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d - Historische Gesellschaft der Deutschen Bank e.V.

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chen Haushalte - unser Liquiditätsspielraum weiter. Dabei<br />

wirkte sich auch, insbeson<strong>der</strong>e in <strong>der</strong> zweiten Hälfte<br />

des Berichtsjahres, die Zurückhaltung in <strong>der</strong> Kreditnachfrage<br />

aus. Insgesamt hat sich für die <strong>Bank</strong> die Mindestrese~epflicht<br />

im Laufe des Jahres um durchschnittlich<br />

1,3 Mrd. DM vermin<strong>der</strong>t. Dementsprechend konnte die<br />

Barliquidität auf 11,1% zurückgeführt werden gegenüber<br />

15% am Jahresende 1973.<br />

Auf Zinsabbau gerichtete Konditionenpolitik<br />

Vor dem Hintergrund dieser Liquiditätsentwicklung<br />

war es unser geschäftspolitisches Bestreben, die 1973<br />

als Folge eines bis dahin nicht gekannten Restriktions-<br />

kurses sehr hohen Zinssätze auf <strong>der</strong> Soll- und Habensei-<br />

te Schritt für Schritt abzubauen. Die <strong>Bank</strong> hat damit<br />

schon in den ersten Monaten 1974 begonnen. Sie nahm<br />

die Konditionen für Festgel<strong>der</strong> zurück und leitete zum<br />

gleichen Zeitpunkt, ohne den Anstoß einer Diskontsen-<br />

kung abzuwarten, eine allmähliche Senkung <strong>der</strong> Kredit-<br />

zinsen ein. Dieser Schritt erschien beson<strong>der</strong>s mit Blick<br />

auf die extremen Belastungen <strong>der</strong> im Konjunkturschat-<br />

ten stehenden Unternehmen - darunter zahlreiche mit-<br />

telständische Kunden - dringend geboten. Mit <strong>der</strong> Zins-<br />

herabsetzung auf beiden Seiten <strong>der</strong> Bilanz handelte die<br />

<strong>Bank</strong> in Einklang mit dem Ziel <strong>der</strong> Bundesbank, das Zins-<br />

gefüge ohne einen abrupten Wechsel in ihrer Politik wie-<br />

<strong>der</strong> zu normalisieren.<br />

Als eine Folge dieser aktiven Konditionenpolitik <strong>der</strong><br />

<strong>Bank</strong> ist die ertragswirksame Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Einla-<br />

genstruktur zu sehen. Das Volumen an Kundentermin-<br />

gel<strong>der</strong>n wurde um 14,4% und damit - an<strong>der</strong>s als bei den<br />

<strong>Bank</strong>en insgesamt - erheblich zurückgeführt. Im Gegen-<br />

satz hierzu erhöhten sich die Spareinlagen überdurch-<br />

schnittlich um 12,4%.<br />

Kräftiger Spareinlagenzuwachs<br />

Die Spareinlagen stiegen 1974 um annähernd 1,5 Mrd.<br />

DM auf 13,44 Mrd. DM. Der Zuwachs war um fast<br />

höher als im schwachen Sparjahr 1973, in dem wir bei<br />

unseren Sparkunden erstmals eine spürbare Zurückhal-<br />

tung aufgrund <strong>der</strong> wachsenden Inflationsraten festge-<br />

stellt hatten. Unser Spareinlagenzuwachs lag erneut über<br />

<strong>der</strong> durchschnittlichen Zunahme aller Kreditinstitute.<br />

An<strong>der</strong>s als 1973 stiegen die Spareinlagen mit gesetzli-<br />

cher Kündigungsfrist erheblich stärker (14,7%) als die<br />

sonstigen Spareinlagen (10,3%). Mehr als 3 Millionen<br />

Sparkunden <strong>der</strong> <strong>Bank</strong> unterhielten am Jahresende 4,5<br />

Millionen Sparkonten. Das durchschnittliche Spargutha-<br />

ben betrug 2952 DM nach 2756 DM im Vorjahr.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e in <strong>der</strong> zweiten Jahreshälfte wurden in<br />

Erwartung sinken<strong>der</strong> Zinsen am Kapitalmarkt von unse-<br />

ren Sparkunden verstärkt Wertpapiere gekauft. Die Net-<br />

tobelastung <strong>der</strong> Spareinlagen aus Käufen und Verkäufen<br />

belief sich im gesamten Jahr auf 1,3 Mrd. DM. Das ent-<br />

spricht einer Zunahme gegenüber 1973 von 46%. Ein-<br />

schließlich rund 100 Mill. DM Sparbriefen erhöhte sich<br />

die gesamte Sparleistung auf 2,9 Mrd. DM gegenüber<br />

1.8 Mrd. DM im Vorjahr. Damit wurde auch das außer-<br />

gewöhnlich gute Ergebnis des Jahres 1971 von 2,2 Mrd.<br />

DM übertroffen.<br />

Die im Frühjahr unter <strong>der</strong> Bezeichnung ,,Ultimo-Spa-<br />

ren" eingeführte neue Dienstleistung im Spargeschäft<br />

fand gute Resonanz. Bei dieser Sparform kann <strong>der</strong> Kun-<br />

de mittels eines Dauerauftrages variable Beträge von<br />

seinem laufenden Konto auf ein Sparkonto umbuchen<br />

lassen. Dies wird als beson<strong>der</strong>s bequeme Art des ,,auto-<br />

matischen" Sparens geschätzt.<br />

Der Sparplan ,,Erfolgssystem 100" hat sich weiterhin<br />

gut entwickelt. 1974 wurden von unseren Kunden<br />

165 000 neue Sparverträge abgeschlossen. Am Ende des<br />

Jahres bestanden 1.12 Millionen Verträge mit einer Ver-<br />

tragssumme von 3,l Mrd. DM. Am Spareinlagenzu-<br />

wachs 1974 war das ,,Erfolgssystem 100" mit über 500<br />

Mill. DM Mittelzufluß beteiligt. Mehr als 35 000 Sparer<br />

schlossen einen Bar-Sparplan mit Bonus ab.<br />

Belebte Nachfrage nach Persönlichen Krediten<br />

im zweiten Halbjahr<br />

Wie bereits im zweiten Halbjahr 1973 hielten sich die<br />

Verbraucher bei <strong>der</strong> Aufnahme von Konsumentenkredi-<br />

ten auch 1974 zunächst zurück. Erst in <strong>der</strong> zweiten Jah-<br />

reshälfte belebte sich die Nachfrage spürbar. Die Wie-<br />

<strong>der</strong>aufnahme unserer Werbung für den Konsumenten-<br />

kredit löste deutliche Impulse aus. Verbraucherorientier-<br />

te Informationen über Kreditkosten und -bedingungen<br />

bilden den Schwerpunkt in unserer werblichen Aussage.<br />

Nicht zuletzt im Hinblick auf die weiter im Markt zu be-<br />

obachtenden Angebote unseriöser Kreditvermittler wol-<br />

len wir damit die Konsumenten anregen, Kreditangebote<br />

kritischer zu prüfen und zu vergleichen.

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