück. 2001 wurde das<br />

Bad geschlossen. Sofort begann eine intensive<br />

öffentliche Diskussion über die zukünftige Nutzung.<br />

Zwischenzeitlich bespielte das <strong>Jena</strong>er Theaterhaus<br />

die Halle ab 2003 mit Theateraufführungen, Performances<br />

<strong>und</strong> Konzerten. Das Volksbad wurde von den<br />

<strong>Jena</strong>ern dadurch in einem Maße als Ort kulturellen<br />

Lebens entdeckt, das alle Erwartungen übertraf.<br />

2004 beschloss der Stadtrat daher die Sanierung<br />

Dr. Margret Franz,<br />

Werkleiterin <strong>Jena</strong>Kultur<br />

des unter Denkmalschutz stehenden historischen<br />

Gebäudes <strong>und</strong> den Umbau zu einem Zentrum für<br />

Kultur <strong>und</strong> Bildung.<br />

Sanierungsmaßnahmen<br />

Eines der Hauptziele der Sanierung bestand darin,<br />

in der ehemaligen Schwimmhalle einen Veranstaltungsort<br />

zu schaffen, der seinen besonderen<br />

Raumcharakter behält <strong>und</strong> an den ursprünglichen<br />

Zweck erinnert.<br />

Die Herausforderung lag darin, allen durch das<br />

neue Nutzungskonzept bedingten Anforderungen<br />

des Brand- <strong>und</strong> Schallschutzes, der Raumakustik,<br />

der Bühnen- <strong>und</strong> Veranstaltungstechnik sowie der<br />

Haus- <strong>und</strong> Elektrotechnik gerecht zu werden <strong>und</strong><br />

zugleich möglichst wenige Eingriffe in die historische<br />

Bausubstanz vorzunehmen.<br />

Behutsam wurden spätere Einbauten entfernt, so<br />

dass die ursprüngliche Gliederung der Halle nun<br />

wieder hervortritt. Bögen wurden freigelegt <strong>und</strong> alte<br />

Lüftungskanäle entfernt. Wärmebänke <strong>und</strong> Fliesen<br />

blieben erhalten. Die später eingesetzte flache Decke<br />

wurde zurückgebaut <strong>und</strong>, dem Originalzustand<br />

entsprechend, durch eine gewölbte Decke ersetzt.<br />

Da die Dachkonstruktion die statischen Lasten,<br />

die durch die neue Unterdecke <strong>und</strong> die moderne<br />

Technik entstehen, nicht aufnehmen konnte, wur-<br />

Der Umzug ins Volksbad ist noch nicht lange her.<br />

Wie gefällt Ihnen das neue Domizil?<br />

Das Volksbad hat eine ganz besondere Ausstrahlung. Eigentlich<br />

jeder, der <strong>Jena</strong> zum ersten Mal besucht, wird beim Anblick<br />

dieses Hauses neugierig. Jetzt können wir den Besuchern die<br />

schöne Geschichte erzählen, wie es gelungen ist, aus einem<br />

Badehaus ein modernes Tagungs- <strong>und</strong> Veranstaltungszentrum<br />

zu zaubern. Die Bürger <strong>und</strong> Gäste unserer Stadt erhalten einen<br />

neuen innovativen Kulturort mit Tradition.

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