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Die Tropenstation La Gamba

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<strong>Die</strong> „<strong>Tropenstation</strong> <strong>La</strong> <strong>Gamba</strong>“ in Costa Rica – Wissenschaftlicher Bericht<br />

Regenwürmer im Regenwurmkompost. <strong>Die</strong> Anwesenheit von Wurzelknöllchen wurde oft<br />

falsch interpretiert. Wurzelknöllchen wurden in der Regel den unterschiedlichsten<br />

Pflanzenarten, mit denen Erfahrungswerte wie Tätigkeiten in Kaffeekulturen verbunden<br />

wurden, zugeordnet. Konzepte zur Anpassung von Klimaextrema zeigten das Wissen über<br />

den Beitrag von Pflanzenarten mit langen und tiefgehenden Wurzelsystemen (7<br />

Nennungen) wie Erythrina sp. (2 Nennungen) und Gliricidia sepium (1 Nennung) zum<br />

Erosionsschutz. Arachis pintoi (13 Nennungen) wies alle genannten<br />

Bodenschutzeigenschaften wie Bodenbedeckung und - schutz und Erhaltung der<br />

Bodenfeuchtigkeit auf. <strong>Die</strong> Bedeckung des Bodens mit pflanzlichen Schalen wie die von<br />

Daucus carota (1 Nennung) und Solanum tuberosum (1 Nennung) diente der Erhaltung<br />

der Bodenfeuchtigkeit. Schalen von Musa sp. (1 Nennung) und das Auflegen von<br />

Kaffeesud (3 Nennungen) und Kalkschalen (1 Nennung) dienten der langsamen<br />

Nährstoffabgabe.<br />

Boden- und Wassersammelsysteme (in nur einem Hausgarten), Grabensysteme und<br />

erhöhte Beete waren Maßnahmen gegen den Wasserüberschuss in der Regenzeit.<br />

<strong>Die</strong> Nutzung von Asche als Dünger wurde in anderen tropischen Hausgärten von anderen<br />

Autoren beschrieben und wurde ebenso von den GesprächspartnerInnen (30%)<br />

angesprochen. Mist zur Düngung (9%) wurde relativ häufig genannt und war vor allem<br />

häufigste Komponente in den genannten Düngerprodukten. Synthetische Dünger wurden<br />

selten als Dünger genannt, wurden aber von der Hälfte der GesprächspartnerInnen in den<br />

Hausgärten angewendet.<br />

GesprächspartnerInnen bewirtschafteten nicht nur Böden im eigenen Hausgarten, sondern<br />

in der eigenen <strong>La</strong>ndwirtschaft auf entfernteren Feldern und in Fremdbetrieben. Zur<br />

Darstellung der Gesamtheit an bäuerlichen Konzepten zu Bodenfruchtbarkeit kann daher<br />

nicht nur der Hausgarten herangezogen werden. Das lokale Wissen über Boden und<br />

Bodennutzungsverfahren wurde in wissenschaftlichen Arbeiten weniger in der Bedeutung<br />

der Erhaltung der Agrarbiodiversität dargestellt. Daher sollten lokale<br />

Bodenbeschreibungen und Bodennutzungsverfahren in dieser Hinsicht verstanden<br />

werden.<br />

Anschrift der Autorin:<br />

Alexandra Olympia Lehmwald<br />

Institut für Ökologischen <strong>La</strong>ndbau<br />

Universität für Bodenkultur Wien<br />

alexandra_lehmwald@gmx.at<br />

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