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d - Historische Gesellschaft der Deutschen Bank e.V.

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ne überaus starke Nachfrage nach Rentenwerten und<br />

entsprechend hohe Absatzergebnisse. Geför<strong>der</strong>t wurde<br />

die Tendenzwende am Rentenmarkt durch die kräftige<br />

Verflüssigung im <strong>Bank</strong>ensystem.<br />

Aufgrund <strong>der</strong> außerordentlich hohen Käufe gegen<br />

Jahresende überstieg <strong>der</strong> Bruttoabsatz festverzinslicher<br />

Werte mit insgesamt 51 Mrd. DM noch das bisherige Re-<br />

kor<strong>der</strong>gebnis von 48 Mrd. DM im Jahre 1972. Im Ver-<br />

gleich zu 1973 war ein Anstieg um mehr als 11% zu ver-<br />

zeichnen. Der Nettoabsatz blieb jedoch infolge höherer<br />

Tilgungen mit 26,7 Mrd. DM geringfügig hinter dem Vor-<br />

jahr zurück. Die Tilgungen lagen 1974 im Monatsdurch-<br />

schnitt bei 2 Mrd. DM; damit haben sie sich in den letz-<br />

ten fünf Jahren mehr als vervierfacht. Hierzu hat insbe-<br />

son<strong>der</strong>e die Verkürzung <strong>der</strong> Laufzeiten beigetragen. So<br />

sank die durchschnittliche Laufzeit <strong>der</strong> Neu-Emissionen<br />

von über zehn Jahren Mitte 1972 auf nahezu fünf Jahre<br />

Mitte 1974. Seit Oktober 1974 ist jedoch wie<strong>der</strong> eine ge-<br />

wisse Verschiebung <strong>der</strong> Laufzeitstruktur zugunsten Iän-<br />

gerfristiger Emissionen erkennbar.<br />

1974 erhöhte sich in erster Linie <strong>der</strong> Kreditbedarf <strong>der</strong><br />

öffentlichen Hand. Vom gesamten Bruttoabsatz entfielen<br />

auf Kommunalobligationen und Anleihen <strong>der</strong> öffentli-<br />

chen Hand über 50%; 1973 hatte <strong>der</strong> Anteil noch 40%<br />

betragen. Die Industrie hielt sich wegen <strong>der</strong> hohen Zins-<br />

kosten und <strong>der</strong> kurzen Laufzeiten erneut mit eigenen<br />

Emissionen zurück. Diese machten noch nicht einmal<br />

1% des gesamten Emissionsvolumens aus.<br />

Unter den inländischen Käufern kam es zu einer be-<br />

merkenswerten Verschiebung, die vor allem mit <strong>der</strong> Auf-<br />

lockerung <strong>der</strong> <strong>Bank</strong>enliquidität in 1974 zusammenhing.<br />

Die Kreditinstitute, die 1973 über keinerlei freie Liqudität<br />

verfügt hatten, erhöhten ihre Quote von 19% (3,5 Mrd.<br />

DM) auf 51% (14,5 Mrd. DM). Umgekehrt fiel <strong>der</strong> Anteil<br />

<strong>der</strong> Nichtbanken am Erwerb festverzinslicher Papiere<br />

von rund 81% (15,3 Mrd. DM) 1973 auf nur 48% (13,8<br />

Mrd. DM) in 1974.<br />

Investmentfonds: Mehr Rückgaben als Käufe<br />

Die langandauernde Baisse an den Börsen wirkte sich<br />

auch auf den Absatz <strong>der</strong> deutschen Investmentgesell-<br />

schaften aus. Erst in den letzten Wochen des Jahres<br />

kam es mit <strong>der</strong> allgemeinen Erholung wie<strong>der</strong> zu guten<br />

Verkaufsergebnissen. Zum ersten Mal mußten die deut-<br />

schen Publikumsfonds mehr Anteile zurücknehmen, als<br />

sie verkaufen konnten. Während das Jahr 1973 noch ein<br />

Mittelaufkommen von 1,8 Mrd. DM erbracht hat:e,<br />

schloß 1974 mit einem Mittelrückfluß von 133 Mill. CM<br />

ab. An dieser Gesamtentwicklung waren jedoch die e n-<br />

zelnen Fondsgruppen unterschiedlich beteiligt. Aktienfonds<br />

konnten insgesamt einen - wenn auch stark verringerten<br />

- Zugang von Mitteln aufweisen. Dabei schr itten<br />

international operierende Aktienfonds schlechter ab<br />

als die Fonds mit überwiegend deutschen Wertpapieren.<br />

Bei den Rentenfonds kam es zu einem unerwartet 110hen<br />

Einbruch. Der Mittelrückfluß von 359 Mill. DM arar<br />

vor allem auf Rückgaben aus dem Ausland zurückzufiihren.<br />

Die Fondsgesellschaften bemühten sich, ihre niedrigverzinslichen<br />

Titel in hochverzinsliche umzuschichten.<br />

Bei den Immobilienfonds glichen sich Verkäufe und<br />

Rückgaben fast aus.<br />

Schwacher Euro-Anleihemarkt<br />

Roll-over-Verfahren möglich ist.<br />

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