Die Tropenstation La Gamba
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<strong>Die</strong> „<strong>Tropenstation</strong> <strong>La</strong> <strong>Gamba</strong>“ in Costa Rica – Wissenschaftlicher Bericht<br />
Kurzbeschreibung von laufenden und abgeschlossenen Projekten<br />
FÖRDERVEREIN DER TROPENSTATION LA GAMBA, OÖ LANDESMUSEUM LINZ - BIOLOGIEZENTRUM,<br />
HUBER W., WEISSENHOFER, A. Erstellung eines digitalen Referenz-Herbariums für Pflanzen des<br />
„Regenwaldes der Österreicher“ (Esquinas-Wald) in Costa Rica und Veröffentlichung im www. –<br />
Förderung aus den Mitteln der Stadt Wien MA 7 – Kultur-, Wissenschafts- und<br />
Forschungsförderung.<br />
Das Herbarium als "Werkzeug" von BotanikerInnen<br />
Für botanische Forschungen stellt ein Herbarium die Grundlage jeder<br />
Pflanzenbestimmung dar. Zur exakten Bestimmung von Pflanzen ist ein Referenzherbarbeleg<br />
notwendig. Damit können auch Erstfunde oder Vorkommen von Pflanzenarten wissenschaftlich<br />
belegt werden.<br />
Das im Feld gesammelte Pflanzenmaterial wird gepresst, detailliert beschrieben und mit<br />
Hilfe von Bestimmungsliteratur und Vergleichen an heimischen und internationalen Herbarien (z.<br />
B. Herbarium des Instituts für Botanik, Universität Wien; NHM-Wien; Missouri Botanical<br />
Garden, USA; Museo Nacional San José, Costa Rica) bestimmt. Herbarbelege müssen fortan<br />
trocken gelagert und vor Schädlingsbefall geschützt werden. Für Folgeuntersuchungen an den<br />
jeweiligen Pflanzen müssen die entsprechenden Belege zur Dokumentation angefordert werden.<br />
Pflanzen des "Regenwaldes der Österreicher", die auch im Zentrum des<br />
wissenschaftlichen Interesses Wiener Forscher stehen, werden in der <strong>Tropenstation</strong> <strong>La</strong> <strong>Gamba</strong><br />
getrocknet, nach Wien versandt und dem Herbarium der Univ. Wien/Inst. f. Botanik in weiterer<br />
Folge zur Verfügung gestellt. Im Zuge der bereits durchgeführten wissenschaftlichen Tätigkeiten<br />
(siehe wiss. Bericht) wurde bereits ein umfangreiches Herbarium (ca. 4.500 Pflanzenbelege)<br />
angelegt.<br />
Digitalisieren von Herbarbelegen - eine zeitgemäße Ergänzung des Herbariums<br />
Internet und das www stellen eine immer wichtigere Kommunikations- und<br />
Publikationsform für die Wissenschaft dar. Führende wiss. Institutionen (z.B. Missouri Botanical<br />
Garden - USA) stellen digitalisierte Herbarbelege zur Pflanzenbestimmung ins www (siehe z.B.<br />
http://www.mobot.org/manual.plantas). Neben der Publikation der digitalisierten Herbarbelege im<br />
www, sollen die Bilder auch auf CD festgehalten werden und so Wissenschaftlern (z.B.<br />
ÖkologInnen, BiologInnen, PharmakologInnen, EthnologInnen) zur Verfügung stehen.<br />
Durch die Möglichkeit die Herbarbelege im www zu betrachten, ist es nur in den<br />
seltensten Fällen notwendig, die wertvollen Originalbelege zu versenden. Ein weiteres Problem in<br />
der Wissenschaft kann dadurch ebenfalls entschärft werden. In Folge der CITES-Bestimmungen,<br />
die den Handel mit gefährdeten Pflanzen regeln, wird es immer schwieriger, Pflanzen für<br />
kommerzielle Zwecke aber auch für wissenschaftliche Untersuchungen, außer <strong>La</strong>ndes zu bringen.<br />
Mit einem digitalen Herbarium ist dies nur mehr in Ausnahmefällen notwendig und die kosten-<br />
und zeitintensive Versendung der Belege kann unterbleiben.<br />
Einbindung in die "scientific community"<br />
Durch das Veröffentlichen im www wird der internationale Wissenstransfer erleichtert.<br />
Das primäre Ziel "unseres" digitalen Herbariums, nämlich die Arbeit zwischen <strong>La</strong>bors in Wien, in<br />
den USA und der Feldforschung in Costa Rica effizienter und sicherer zu gestalten, wird dadurch<br />
erreicht. <strong>Die</strong> zunehmende Zahl von wissenschaftlichen Arbeiten in der <strong>Tropenstation</strong> <strong>La</strong> <strong>Gamba</strong><br />
(siehe Beilage, Wissenschaftlicher Bericht) macht es nötig, alle zur Verfügung stehenden<br />
technischen Mittel für eine verbesserte Zusammenarbeit zu nützen. International besteht größtes<br />
Interesse an der Erforschung des Gebietes, und unser Vorhaben, das Costa Rica-Herbar zu<br />
digitaliseren, würde uns Wiener WissenschaflerInnen weitere internationale Kompetenz und<br />
Reputation in der Wissenschaftswelt verleihen.<br />
Anschrift der Autoren<br />
Verein zur Förderung der <strong>Tropenstation</strong> <strong>La</strong> <strong>Gamba</strong><br />
Rennweg 14, 1030 Wien, tropenstation.botanik@univie.ac.at<br />
Mag. Werner Huber: werner.huber@univie.ac.at<br />
Mag. Anton Weissenhofer: anton.weissenhofer@univie.ac.at<br />
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