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Die Tropenstation La Gamba

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<strong>Die</strong> „<strong>Tropenstation</strong> <strong>La</strong> <strong>Gamba</strong>“ in Costa Rica – Wissenschaftlicher Bericht<br />

BURGER, S., 2003: Vergleichende Bestandsaufnahme von entlang eines Transekts im tropischen<br />

Tiefregenwald Costa Ricas. – Diplomarbeit: Univ. Wien, Fakultät für naturwissenschaften<br />

und Mathematik.<br />

Entlang eines 1,5 km langen Transekts durch einen tropischen Tieflandregenwald im Parque<br />

Nacional Piedras Blancas, Costa Rica, konnten auf einer Gesamtfläche von 1500 m 2 elf<br />

unterschiedliche Pflanzenarten aus sechs Familien aufgenommen werden, welche mit Ameisen in<br />

Symbiose leben. Folgende Arten kommen ihrer Häufigkeit nach geordnet vor: Acacia allenii,<br />

Piper fimbriulatum, Tetrathylacium macrophyllum, Clidemia crenulata, Piper sagittifolium,<br />

Ocotea nicaraguensis, Piper cenocladum, Cecropia obtusifolia, Ocotea rivularis, Piper<br />

obliquum, Cecropia peltata.<br />

<strong>Die</strong> Myrmekophyten unterscheiden sich bezüglich des Vorkommens im Transekt, der Häufigkeit,<br />

der Altersstruktur und Besiedlung durch Ameisen. Auffällig ist der Unterschied der Altersstruktur<br />

zwischen Acacia allenii und den übrigen Arten, Acacia allenii ist hauptsächlich durch<br />

unbesiedelte Jungpflanzen vertreten, die anderen Arten weisen ein breiteres Spektrum von<br />

unterschiedlichen Altersstadien auf.<br />

<strong>Die</strong> Diversität der Myrmekophyten nimmt entlang des Transekts mit steigender Höhe ab. In der<br />

Schlucht besteht ein Maximum an Diversität. Einige Arten der Schlucht (Acacia allenii, Ocotea<br />

nicaraguensis, Piper fimbriulatum und Tetrathylacium macrophyllum ) kommen, zumeist weniger<br />

häufig, auch am Standort Hang vor. Einen Sonderstandort stellt der Kamm dar: hier kommt<br />

ausschließlich Clidemia crenulata vor.<br />

<strong>Die</strong> für jede Pflanzenart bzw. Symbiose unterschiedlichen idealen Verhältnisse setzen sich aus<br />

folgenden Standortsfaktoren zusammen: Lichtintensität, Luftfeuchte und Hangneigung. <strong>Die</strong>se<br />

Faktoren verändern sich innerhalb des Transekts auf folgende Weise: <strong>Die</strong> Lichtintensität ist am<br />

Kamm am stärksten, gefolgt von der Schlucht. Am Standort Hang dringt nur sehr wenig Licht in<br />

den bodennahen Bereich. <strong>Die</strong> Luftfeuchte nimmt mit steigender Höhenlage entlang des Transekts<br />

kontinuierlich ab. <strong>Die</strong> Hangneigung ist in der Kammlage höher als in der Schlucht.<br />

Statistische Berechnungen zeigten, dass kein signifikanter Zusammenhang zwischen den<br />

Standortfaktoren (Lichtintensität, Luftfeuchte und Hangneigung) und der Besiedlung der<br />

Myrmekophyten besteht. Bei der Gattung Piper konnte allerdings ein signifikanter<br />

Zusammenhang zwischen gesteigerter Lichtintensität und Besiedlung nachgewiesen werden.<br />

Mit Ausnahme von Ocotea nicaraguensis zeigen grundsätzlich alle Myrmekophyten die Tendenz,<br />

dass die jüngeren Pflanzen nicht besiedelt sind. Ein statistisch signifikanter Zusammenhang<br />

zwischen Alter und Besiedlung konnte allerdings wiederum nur bei Piper festgestellt werden. <strong>Die</strong><br />

Besiedlungswahrscheinlichkeit jedes beliebigen Alters (Variablen: Höhe, dbh, Blattanzahl und<br />

Internodienanzahl) kann durch die erstellte Gleichung der logistische Regressionsanalyse<br />

berechnet werden.<br />

Der Vitalitätszustand wird bei allen Pflanzen mit Ausnahme von Clidemia crenulata durch eine<br />

Besiedlung durch Ameisen verbessert: die Ameisen verteidigen die Pflanzen gegen Herbivore und<br />

halten sie von Bewuchs durch andere Pflanzen frei. Es besteht ein signifikanter Zusammenhang<br />

zwischen Besiedlung und abnehmender Herbivorie bei Betrachten aller Myrmekophyten als<br />

Gesamtheit genauso wie bei der Gattung Piper separat betrachtet.<br />

Anschrift der Autorin:<br />

Mag. Burger Sandra,<br />

Untere Breiten 10, 3130-Herzogenburg<br />

burgersandra@hotmail.com<br />

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