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d - Historische Gesellschaft der Deutschen Bank e.V.

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Dies gilt auch für das Geschäft mit den Staatshandels-<br />

Iän<strong>der</strong>n. Am 29. Oktober 1974 hat ein breites <strong>Bank</strong>en-<br />

konsortium unter unserer Fe<strong>der</strong>führung - wie schon<br />

1970 und 1972 - <strong>der</strong> <strong>Bank</strong> für Außenhandel <strong>der</strong> UdSSR<br />

einen Kredit in Höhe von 1,5 Mrd. DM für die Finanzie-<br />

rung des dritten Röhren-Geschäfts eingeräumt. Die<br />

Rückzahlung des Kredits soll in erster Linie mit Erlösen<br />

aus dem Verkauf von Erdgas an die Bundesrepublik er-<br />

folgen. Weitere Projekte im Wert von mehreren Milliar-<br />

den DM werden zur Zeit mit <strong>der</strong> Sowjetunion verhandelt.<br />

Ein unter unserer Führung stehendes <strong>Bank</strong>enkonsor-<br />

tium und die AKA Ausfuhrkredit-<strong>Gesellschaft</strong> mbH ha-<br />

ben 1974 mit <strong>der</strong> <strong>Bank</strong> für Außenhandel <strong>der</strong> UdSSR ei-<br />

nen Kreditvertrag über rund 790 Mill. DM unterzeichnet.<br />

Der Kredit dient <strong>der</strong> Finanzierung von Lastkraftwagenlie-<br />

ferungen aus <strong>der</strong> Bundesrepublik. Die AKA dehnte ihre<br />

Kreditgewährung an deutsche Exporteure weiter aus,<br />

obwohl diese gleichzeitig bestrebt waren, möglichst vie-<br />

le Ausfuhrgeschäfte angesichts <strong>der</strong> hohen Inlands-Zins-<br />

sätze über den Euro-Markt zu finanzieren. In <strong>der</strong> zweiten<br />

Jahreshälfte, in <strong>der</strong> am Euro-Markt Unsicherheit und<br />

Stagnation herrschten, war dementsprechend <strong>der</strong> Kre-<br />

ditzuwachs bei <strong>der</strong> AKA beson<strong>der</strong>s ausgeprägt.<br />

Das Volumen <strong>der</strong> Kredite für die Finanzierung von Lie-<br />

ferungen in die DDR, die von <strong>der</strong> <strong>Gesellschaft</strong> zur Finan-<br />

zierung von Industrieanlagen mbH, Frankfurt (Main),<br />

Schwestergesellschaft <strong>der</strong> AKA, ausgereicht werden,<br />

stieg ebenfalls an.<br />

Neben <strong>der</strong> Finanzierung deutscher Exporte gehörten<br />

die systematische Betreuung erstklassiger internationa-<br />

ler <strong>Gesellschaft</strong>en und die Kreditgewährung an solche<br />

Firmen weiterhin zu den Schwerpunkten unseres Aus-<br />

landsgeschäfts. Soweit es sich hierbei um Kredite mit<br />

Zinsanpassungsklauseln ohne fristengerechte Refinan-<br />

zierung - Roll-over-Kredite - handelte, haben wir in An-<br />

betracht <strong>der</strong> hier gegebenen Refinanzierungsrisiken<br />

an <strong>der</strong> Begrenzung unseres Gesamtvolumens festge-<br />

halten. Hinsichtlich <strong>der</strong> Län<strong>der</strong>risiken waren die Auswir-<br />

kungen <strong>der</strong> iSlverteuerung zu berücksichtigen. Bei den<br />

Konditionen haben wir zunehmend strengere Maßstäbe<br />

angelegt; insbeson<strong>der</strong>e sind wir auf Laufzeiten über 7<br />

Jahre, auch in Ausnahmefällen, nicht mehr eingegan-<br />

gen, weil uns dies angesichts <strong>der</strong> Refinanzierungsbasis<br />

nicht vertretbar erschien. In allen Fällen, die unseren<br />

Maßstäben entsprachen, konnten wir unter Einschal-<br />

tung unserer Tochterbank, <strong>der</strong> Compagnie Financiere de<br />

la Deutsche <strong>Bank</strong> AG (CFDB) in Luxemburg, den Finan-<br />

zierungswünschen <strong>der</strong> Kundschaft entsprechen.<br />

Devisenhandel mit steigenden Erträgen<br />

Unsere vorsichtige Geschäftspolitik im Devisenhandel<br />

hat sich auch 1974 bewährt. Im Zeichen flexibler Wech-<br />

selkurse brachte das Jahr erneut starke Kursschwan-<br />

kungen und ein hohes Maß an Unsicherheit. Wir konn-<br />

ten die Umsätze in dieser Geschäftssparte um 11,7%<br />

ausweiten und einen erfreulichen Gewinn erzielen. Der<br />

Kurssicherungsbedarf unserer Kundschaft war unverän-<br />

<strong>der</strong>t groß. In steigendem Maße wurde <strong>der</strong> Rat unserer<br />

Devisenhändler in Anspruch genommen.<br />

Die durch den Fall Herstatt notwendig gewordene Ein-<br />

führung des Grundsatzes la mit <strong>der</strong> darin enthaltenen<br />

Positionsbegrenzung Iäßt uns zwar im Devisenhandel ei-<br />

nen noch ausreichenden Spielraum, bringt jedoch eine<br />

außergewöhnlich hohe Arbeitsbelastung (durch statisti-<br />

sche Meldungen) mit sich.<br />

Am Goldmarkt kam es im Verlauf des Jahres zu äu-<br />

ßerst starken Preisschwankungen. Zu einem besonde-<br />

ren Preissprung kam es aufgrund übersteigerter Erwar-<br />

tungen im Zusammenhang mit <strong>der</strong> Freigabedes Goldbe-<br />

sitzes in den USA.<br />

Unsere <strong>Bank</strong> konnte ihre führende Rolle am deut-<br />

schen Markt für Barren- und Münzgold behaupten. Zwar<br />

ging <strong>der</strong> Bedarf <strong>der</strong> goldverarbeitenden Industrie zurück,<br />

doch hat sich gleichzeitig das Interesse an privater Gold-<br />

anlage verstärkt. Am Münzmarkt konnten wir das hohe<br />

Verkaufsergebnis des Vorjahres noch verdoppeln. Die<br />

Zahl von uns ausgegebener Goldzertifikate hat sich 1974<br />

mehr als verdreifacht. An dem stark spekulativen Silber-<br />

markt hielten wir uns zurück. Im Sortengeschäft lag <strong>der</strong><br />

Umsatz etwa auf Vorjahreshöhe bei steigenden Ge-<br />

winnen.<br />

Erfolgreiche Beteiligungsbanken<br />

Im Berichtsjahr konnten die ausländischen Stützpunk-<br />

te weiter ausgebaut werden. Insgesamt verfügte die<br />

Deutsche <strong>Bank</strong> Ende 1974 über 67 Vertretungen, Beteili-<br />

gungen und Tochtergesellschaften in 46 Län<strong>der</strong>n.<br />

Bei <strong>der</strong> 1973 gegründeten lnvestmentbank für den Iran<br />

(Iran Overseas lnvestmentbank Ltd.) mit Sitz in London<br />

wurde das Kapital inzwischen voll eingezahlt. Ihr Ge-<br />

schäft hat sich mit Schwerpunkt Euro-Finanzierungen<br />

positiv entwickelt.<br />

Die im Vorjahr auf Initiative des Banco Nacional de<br />

Mexico beschlossene Gründung einer multinationalen

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